Katholizismus in Irland

Eine Untersuchung von Edmund Spensers "A View of the Present State of Ireland"


Hausarbeit, 2020

13 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Reiseberichte als Quelle

3 Historischer Hintergrund

4 Edmund Spenser

5 Zusammenfassung

6 Quellen und Literatur

1 Einleitung

Kein anderes Land scheint gesellschaftlich so stark von seiner Konfession beein­flusst zu sein, wie die grüne Insel am Rande Europas, deren Süden man noch heute vermehrt mit der katholischen Religion in Verbindung setzt. Mit der Missionierung durch St. Patrick im 5. Jahrhundert begann für Irland die Zeit des Katholizismus. Dieser sollte später durch die Reformation von der protestantischen Glaubensaus­richtung abgelöst werden. Daher stellt das 16. Jahrhundert eine besonders prägende Epoche für religiöse Praktiken und den langwährenden Konfessionskonflikt in Irland dar. Viele Autoren haben sich der irischen Religion gewidmet, so auch diejenigen, die Reiseberichte verfassten. Edmund Spenser, war einer dieser zeitweiligen Resi­denten, die die Insel aus britischer Sicht betrachteten. Die vorliegende Hausarbeit soll anhand von Spenser's Reisebericht A View Upon the Present State of Ireland, der 1633 veröffentlicht wurde, die Darstellung des Katholizismus in Irland untersu­chen. Um dies in einem angemessenen Rahmen zu ermöglichen, muss zunächst die historische Quellenart Reisebericht untersucht werden. Ebenso müssen die histori­schen Grundlagen abgesteckt werden.

2 Reiseberichte als Quelle

In The English Traveller in Ireland, aus dem Edmund Spensers A View Upon the Present State of Ireland im Rahmen dieser Arbeit entnommen ist, fasst John Harring­ton Reiseberichte von Engländern über Irland aus fünf Jahrhunderten zusammen. In seiner Einleitung erläutert er, dass alle Reisenden die Irland besuchten politisch, mili­tärisch, wirtschaftlich oder privat motiviert waren, die Nachbarinsel Englands zu be­reisen. „Diese Schriftsteller konfrontieren Irland auch mit ihren eigenen Interessen, ob es sich nun um Vertreter der Politik handelt, die nach einer Beförderung suchen, um Abenteurer, die ihr Glück suchen, oder um Reiseschriftsteller, die malerisches Material suchen”1. Trotz der verschiedenen Motivationen ist in allen Reiseberichten das Gefühl vorherrschend, dass Irland als Problem zu betrachten ist2. Reiseberichte stellen für Harrington informative Berichte über das Leben in Irland zu einer be­stimmten Zeit dar.3 Allerdings handelt es sich keinesfalls um sachliche Berichte, oft kommt der Berichtende nicht umhin, das Gesehene in einen englischen Kontext zu übertragen und anhand dieser Norm zu evaluieren. Kleidung, Ernährung und Wohn­raum, sowie soziale und religiöse Bräuche werden vom Reisenden begutachtet und bewertet. Nicht selten wird von den Autoren Wert darauf gelegt, zu betonen dass es sich um Augenzeugenberichte handelt. Dabei wird Irland stets am Standard Eng­lands gemessen.

Harrington teilt den Reiseberichten in seiner Sammlung vier Attribute zu. Zu­nächst sind es subjektive Versionen Irlands in einer bestimmten historischen Epo­che. Zugleich sind es aber auch Begründungen für das irische Verhalten und Vor­wände für das englische Verhalten gegenüber Irland. Nicht zuletzt sind es auch Be­rechnungen kolonialen Eigentums4. Harrington sagt des Weiteren, dass alle Reise­berichte stets zwischen statistisch und politisch, zwischen faktisch und ideologisch schwanken5. Harrington fasst seinen Sammelband englischer Sichten auf Irland fol­gender Maßen zusammen: „Dieses Buch ist die Geschichte eines dreihundertjähri­gen Scheiterns, die Iren adäquat zu beschreiben, und eine Geschichte des Schei­terns der meisten dieser Schriftsteller zu erkennen, dass die Aufgabe mehr als nur ein wenig schwierig sein könnte.”6

3 Historischer Hintergrund

Um die in der Quelle, in diesem Falle ein Reisebericht des 16. Jahrhunderts, darge­stellten Ansichten einordnen zu können, ist zunächst eine gewisse historische Grundlage notwendig. Laut Maurer stellen das 16. und 17. Jahrhundert die entschei­denden Jahrhunderte in der Geschichte Irlands dar7. Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts wird Irland zunehmend in den Staatsbildungsprozess Englands einbezogen8

[...]


1 Harrington, John. The English Traveller in Ireland. Dublin: Wolfhound Press. 1991 S. 9-10. „These writers also confront Ireland with their own vested interests, wether they are political ap­pointees seeking preferment, adventurers seeking fortune, or travel writers seeking pic­turesque material.” (Übersetzung des Verfassers).

2 Harrington. English Traveller. S. 9.

3 Harrington. English Traveller. S. 10.

4 Harrington. English Traveller. S. 12.

5 Harrington. English Traveller. S. 12.

6 Harrington. English Traveller. S. 22.

7 Maurer, Michael. Geschichte Irlands. Stuttgart: Reclam. 2019. S. 67.

8 Maurer. Geschichte Irlands. S. 67.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Katholizismus in Irland
Untertitel
Eine Untersuchung von Edmund Spensers "A View of the Present State of Ireland"
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
2.0
Autor
Jahr
2020
Seiten
13
Katalognummer
V1156219
ISBN (eBook)
9783346549181
ISBN (Buch)
9783346549198
Sprache
Deutsch
Schlagworte
katholizismus, irland, eine, untersuchung, edmund, spensers, view, present, state, ireland
Arbeit zitieren
Felicitas Deckert (Autor:in), 2020, Katholizismus in Irland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156219

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