Extracto
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 GrundlagenzurUnternehmensgründung
2.1 Definition des Begriffes Unternehmensgründung
2.2 Anreize einer Unternehmensgründung
2.3 Wirtschaftspolitischer Stellenwert einer Unternehmensgründung
3 Erfolgsfaktoren einer Unternehmensgründung
3.1 Erfolgsfaktoren im Überblick
3.1.1 Erfolgsfaktoren nach Peters / Waterman
3.1.2 Erfolgsfaktoren nach Pümpin
3.1.3 Erfolgsfaktoren nach Kurt Nagel
3.1.4 Erfolgsfaktoren nach Steinle / Kirschbaum / Kirschbaum
3.1.5 Erfolgsfaktoren nach PIMS
3.2 Zentrale Elemente einer Unternehmensgründung
3.2.1 Businessplan im Überblick
3.2.2 Marktanalyse
3.2.3 Finanzierungsquellen
4 Problembereiche einer Unternehmensgründung
4.1 Qualifikationsprobleme
4.2 Finanzierungsprobleme
4.3 Planungsunsicherheiten
5 Fallbeispiel
6 FazitundAusblick
7 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Die verschiedenen Gründungstypen nach Szyperski/Nathusius (1999, S. 27)
Abbildung 2 High Involvment vs. Low Involvement nach Vogelsang, Fink, Baumann (2016, S. 287)
Abbildung 3 SWOT-Analyse nach Kollmann (2016, S. 269)
1 Einleitung
„Was bedeutet schon Geld. Ein Mensch ist dann erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen, das tut, was ihm gefällt.“1 In einer Welt in der Menschen darauf trainiert werden sich anzupassen und zu funktionieren, ist der berufliche Erfolg eines der höchsten Ziele. Arbeitnehmer im Angestelltenverhältnis sind dabei nicht immer glücklich und möchten aus diversen Gründen eine eigene Unternehmung gründen.
Ziel der Seminararbeit ist einen gesamtheitlichen Überblick zum Thema Erfolgsfaktoren einer Unternehmensgründung zu liefern. Dabei wird als Ergänzung auf zentrale Elemente wie die Inhalte eines Businessplan, derwirtschaftspolitische Stellenwert sowie im Gegensatz zu den Erfolgsfaktoren auch auf die Problembereiche einer Unternehmensgründung eingegangen. Die Seminararbeit richtet sich somit an junge Unternehmensgründer und solche die es werden wollen.
Die Motivation der Seminararbeit ist darin begründet das vermittelte betriebswirtschaftliche Wissen des gesamten Studiums zu vertiefen um einen Grundstein für zukünftige Unternehmensgründung zu legen. Die Inhalte der Seminararbeit basieren dabei aufeiner umfassenden, aktuellen Literaturrecherche. Weiterhin gibt das Interview mit dem Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter X des mittelständische n Messebau Unternehmen Y, einen Einblick in die Praxis.
2 Grundlagen zur Unternehmensgründung
Nachfolgend wird ein grundlegender Einblick über den Begriff Unternehmensgründung verschafft, um eine Basis für die darauf aufbauenden Kapitel zu geben.
2.1 Definition des Begriffes Unternehmensgründung
Für den Begriff Unternehmensgründung lässt sich in der Literatur eine Vielzahl von Synonymen finden, wobei die Bezeichnungen Start-Up, Entrepreneurship, Selbständigkeit und Existenzgründung die häufigste Verwendung finden.2
Eine genaue Abgrenzung der einzelner Synonyme zur Unternehmensgründung lassen sich in der Realität aufgrund der großen Vielfalt kaum aussagekräftig wissenschaftlich definieren.3 Bereits 1924 wurde von Kalveram die Unterscheidung zwischen Neugründung und Umgründung getroffen.4 Mit dem Ziel eine möglichst genaue Definition darzustellen haben Szyperski/Nathusius die Typen der Unternehmensgründung definiert (siehe Abbildung 1).5
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Die verschiedenen Gründungstypen nach Szyperski/Nathusius (1999, S. 27)
Bei selbstständigen Gründungen ist der Gründer in einer unabhängigen Vollzeitbeschäftigung im gegründeten Betrieb und geht dem Aufbau oder der Sicherung der selbständigen unternehmerischen Existenz nach (beispielsweise ein Handwerksbetrieb).6
Bei einer unselbständigen Gründung ist der Gründer in einer abhängigen Beschäftigung und die Gründung ist ein Teil seines Ihres des Aufgabenbereiches (Bspw. Gründung einer Tochterunternehmung).7
Eine derivative Gründung bedeutet die Übernahme, Umgründung oder sonstige Maßnahme (Restrukturierung) zur Eingliederung in ein bestehendes Unternehmen (Bspw. Übernahme einer GmbH mit neuen Gesellschaftern).8
Die originäre Gründung erfolgt bei einem grundsätzlichen Neuaufbau ohne Rückgriff auf vorhandene Strukturen oder Prozesse (Bspw. Gründung eines Technologie-Unternehmens).9
Die Transformationsgründung betrifft Fusionen und Umgründungen. Nach Szyperski/Nathusius wird hierbei von einer unechten Gründung gesprochen, da das bestehende Unternehmen nur mit einer neuen Eigentümerstruktur besetzt und keine neue Identität geschaffen wird.10
Die Betriebsgründung ist die Isolation einer Wirtschaftseinheit aus einem bestehenden Unternehmen. Häufig wird dies als Spin-off bezeichnet und geschieht dann, wenn die Entwicklung eines neuen, innovativen Produktes autonomes Handeln im Bereich Produktion oder Marketing erfordert.11
Bei der Existenzgründung tritt eine unabhängige Person als selbständig Gewerbebetreibender auf. Der Unterschied zum Transformationsprozess ist, dass die Gründerperson einen bereits vorhandenen Unternehmensbestand übernimmt. Die berufliche Veränderung des Individuums liegt hierbei im Fokus (beispielsweise Übernahme einer Bäckerei).12
Die Unternehmensgründung ist die vollkommene Neugründung. Es wird eine rechtliche Einheit neu geschaffen, ohne aufbereits bestehende Betriebsstrukturen oder Unternehmen zurückzugreifen. Das Unternehmen muss sich am Markt etablieren und seine Existenz rechtfertigen.13
2.2 Anreize einer Unternehmensgründung
Vor einer Gründung ist abzuwägen ob eine Gründungsmotivation vorhanden ist. Wissenschaftlich lässt sich die Gründungsmotivation mit Push- und Pull-Faktoren nach LEE (1972) beschreiben.14
Push-Faktoren
Bei Push-Faktoren erfolgt die Gründung aus einem Grund einer unerwünschten Situation zu entkommen. Unter dem Aspekt der Digitalisierung ist absehbar, dass in naher Zukunft immer mehr Jobs entfallen werden.15 Das vermeiden bzw. das beenden von Arbeitslosigkeit ist das größte Push-Motiv. Weitere Push-Motive sind unter anderem das Entfallen von Vorgesetzten oder das Entdecken einer Marktlücke.16
Pull Faktoren
Pull-Faktoren hingegen stehen fürdas Erreichen von selbstgewählten, positiven Zielen. So haben frühere Untersuchungen ergeben, dass Gründer nach Unabhängigkeit oder einem besseres Einkommen streben.17 Weitere Motive können unter anderem die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, Flexibilität oder soziale Anerkennung sein.18
2.3 Wirtschaftspolitischer Stellenwert einer Unternehmensgründung
Durchschnittlich wurden im Jahr 2015 bis 2017 664.000 Unternehmungen pro Jahr gegründet.19 Ein wesentlicher Einflussfaktor von Unternehmensgründungen ist die Arbeitslosenquote. Zwischen derAnzahl an Unternehmensgründungen und derAr- beitslosenquote existiert ein wiederholt nachgewiesener Kausalzusammenhang.20 So wurde im Jahr 2017 ein Rekordtiefvon 2,533 Millionen Arbeitslosen (5,7%) gemessen, während die Anzahl der Gründungen in diesem Jahr um ganze -17% im Vergleich zum Vorjahr auf557.000 Personen gesunken ist.21
Unternehmensgründungen sind für die Wirtschaft in der heutigen Zeit der Digitalisierung unter dem Schlagwort Industrie 4.0 maßgeblich und bilden die Schnittstelle zwischen Old- und New-Economy.22 Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Gründungen 2017 in der Informations- / Kommunikationsbranche stattgefunden haben.23 Die ehemalige Bundesministerin fürWirtschaft und Energie, Frau Brigitte Zyp- ries, eröffnete die zweite Startup Night! Luft und Raumfahrt 2017 mit den Worten dass die Entwicklung unserer Industrie bei der Digitalisierung nur dann funktioniert, wenn sich etablierte Industrieunternehmen und Startups zusammenschließen.24
Unternehmensgründungen dienen der langfristigen Sicherung des Wohlstandes durch die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und fördern neben dem Wirtschafts- auch das Beschäftigungswachstum.25 Im Jahr 2017 haben Gründer ca. 145.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze geschaffen.26 Die Einkommensverhältnisse der NewEconomy sind im Vergleich zur Old-Economy geringer, jedoch schätzen die Arbeitnehmer unter anderem die flachen Hierarchien und den Gestaltungsspielraum.27
In Verbindung mit internationale Netzwerken schaffen Gründer hinsichtlich der Globalisierung einen interkulturellen Austausch und interessante Aufgaben fürAnge- stellte.28
3 Erfolgsfaktoren einer Unternehmensgründung
In der Forschung der Erfolgsfaktoren lassen sich zentrale Begriffe wie Schlüsselfaktoren, (Erfolgs-)Determinanten, Erfolgskomponenten oderWettbewerbsfaktoren im- merwiederfinden, jedoch sind diese nicht eindeutig definiert.29 Nach Kreilkamp sind strategische Erfolgsfaktoren die Determinanten, die den Erfolg oder Misserfolg des unternehmerischen Handelns beeinflussen.30 31 Nachfolgend werden einzelne Modelle aufgegriffen und beschrieben.
3.1 Erfolgsfaktoren im Überblick
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Modelle von Erfolgsfaktoren, welche über die Jahre erarbeitet wurden.
3.1.1 Erfolgsfaktoren nach Peters / Waterman
Unter der praktischen Anwendung des 7S-Modells in amerikanischen Unternehmen von Peters und Waterman haben sich acht Faktoren der erfolgreichen Unternehmensführung ergeben: Primat des Handelns, Nähe zum Kunden, Freiraum für Unternehmertum, Produktivitätdurch Menschen, Sichtbar gelebtes Wertesystem, Bindung an das angestammte Geschäft, einfacherflexiblerAufbau und Straff-lockere Füh- rung.[01]
3.1.2 Erfolgsfaktoren nach Pümpin
Cuno Pümpin hat aus dem Konzept der strategischen Erfolgspositionen (SEP) zur Operationalisierung der Führungsaufgaben zehn Führungsregeln bei der Unternehmensgründung abgeleitet: Strategien, Planung, Disposition, Organisation, Management, Führungsstil, Managementmethoden, Machtzentren, Mitarbeiterentwicklung, Berichtswesen.32
[...]
1 o. V. (2017) http://www.karriere-berufung.de/beruflicher-erfolg-definition/
2 Vgl. Fallgatter, M. J. (2002), S. 11 ff.; Gruber, M. (2005), S. 10.; Pott, O.; Pott, A. (2015), S.2ff.
3 Vgl. Fallgatter, M. J. (2002), S. 1 ff.; Gruber, M. (2005), S. 10.
4 Vgl. Gruber, M. (2005), S. 9.
5 Vgl. Kollmann, T. (2016) S. 1.
6 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
7 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
8 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
9 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
10 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
11 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
12 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.
13 Vgl. Szyperski, N.; Nathusius, K. (1999), S. 27.; Pott, O.; Pott, A. (2015), S. 23
14 Vgl. Wien, A. (2009) S. 1.; o.V. (k. A.) https://www.qruenderlexikon.de/checkliste/suchen/pruefen- sie-sich/selbstaendiq-werden/; Caliendo, M.; Krittikos, A. (2010) https://www.diw.de/documents/publi- kationen/73/diw 01.c.356435.de/10-18-1.pdf, S.5ff.
15 Vgl. Arntz, M.; Gregory, Terry.; Zierhan, U.; Lehmer, F.; Matthes, B.(2018) https://www.econs- tor.eu/bitstream/10419/179119/1/1023005018.pdf, S.6ff.
16 Vgl. Caliendo, M; Kritikos, A. (2010) https://www.diw.de/documents/publikatio- nen/73/diw 01.c.356435.de/10-18-1.pdf, S.5ff.
17 Vgl. Birley, S.; Westhead, P. (1994) S. 7 ff.
18 Vgl. Wien, A. (2016) S. 22.; Freudig, C.; Torka, P. (2017) https://www.pwc.de/de/startups/startup- unternehmen-in-deutschland-2017.pdf, S. 2.
19 Vgl. Metzger, G. (2018) https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF- Dokumente-Gründunqsmonitor/KfW-Gruendunqsmonitor-2018.pdf, S. 2.
20 Vgl. Metzger, G. (2018) https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF- Dokumente-Gründunqsmonitor/KfW-Gruendunqsmonitor-2018.pdf, S.1.
21 Vgl. Metzger, G. (2018) https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF- Dokumente-Gründunqsmonitor/KfW-Gruendunqsmonitor-2018.pdf, S. 2.; o. V. (2018) https://www.ta- qesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt-249.html
22 Vgl. o. V. (2016) https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/start-ups-vier-qruender-vier-ideen-ein-ziel- 1.3121350-2; Vgl. Bonn, H.-P.; Nöll, F. (2016) S. 7.
23 Vgl. Freudig, C.; Torka, P. (2017) https://www.pwc.de/de/startups/startup-unternehmen-in-deutsch- land-2017.pdf, S. 30.
24 Vgl. Zypries, B. (2017) https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Videos/2017/20170221-startup-niqht-ero- effnunqsrede-zypries.html
25
Vgl. Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (2017) https://www.hiiq.de/wp- content/uploads/2017/08/Entrepreneurship Deutschland print.pdf, S. 9.; van Baal, S.; Bahrke, M.; Kempermann, M.; Schmitt, K. (2016) https://www.dihk.de/ressourcen/downloads/studie-unternehmer- tum-wohlstand
26 Vgl. Metzger, G. (2018) https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF- Dokumente-Gründungsmonitor/KfW-Gruendunqsmonitor-2018.pdf, S. 6.
27 Vgl. Königes, H. (2018) https://www.computerwoche.de/a/weniger-urlaub-und-niedrigere-qehaelter- in-startups,3545406; Hüfner, D. (2018) https://t3n.de/news/warum-in-einem-startup-arbeiten-1098181/
28 Vgl. PID Arbeiten für Wissenschaft und Öffentlichkeit GbR (2016) https://www.qruenderwo- che.de/fileadmin/qew/downloads/ueber-qruenderwoche/broschuere-netzwerke-besseres-qruendunqs- klima.pdf, S. 18.
29 Vgl. Tjaden, G. (2003), S. 63.
30 Vgl. Kreilkamp, E. (1987), S. 176; Hansen, F. (2009), S. 64 ff..
31 Vgl. Pekrul, S. (2006), S. 98.
32 Vgl. Pekrul, S. (2006), S. 98.
- Citar trabajo
- Marcel Rödiger (Autor), 2018, Erfolgsfaktoren einer Unternehmensgründung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157669
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