Beratung in der Sozialen Arbeit. Entwicklung der eigenen Beratungskompetenz


Hausarbeit, 2019

14 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1. Entwicklung der eigenen Beratungskompetenz
1.1 Kriterien und die eigene Selbsteinschätzung
1.2 Erfahrungswissen durch Anwendung von systemischen und lösungsorientierten Beratungskonzepten
1.3 Erfahrungswissen durch eingenommene Rollen während den Übungen
1.4 Rückmeldung zum Lernprozess

2. Selbstführung und Selbststeuerung in der Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen und im Plenum

3. Kommentierung von Literatur bezogen auf das Seminar
3.1 Selbstwert und Kommunikation von Virginia Satir
3.2 Muster familientherapeutischer Kurzzeit-Therapie
3.3 Unkonventionelle Familien in Beratung und Therapie
3.4 Trennungsfamilien - lösungsorientierte Begutachtung und gerichtsnahe Beratung
3.5 Auf dem Weg zu einem Selbstverständnis von Beratung in der Sozialen Arbeit. Beratung als transprofessionelle und sozialarbeitsspezifische Methode

4. Literaturverzeichnis

1. Entwicklung der eigenen Beratungskompetenz

Zu beginn dieses Seminares war ich sehr voreingenommen, da ich der Meinung war, dass Beratung eine strukturierte Art der Kommunikation ist, die wir im alltäglichen Leben in jeder Situation vorfinden. So war ich der Meinung, dass eine Person keine großen Schwierigkeiten haben kann, wenn diese sich in einer Beratungssituation befindet. Jedoch wurde ich durch dieses Seminar eines Besseren belehrt, da es verschieden Beratungsarten, mit ihren verschiedenen Methoden vorhanden sind und im allgemeinen Kompetenzen verfügbar sein sollten, um ein positives Beratungsgespräch zu führen. Im Folgenden werde ich meine Erfahrungen beschreiben, welche ich anhand dieses Seminares gewonnen habe.

1.1 Kriterien und die eigene Selbsteinschätzung

Es gibt viele verschiedene methodische Kompetenzen, welche während einer Beratung zur Anwendung kommen könnten. Jedoch kann man sagen, dass man nicht jede Kompetenz, die nötig wäre für das Setting, einzusetzen ist. Es ist schwierig abzuwägen, welche Kompetenzen einem vom Vorteil sein könnten, da dies ebenfalls auch von dem/der Klienten/Klientin abhängig ist.

Meiner Meinung nach ist die Authentizität einer der wichtigsten Kompetenzen, welche ein/e Berater/in besitzen sollte. Dies gibt dem/der Klienten/Klientin den Eindruck, dass der/die Berater/in sich unabhängig von äußeren Einflüssen und nur aus dem eigenen Inneren heraus handelt und sich dementsprechend verhält. Genauso wichtig sind die eigene Haltung und die Empathie, die man dem gegenüber entgegenbringt. Wenn man im Vorhinein nicht emphatisch gegenüber dem/der Klient/in, löst dies ein Unbehagen aus und die Atmosphäre während des Beratungssettings wirkt angespannt.

Angelehnt an die Gesprächsführung nach Rogers ist das aktive Zuhören eine wichtige methodische Kompetenz. Hört man einer Person aktiv zu, so ist die Person meistens dazu bereit, aus dem inneren heraus Dinge zu erzählen, welche für den/die Berater/in für die weitere Arbeit mit den/der Klienten/Klientin wichtig sein könnte. Spiegeln ist eine weitere methodische Kompetenz. Hierbei versucht der/die Berater/in, die Gefühle, Bedürfnisse und Inhalte des/der Klienten/Klientin in eigenen Worten zusammenzufassen, ob man das erzählte verstanden hat. Um das gesprochene, also die Kommunikation, auf eine sachliche Ebene zu bringen, ist das paraphrasieren eine Möglichkeit. Dies hat zum einen den Vorteil, dass man durch das Filtern der Inhalte eine neue Ebene des Vertrauens schafft, da man durch genaues zuhören wichtige Aussagen filtert und diese dann wiedergibt.

Nachdem mir bewusst geworden ist, welche methodischen Kompetenzen vorhanden sind, war es eine interessante Erkenntnis. Interessant deswegen, weil man solche Kompetenzen auch des Öfteren im Alltag verwendet, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wird dies einem jedoch bewusst, zum Beispiel im Rahmen eines Seminares, so stellt man sich unter Druck, damit man auch alles richtig macht. Während und nach Beendigung des Seminares ist mir aufgefallen, dass ich auch im Alltag an die gelernten Kompetenzen denke und versuche diese anzuwenden, da man dadurch eine gesteuerte, als auch vereinfachte Kommunikation hat. Ich bin der Meinung, dass es daran liegen könnte, dass man eine gewisse Struktur in die Kommunikation mit anderen aufbaut, sodass man die Möglichkeit hat, Gespräche in eine bestimmte Richtung zu steuern.

1.2 Erfahrungswissen durch Anwendung von systemischen und lösungsorientierten Beratungskonzepten

Aufgrund der Tatsache, dass der Fokus des Seminares auf Fallarbeiten und Übungen gelegen war, war uns die Möglichkeit gegeben, verschiedene Beratungskonzepte anhand selbst konzipierter Fallarbeiten und Übungen anzuwenden.

Vorab möchte ich erwähnen, dass ein/e Berater/Beraterin während eines Beratungssettings Kriterien zur Beratungsfähigkeit beachten, beziehungsweise verwenden sollte. Diese Kriterien Teilen sich auf in Nonverbale und Verbale Kommunikation.

Um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, ist es vom Vorteil, eine gewisse Körperhaltung einzunehmen, welche Offenheit und Interesse dem/der Klient/in gegenüber signalisiert. Zudem ist es wichtig, seine Stimmlage und das Sprechtempo bewusst zu kontrollieren, sodass die Stimme einen angenehmen Klang hat und Ruhe vermittelt, sodass man sich wohl fühlt. Anhand der Körpersprache soll man dem/der Klient/in bewusst einen Ausdruck von Vertrauen und Zuversicht vermitteln. Diese Kriterien zählen zu der Nonverbalen Kommunikation.

Um den/die Klienten/Klientin einen roten Faden für den weiteren Verlauf der Beratung zu geben, klärt man Anliegen, den Auftrag und die Erwartungen. Zudem erläutert man den Ablauf der Beratung. So weiß der/die Klient/Klientin über den Ablauf bescheid und muss keine Bedenken haben, dass der/die Berater/in etwas durchführt, was nicht gewollt oder geplant ist. Vom Vorteil wäre es, möglichst wenige Fachbegriffe zu benutzen und die Kommunikation so einfach und verständlich wie möglich zu halten. So kann der/die Klient/Klientin dem/der Berater/Beraterin ohne große Schwierigkeiten Folgen und fühlt sich dadurch nicht Benachteiligt. Es ist nicht verwerflich, Emotionen seitens des/der Berater/in zum Ausdruck zu bringen. Dies ist menschlich und baut zudem Vertrauen auf. Dies sind Kriterien der Verbalen Kommunikation. Ein gekonntes Zusammenspiel Nonverbaler und Verbaler Kommunikation begünstigt den Verlauf und den Erfolg einer Beratung.

Nun komme ich zu den Beratungskonzepten, welche wir anhand der verschiedenen Fallbeispiele und Übungen anwenden konnten. Zusätzlich dazu werde ich meine persönliche Meinung zu den Konzepten erläutern.

Das Konzept der Skulpturarbeit hat mich besonders gefesselt. Dieses Konzept ist ein Konzept der systemischen Beratung. Sehr interessant finde ich den Aspekt, dass man Anhand von Skulpturen, sei es der eigene Körper, eigens erstelle Figuren oder sonstige Gegenstände, eine darstellende Wahrnehmung innerhalb einer Familienkonstellation veranschaulichen kann. Der Fokus liegt hierbei, eine Nonverbale Kommunikation zu schaffen. Im Vordergrund liegt die Beobachtung der Konstellation, welche sich eigenständig anhand der Klienten aufbaut. Ebenso in die Bewertung zählen die Gestik und Mimik der einzelnen zueinander. Im ersten Augenblick wird einem nicht bewusst, welche Wirkung die Konstellation auf die einzelnen Mitglieder hat. Durch die räumliche Aufstellung wird den Klienten erst bewusst, wie man zueinandersteht. Mit dieser Erkenntnis wird ein Raum eröffnet, welcher zu Gesprächsbedarf einlädt. Eine weitere Erkenntnis ist die, dass alle, die diese Konstellation erstellt haben, zu der Lösung beitragen. Durch Bewegung und Kommunikation zueinander kann man gegebene Abstände zueinander verringern, oder auch vergrößern. Ebenso werden Abstände visualisiert, die man ohne die Skulpturarbeit nicht wahrgenommen hat. Dies lädt ebenfalls zur Kommunikation zwischen den einzelnen Klienten aus. Meiner Meinung nach ist dies ein gutes Konzept, da wenn die Familie in dieser Konstellation „funktioniert“, Gegebenheiten ausgesprochen werden und man diese für den weiteren Verlauf festhält, kann man mit diesen ausgesprochenen Gegebenheiten der Mitglieder im weiteren Verlauf der Beratung daran arbeiten. Jedoch könnte dieses Konzept ein hohes Streitpotenzial beinhalten, da alle Angehörigen sich an einem Ort befinden und zusammen „funktionieren“ und zusammenarbeiten müssen. Man müsste im Vorfeld die einzelnen Klienten/KlientInnen und deren Sichtweisen und Gefühle kennen, sodass man im Nachhinein sichergehen kann, dass beim aufeinandertreffen der einzelnen kein Streit ausbricht. Ob dies sinnvoll ist, wäre dahingestellt, da dies sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wenn man vorerst Einzelgespräche führt, bevor man die ganze Familie oder die gegebenen Mitglieder zusammenführt.

Ein weiteres systemisches, im Seminar angewandtes Konzept, ist das Genogramm. In Genogramm stellt Zusammenhänge zwischen Verwandtschaften dar. Es werden viele Details in einem Genogramm festgehalten, wie zum Beispiel dem Alter, Geschlecht, Krankheiten, Gewohnheiten, (vergangene) Konflikte, Beziehungen zueinander und viele weitere Details, die ein/e Klient/in festhalten möchte. Dadurch können komplexe Familienstrukturen entstehen, aus welchen man interessante Gegebenheiten und Fakten herausfinden und analysieren kann. Für die Beratung ist es ein Konzept, welches viele Vorteile mit sich bringt. Anhand des Konzeptes kann man verschiedene Bindungen zwischen den verschiedenen

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Beratung in der Sozialen Arbeit. Entwicklung der eigenen Beratungskompetenz
Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln
Note
2,0
Jahr
2019
Seiten
14
Katalognummer
V1154639
ISBN (eBook)
9783346614940
ISBN (Buch)
9783346614957
Sprache
Deutsch
Schlagworte
beratung, arbeit, entwicklung, beratungskompetenz
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Beratung in der Sozialen Arbeit. Entwicklung der eigenen Beratungskompetenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154639

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