Mit dieser Arbeit soll untersucht werden, wie und was der türkische Staatspräsident von sich zu sehen gibt, welchen Bildtraditionen und Konventionen er nachgeht und welche Rolle die sozialen Netzwerke in der Verbreitung seiner Bilder einnehmen. Die Forschungsfrage, die dieser Arbeit zugrunde liegt, lautet daher: Wie nutzt Recep Tayyip Erdogan Bilder, um eine bestimmte Vorstellung von sich hervorzurufen und welchen Einfluss haben die sozialen Netzwerke in seiner Bilderpolitik? Mit dieser Fragestellung soll das Ziel erreicht werden, den Blick bei der Betrachtung von Bildern zu schärfen.
Im Jahr 2001 gründete Recep Tayyip Erdogan die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), in der er bis heute Vorsitzender ist. Seitdem haben seine politischen Erfolge zugenommen. So wurde er im Jahr 2003 erstmals zum Ministerpräsidenten gewählt und im Jahr 2014 zum Staatspräsidenten erklärt.
Mit Erdogans Popularität, wuchs auch die Unbeliebtheit, sodass er auch zu den meist diskutiertesten Politikern der Türkei gehört. Die Meinungen um ihn polarisierten sich insbesondere im Jahr 2017 in der eine Verfassungsreform zur Einführung eines Präsidialsystems und die Abschaffung eines parlamentarisch-kontrollierenden Regierung erfolgte. An dem Vorhaben der Systemveränderung wurde kritisiert, dass die Gewalteneinteilung eingeschränkt wird zugunsten einer höheren Machtgewalt Erdogans. Währen des Referendumszeit startete Erdogan eine Wahlkampagne, die auch Online durch soziale Netzwerke wie Facebook vorangetrieben wurde. Interessant ist, dass sich durch die Nutzung von sozialen Netzwerken auch die politischen Wahlkämpfe verändert haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand zu politischen Bildern
- Historischer Hintergrund der Republik Türkei
- Selbstdarstellungen von Erdogan. Beispiele und Analysen.
- Der Behüter der nationalen Einheit
- Der Mann des Volkes
- Der Familienvater
- Der Freund des Orients
- Integration der Frauen
- Die Relevanz von sozialen Netzwerken in der Bilderpolitik von Erdogan
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Selbstdarstellungen von Recep Tayyip Erdogan in den sozialen Netzwerken während des Referendums 2017 zu analysieren und die Rolle von Bildern in seiner politischen Kommunikation zu untersuchen. Insbesondere wird untersucht, wie Erdogan Bilder nutzt, um ein bestimmtes Bild von sich selbst zu erzeugen und wie soziale Medien seine Bilderpolitik beeinflussen.
- Analyse von Erdogans Selbstdarstellungen in Bildern
- Die Rolle von Bildern in der politischen Kommunikation
- Der Einfluss sozialer Medien auf Erdogans Bilderpolitik
- Vergleich mit dem kulturellen Bildgedächtnis der Türkei
- Kritik an Erdogans Politik und Medienlandschaft in der Türkei
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den historischen Hintergrund von Erdogans politischer Karriere und den Kontext des Referendums 2017 dar, das die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei zur Folge hatte. Sie skizziert die Forschungsfrage, die untersucht, wie Erdogan Bilder einsetzt, um ein bestimmtes Bild von sich selbst zu erzeugen und wie soziale Medien seine Bilderpolitik beeinflussen.
- Forschungsstand zu politischen Bildern: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien und Forschungsansätze zur Bedeutung von Bildern in der politischen Kommunikation. Es werden verschiedene Aspekte der Bildinterpretation und des kulturellen Bildgedächtnisses diskutiert.
- Historischer Hintergrund der Republik Türkei: Das Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte der Türkei und die Rolle von Mustafa Kemal Atatürk in der Staatsgründung. Es beleuchtet die Bedeutung von Atatürk als kulturelle Figur und seine Auswirkungen auf das Bildgedächtnis der türkischen Bevölkerung.
- Selbstdarstellungen von Erdogan: Beispiele und Analysen: Dieses Kapitel analysiert ausgewählte Bilder aus Erdogans Facebook-Profil während des Referendums 2017. Es untersucht verschiedene Selbstdarstellungsstrategien, die Erdogan in seinen Bildern einsetzt, und vergleicht sie mit dem kulturellen Bildgedächtnis der Türkei.
- Die Relevanz von sozialen Netzwerken in der Bilderpolitik von Erdogan: Das Kapitel untersucht die Rolle sozialer Netzwerke in Erdogans Bilderpolitik. Es betrachtet die Möglichkeiten und Auswirkungen vernetzter Medien für die Verbreitung politischer Botschaften und die Gestaltung von Bildern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Bilderpolitik, visuelle Kultur, Selbstdarstellung, soziale Medien, Recep Tayyip Erdogan, Türkei, Referendum 2017, Präsidialsystem, politische Kommunikation, Facebook, Bildanalyse, kulturelles Bildgedächtnis, Mustafa Kemal Atatürk.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2020, Politik mit Bildern. Zu den Selbstdarstellungen von Recep Tayyip Erdogan in den sozialen Netzwerken während des Referendums 2017, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156563