Durch das Unternehmensteuerreformgesetz (UnStRG) 2008 wurde die Besteuerung von Kapitaleinkünften und privaten Veräußerungsgewinnen grundlegend neu geregelt.
Mit der Einführung der Abgeltungsteuer (AgSt) zum 01.01.2009 kommt es zur Aufhebung der Trennung der Besteuerung von Ertrags- und Vermögenszuwachs und damit zu einem Systemwechsel in der Besteuerung der Einkünfte in Deutschland.
Der Wechsel vollzieht sich weg von der synthetischen Einkommensteuer (ESt), bei der verschiedene Einkunftsarten unterschiedslos steuerlich behandelt“ werden, hin zur Schedulen -Besteuerung, bei der „die zu versteuernden Einkünfte nach Art der Einkunftsquellen unterschiedlichen Tarifen zugeordnet werden ...“ .
Der europäische Vergleich zeigt, dass die Mehrzahl der Staaten bereits AgSt-Systeme eingeführt haben. Mit einem Steuersatz von 25 % + SolZ liegt Deutschland nach Schweden und Dänemark an der Spitze der europäischen Staaten (Anlage 1).
Die Einführung der AgSt ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensteuerreform (UnStR) 2008 und bedeutet eine umfassende Änderung der Besteuerung von Kapitalanlagen im Privatvermögen.
Die folgenden Ausführungen liefern Antworten zu aktuellen Fragen privater Kapitalanlagen unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte zum Gesetzesstand des Veranlagungsjahres 2009.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Ausgangssituation
- 1 Besteuerung von Kapitalanlagen im Privatvermögen
- 1.1 Einordnung im Einkommensteuergesetz
- 1.2 geltende Prinzipien
- 1.3 persönliche Zurechnung
- 1.4 Begriff traditionelle und alternative Kapitalanlagen
- 1.5 Grundlagen der Besteuerung von Kapitalanlagen
- 1.5.1 Kapitalertragssteuer
- 1.5.2 Freistellungsauftrag und Nichtveranlagungs-Bescheinigung
- 1.5.3 Einführung der Abgeltungsteuer
- 1.6 Mitteilungspflichten
- 2 Abgeltungsteuer
- 2.1 Das Konzept
- 2.1.1 Bedeutung für die anderen Einkunftsarten
- 2.1.2 Wegfall des Halbeinkünfteverfahrens
- 2.1.3 Sparer-Pauschbetrag und Werbungskostenabzugsverbot
- 2.1.4 Wegfall der Spekulationsfrist - der neue § 23 Einkommensteuergesetz
- 2.1.5 Steuerstundungsmodelle
- 2.1.6 Depotübertrag
- 2.2 Das Abgeltungsverfahren
- 2.2.1 Anwendungsbereich
- 2.2.2 Ausnahmen
- 2.2.3 Veranlagungsoptionen
- 2.2.4 Abgeltungsteuersatz
- 2.2.5 Ausländische Kapitalerträge
- 2.2.6 Gewinnermittlung bei Veräußerungen
- 2.3 Erhebung der Kirchensteuer
- 3 Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf Kapitalanlagen
- 3.1 traditionelle Kapitalanlagen
- 3.1.1 Zinsanlagen (Spar- und Termineinlagen, Anleihen)
- 3.1.2 Aktien/GmbH-Anteile
- 3.1.3 Investmentfonds
- 3.1.3.1 Publikumsfonds allgemein
- 3.1.3.2 Immobilienfonds
- 3.1.3.3 Dachfonds
- 3.1.3.4 thesaurierende Fonds
- 3.1.3.5 Fondsverwahrung im Ausland
- 3.1.3.6 Fondsgebundene Lebensversicherung
- 3.1.4 Finanzinnovationen/ Zertifikate
- 3.1.5 Renten- und Lebensversicherungen
- 3.1.6 Real Estate Investment Trusts - REIT`s
- 3.2 alternative Kapitalanlagen
- 3.2.1 Hedgefonds
- 3.2.2 Private Equity
- 3.2.3 Rohstoffe
- 3.2.4 Termingeschäfte
- 3.2.5 geschlossene Fonds
- 4 Steuerliche Optimierung
- 4.1 Umqualifizierungen von Kapitalanlagen
- 4.2 Nutzung von Verlustvorträgen
- 4.3 Depotstrukturen- magisches Viereck der Geldanlage
- 4.4 Gewinner und Verlierer der Abgeltungsteuer
- 4.4.1 Gewinner
- 4.4.2 Verlierer
- 4.5 Die Abgeltungsteuer - ein Erfolgsmodell ?
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Rechtsquellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Anlagenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Untersuchung der Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf traditionelle und alternative Kapitalanlagen im Privatvermögen. Ziel ist es, die steuerliche Optimierung des Privatvermögens eines Kapitalanlegers im Kontext der neuen Abgeltungsteuer zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die grundlegenden Besteuerungsmerkmale privater Kapitalanlagen, insbesondere die Änderungen durch das Unternehmensteuergesetz 2008, und beschreibt das Konzept der Abgeltungsteuer sowie das Abgeltungsverfahren.
- Die Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf verschiedene Kapitalanlagen, insbesondere Investmentfonds
- Die steuerliche Optimierung des Privatvermögens eines Kapitalanlegers
- Die Analyse von Gewinnern und Verlierern der Abgeltungsteuer
- Die Bewertung der Abgeltungsteuer als Erfolgsmodell
- Der Ausblick auf noch anstehende gesetzliche Änderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Diplomarbeit beginnt mit einer Einführung in die Besteuerung von Kapitalanlagen im Privatvermögen. Sie beleuchtet die Einordnung im Einkommensteuergesetz, die geltenden Prinzipien, die persönliche Zurechnung und den Begriff der traditionellen und alternativen Kapitalanlagen. Im Anschluss werden die Grundlagen der Besteuerung von Kapitalanlagen, insbesondere die Kapitalertragssteuer, der Freistellungsauftrag und die Nichtveranlagungs-Bescheinigung, sowie die Einführung der Abgeltungsteuer erläutert. Abschließend werden die Mitteilungspflichten im Zusammenhang mit Kapitalanlagen dargestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Abgeltungsteuer. Es wird das Konzept der Abgeltungsteuer, ihre Bedeutung für die anderen Einkunftsarten, der Wegfall des Halbeinkünfteverfahrens, der Sparer-Pauschbetrag und das Werbungskostenabzugsverbot, der Wegfall der Spekulationsfrist, Steuerstundungsmodelle und der Depotübertrag erläutert. Im Anschluss wird das Abgeltungsverfahren, einschließlich Anwendungsbereich, Ausnahmen, Veranlagungsoptionen, Abgeltungsteuersatz, ausländische Kapitalerträge und die Gewinnermittlung bei Veräußerungen, detailliert beschrieben. Abschließend wird die Erhebung der Kirchensteuer im Zusammenhang mit der Abgeltungsteuer behandelt.
Das dritte Kapitel untersucht die Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf verschiedene Kapitalanlagen. Es werden sowohl traditionelle Kapitalanlagen wie Zinsanlagen, Aktien/GmbH-Anteile und Investmentfonds (Publikumsfonds, Immobilienfonds, Dachfonds, thesaurierende Fonds, Fondsverwahrung im Ausland, fondsgebundene Lebensversicherung) als auch alternative Kapitalanlagen wie Hedgefonds, Private Equity, Rohstoffe, Termingeschäfte und geschlossene Fonds betrachtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der steuerlichen Optimierung des Privatvermögens eines Kapitalanlegers. Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Umqualifizierung von Kapitalanlagen, die Nutzung von Verlustvorträgen, Depotstrukturen und das magische Viereck der Geldanlage sowie die Gewinner und Verlierer der Abgeltungsteuer analysiert. Abschließend wird die Abgeltungsteuer als Erfolgsmodell bewertet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Abgeltungsteuer, traditionelle und alternative Kapitalanlagen, Investmentfonds, steuerliche Optimierung, Privatvermögen, Unternehmensteuergesetz 2008, Halbeinkünfteverfahren, Sparer-Pauschbetrag, Spekulationsfrist, Abgeltungsverfahren, Kirchensteuer, Gewinner und Verlierer der Abgeltungsteuer, Erfolgsmodell.
- Arbeit zitieren
- Anja Mücke (Autor:in), 2008, Untersuchung der Auswirkungen der Abgeltungsteuer auf traditionelle und alternative Kapitalanlagen mit dem Ziel der steuerlichen Optimierung des Privatvermögens , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115473