Methoden der Forschung (Psychologie)

Übersicht und Zusammenfassung aller Inhalte für die Psychologie-Diplomprüfung im Fach Methodenlehre


Prüfungsvorbereitung, 2001

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


METAANALYSE

WARUM METAANALYSE?

-»Mängel der Reviews:

- Verwendung alter ungeprüfter Reviews
- Nur Teilmenge der Befunde
- Ergebnisse nur grob klassifiziert
- Alpha-Fehler
- Zshng. zw. Art der Studie & Ergebnis?
- Art der Zusammenfassung?

PROBLEME BEI METAANALYSEN:

- Uniformitätsproblem
- Auswahl & Dokumentation & Meth. Qualität der Primärstudien?

Methoden zur Überprüfung eines globalen Effekts:

- Vote-Counting (s.u.)
- Stouffer-Methode: Addieren von z-Werten

VOTE COUNTING:

Liegt ein Effekt vor?

- Auszählung von Prüfergebnissen (sign. vs nicht-sign.)
- Wenn es keinen wahren Effekt gäbe & man würde x Studien durchführen, wieviele sign. Studien würde man erwarten?
- Binomialverteilung mit p (Studien sign)= a = 5% und n= x Studien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- Notwendige Infos:

- Grösse des Effekts (d)
- Grösse der Stichproben (n)
- Anzahl der Studien (N)

SKALIERUNGSVERFAHREN:

- Personenorientiert: (bzw. Subjektzentriert)

Wie sind Eigenschaften und Verhaltensweisen der urteilenden Personen ausgeprägt? (zB Likert-Skalen)

- Indikatororientiert: (bzw. Reizzentriert)

Welche Ausprägung hat die Eigenschaft bei Reizen? (zB Psychophysische Verfahren)

- Reaktionsorientiert: (bzw. Urteiler-Indikator-Skalierung)

Welche Ausprägung hat die Eigenschaft bei Objekten & bei den Vpn? (zB Guttman-Skala)

KONSTANZVERFAHREN:

- Beurteilung eines Reizes im Vergleich zu einem Standardreiz
- Unsicherheitsintervall: von Reiz mit 50% „kleiner“-Urteilen bis Reiz mit 50% „grösser“-Urt. - Unsicherheitsschwelle: Halbes UI
- PSG: Mitte des UI, Schnittpunkt der Grösser & Kleiner Kurven, Modus der Gleich-Kurve
- Probleme; UI hängt ab von Häufigkeit der Gleichurteile: Vorsichtige vs Risikofreudige VP - Instruktionsabhängig!

GRENZVERFAHREN:

- zur Bestimmung von Absolut- (bzw Unterschieds schwellen):

a) aufsteigend: schrittweise Steigerung der Reizgrößen vom unterschwelligen Bereich bis „gerade eben wahrnehmbar“

b) absteigend: schrittweises Reduzieren der Reizintensität vom deutlich überschwelligen

Bereich bis „nicht mehr wahrnehmbar“- Probleme: Gewöhnungs- & Erwartungsfehler

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

SIGNAL-ENTDECKUNGSTHEORIE SDT:

- Anwendung: Entdeckungs- & Diskriminationsprobleme (zB: Lautheitsskalierung (Schwellen), Konzentrationsleistung (d2), Vigilanzuhr (Entdecken des Zeigersprungs))
- Idee: Unterscheidung von sensorischer Leistungsfähigkeit & Reaktionsneigung (Strategie der Aufgabenbearbeitung)
- Tabelle: Reiz (J-N) vs Reaktion (N-J) (falsch neg./ richt. pos./ richtig neg./ falsch pos.)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

DOMINANZPAARVERGLEICHE:

1. LCJ-Modell: Law of Comparative Judgement
2. BTL-Modell

^LAW OF COMPARATIVE JUDGEMENT LCJ:

- Urteilsverfahren für Dominanzpaarvergleiche:

Ordinale Daten werden in intervallskalierte überführt, wodurch hinterher Infos darüber vorliegen, wie nah Objekte bezüglich eines Merkmals beieinander liegen.

- THURSTONE: Es gibt eine organismische Fluktation, d.h. Empfindungen, die ein Objekt auslöst, sind bei wiederholter Darbietung nicht identisch, sondern oszillieren um einen wahren Wert. Diese Empfindungsstärkenverteilung ist inter-& intraindividuell normalverteilt.

- Annahmen:

- Normalverteilung (s.o.)
- Die Urteilsverteilungen aller Reize haben die gleiche Varianz.
- Abweichungen zweier Reize von ihrem jeweiligen wahren Wert sind unkorreliert.

- SONSTIGES:

- Ist der wahre Wert von y grösser als der wahre Wert von x wird auch häufiger „y > x“ geurteilt..
- Trägt man die Häufigkeiten der Differenzen auf, kommt am Häufigsten der Wert

( x(wahr) - y(wahr) ) vor

- Das mathematische Analogon eines Vergleichsurteils ist die Differenz (x-y)
- Die W eines bestimmten Vergleichsurteils ist das Produkt der Einzelwahrsch. für die empfundenen Werte von x und y
- Der Normalverteilung wird eine z-Wert-Skala unterlegt.

Hierbei wird der Nullpunkt um d (die Differenz der wahren Werte) verschoben.

Der z-Wert des Punktes Null entspricht also d.

- LCJ-Formel: z(y>x) = s(y) - s(x)

- PROBLEME:

- Verletzung der Normalverteilungsannahme
- Extremwahrscheinl. von 1 bzw. 0 (unendliche z-Werte)
- Verfahren schlecht auf viele Objekte anwendbar
- Gleiche Beurteilung zweier unterschiedlicher Reize
- Verletzung der Ordnung

- PRINZIP:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

LCJ:

- Intervallskala
- Aussage über Grössenunterschiede zwschen Abständen
- künstlicher Nullpunkt
- Voraussetzung an Rohdaten: für Differenzen muss Transitivität gelten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- URTEILSEFFEKTE:

- RANGE-EFFEKT

- Skala wird so verwendet, als entsprächen die beiden extremen Serienreize (Pole) den beiden Extremkategorien.
- Die Antwortfunktionen sind somit für eine Ausschnittserie steiler als für die Gesamtserie.
- Skala und Serie treten also so in Interaktion, dass maximale Differenzierung möglich wird.

- HÄUFIGKEITSEFFEKT

- Ausprägungsbereiche, die häufiger dargeboten werden, nehmen einen grösseren Raum auf der Kategorienskala ein.
- Es wird also feiner differenziert.
- Die Antwortfunktionen sind somit in häufig-Bereichen steiler als in selten-Bereichen (Variation: Spacing oder Frequency).
- Effekt ist umso stärker, je mehr Reizabstufungen und je weniger Kategorien vorliegen.

- ANKEREFFEKTE

- v.a. extreme Ankerreize jenseits eines Pols können dazu führen, dass sich ein Bezugssystem vollständig in Richtung dieser Ankerreize verschieben kann

- Darbietungsreihenfolge-Effekt
- Halo-Effekt
- Milde-Härte-Fehler
- Zentrale Tendenz
- Primacy-Recency-Effekt

- HELLER: PRINZIPIEN PHÄNOMENALER METRIK:

1. Prinzip der Orientiertheit:

Die Vp muss über die infragestehenden Ausprägungsgrade der einzustufenden Objekte orientiert sein. Dann gegeben, wenn der befragten Eigenschaft ein mnestisch stabiles Bezugssystem zugrundeliegt oder im Versuch ein Bezugssystem aktuell erzeugt wird

2. Prinzip der Isomorphie von Bild-& Realmenge:

Das Messinstrument Skala soll der Reizserie in Aufbau und Struktur entsprechen. Dies betrifft den Kategorienumfang, quantitative Kategorienbezeichnungen & die quantitative Auflösung der Skala

3. Prinzip der Extraspektion :

Da Eigenschaften eines Gegenstandes im Draussen beschrieben werden sollen, sind Fragenformulierungen zu vermeiden, die die VP zu abwägen, beurteilen oder persönlichen Einschätzungen verleiten.

4. Prinzip der ökologischen Validität:

Die Reizserie soll das Kontinuum gleichabständig repräsentieren. (Im mnestisch stabilen Fall mit den alltagsvertrauten Ausprägungen).

Bei mehreren Dimensionen des Reizes sollte eine ökologisch valide Dimen. befragt werden.

Die Skala soll im metrischen Aufbau und den Kategorienbezeichnungen der gebräuchlichen Kommunikation nachgebildet sein

- BEZUGSSYSTEM-MODELL NACH WITTE:

Für jede Eigenschaft eines Gegenstands gibt es eine Steigerungsreihe als eine streng monoton geordnete Folge von Ausprägungen der Eigenschaft. Diese Reihe ist unten und oben durch Pole begrenzt. Jede Eigenschaftsausprägung kann bezogen auf ihre Ähnlichkeit zu den beiden Polen beurteilt werden. Zunächst liegt ein Zwei-Bereichs-System vor, welches sich nach angemessener Orientierung der Vp in ein Drei-Bereichs-System mit der neuen Kategorie mittel ausweiten kann.

- PSYCHOMETRISCHE ASPEKTE DER SKALIERUNGSFORM:

- REPRÄSENTATION DER SKALA:

Wie wird Skala von der Vp wahrgenommen?

- EINSTUFUNGSPROZESS:

Wie wird die Skala von der Vp verwendet? ( Wird Skala als Matching-Verfahren (ordinal) oder als Kategorisierungsverfahren (intervalll, metrisch) verwendet?)

Prüfung: Beurteilung der selben Reizserie mit KU und zu prüfendem Skalentyp. Sind die Antwortfunktionen linear ineinander überführbar, verwenden die Vpn intern eine gleichabständige Kategorienskala (wie KU eine ist)

- GLEICHABSTÄNDIGKEIT DER SKALENSTUFEN?: Prüfung:

a) INDIREKT: zB Gleichabständige Graureihe, auf der einzelne Farbkräftigkeiten eingeordnet werden. Wenn linear, dann gleichabständig. (Scatterplot: Farbkräftigkeitsstufe vs PSG in der Graureihenposition)
b) DIREKT: Einzelne Farbkräftigkeiten werden direkt mit KU skaliert. Wenn linear, dann gleichabständig. (Scatterplot: Farbkräftigkeitsstufe vs. Farbkräftigkeit in KU-Skala)

- WIE GENAU IST DIE SKALA?:

Prüfung: Vergleich der intra- und interindividuellen Streuungen bei verschiedenen Verfahren. Als Vergleichsverfahren zB KU.

- WIE KONTEXTEMPFINDLICH IST DIE SKALA?:

- Eine Kontextabhängige Skala bildet Veränderungen innerhalb eines Stadiums ab

- Eine kontextunabhängige Skala bildet Wechsel von einem Stadium ins nächste ab. Prüfung: Darbietung eines mittleren Serienausschnittes der Reizserie. Dann Darbietung von Polnahen Reizen. Dann erneute Darbietung des mittl. Serienausschnittes. In allen drei Phasen Einstufungen der Vpn!

Unterschiedl. Beurteilung der gleichen Reize in Phase 1 & 3?

- ITEMKONSTRUKTION:

- Einfache unkomplizierte Sprache

- Keine Fachbegriffe
- Keine doppeldeutigen Begriffe
- keine Universalausdrücke
- Einfache Sätze, kurz wie möglich

- Präzision der Fragestellung

- Keine doppelten Verneinungen
- Keine zusammengesetzten Fragen
- Zeitpunkt für Gültigkeit der Antwort angeben
- keine Unterstellungsfragen

- Nutzen von Items aus anderen Studien

- ARTEN VON ANTWORTFORMEN:

- Offene Form

- bei stetigen Variablen
- wenn Alternativen Symtomangaben provozieren können

- Geschlossene Form

- wenn Vp alle Alternativen kennen soll

- SPEZIELLE ITEMS

- Instruktionsitems (Stop)
- Identifikations-Items
- Tracer-Items (zur echten Vp Identifikation)
- Erinnerungs-Items

- QUALITATIVE BESCHREIBENDE VERFAHREN:

- Vorteil: Erlauben Untersuchung in natürlicher Umgebung, möglichst umfangreich und vollständig & möglichst offen und unstrukturiert.
- Nachteil: Geringer Grad an Standardisierung und Strukturierung

- SINNVOLL:

Vor Untersuchungsbeginn, wenn Gegenstand neu oder relativ unerforscht oder dem Untersucher fremd ist Untersuchungsfrage zu präzisieren ist angemessene Methoden entwickelt werden müssen

- NICHT SINNVOLL:

- wenn konkrete explizit formulierte Hypothesen überprüft werden
- sollen Stichprobenumfang method. Anforderungen genügen soll

(1) FOKUSSIERTES GRUPPENINTERVIEW:

- Gesprächsfaden wird vor Beginn durch Fragen i.S. eines halbstrukturierten Leitfadens abgesteckt.
- Sinnvoll, wenn bereits Vorannahmen existieren &/oder Gruppen-Interaktion erwünscht ist

(2) NARRATIVES INTERVIEW:

- Nur Thema vorgegeben
- Sinnvoll, wenn ein vollständändiger Einstieg in Thema notwendig &/od. ein Phänomen möglichst tief beschrieben werden soll
- Nicht Sinnvoll, wenn viele Personen interviewt oder verallgemeinerbare Aussagen erwartet werden

(3) QUALITATIVE BEOBACHTUNG:

- Beobachtung von Phänomenen im natürlichen Umfeld.
- Der Beobachter nimmt aktiv am Geschehen teil

(4) DOKUMENTENANALYSE:

- Analyse von vorgefundenen oder erzeugten Texten

(5) GRUPPENDISKUSSION:

- Freiere Form als Fokussiertes Interview. Lediglich ein Thema als Startpunkt ist vorgegeben

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

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Details

Titel
Methoden der Forschung (Psychologie)
Untertitel
Übersicht und Zusammenfassung aller Inhalte für die Psychologie-Diplomprüfung im Fach Methodenlehre
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg  (Psychologie)
Veranstaltung
Methoden der Forschung (Methodenlehre)
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
21
Katalognummer
V1154508
ISBN (eBook)
9783346558374
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologie, Methodenlehre, Methoden der Forschung, Forschungsmethoden, Epidemiologie, Faktorenanalyse, Konfigurationsfrequenzanalyse, Allgemeines Lineares Modell
Arbeit zitieren
Hendrik Beierstettel (Autor:in), 2001, Methoden der Forschung (Psychologie), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154508

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