Ausgehend vom Gedanken, dass der Koran bestimmte Menschen zu einer bestimmten historischen Periode adressierte, wird eine Untersuchung des islamischen Konzepts sabr, übersetzt als Geduld, unternommen. Die Untersuchung ermittelt dabei den psychoanalytischen Gehalt des Konzeptes und bietet Deutungsvorschläge an, die die Wichtigkeit und Tragweite von sabr unterstützen und gleichzeitig das Potenzial einer solchen Analyse unterstreichen. Die Vorgehensweise wird dabei einem strukturellen Gedanken folgen, welcher graduell an das Konzept sabr heranführt und die erkenntnistheoretische Implikation der Psychoanalyse beschreibt. Durch diese Untersuchung erfolgt eine Standortbestimmung beider Paradigmen und eine Heranführung kann letztlich dazu beitragen, neue Probleme aufzuwerfen, Fragen zu stellen und Lücken bewusst herbeizuführen. Die Differenz beim Heranführen wirkt dabei strukturierend und schafft Raum für Neues.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Reflexion über das, was man Islam nennt...
- 2.1. Das Böse
- 2.2. Die Theodizee im islamischen Kontext
- 2.3. sabr
- 2.3.1. sabr im Koran
- 3. Psychoanalyse – ein eigenständiges Epistem?
- 3.1. Psychoanalytisches Denken als Methode der Erkenntnis
- 3.2. Der psychoanalytische Subjektbegriff und die conditio humana
- 3.3. Das Negative aus psychoanalytischer Sicht
- 3.3.1. Negatives in klinischer Hinsicht
- 3.3.2. Gedanken zum Problem des Bösen eingedenk der Zeitlichkeit
- 4. Was ist der psychoanalytische Gehalt von şabr
- 4.1. Durchführung der Deutung von șabr
- 4.2. Resultat der Deutung
- 5. Potenzial einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den psychoanalytischen Gehalt des islamischen Konzepts von "sabr" (Geduld, Ausdauer). Ziel ist es, Deutungsvorschläge zu liefern, die die Bedeutung von "sabr" im Kontext von Leid und Bösem aufzeigen und das Potential einer psychoanalytischen Koranexegese hervorheben. Die Arbeit verbindet islamische Theologie und Philosophie mit psychoanalytischem Denken.
- Das Konzept von "sabr" im Islam
- Das Böse und die Theodizee im islamischen Kontext
- Psychoanalytisches Denken als Methode der Erkenntnis
- Der psychoanalytische Subjektbegriff
- Potential einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Ansatz der Arbeit. Sie beginnt mit einer Betrachtung der Konzepte von Paradies und Hölle im Koran, die als Manifestationen menschlicher Begierden und Ängste interpretiert werden. Diese Betrachtung dient als Ausgangspunkt für die psychoanalytische Untersuchung des Konzepts "sabr", um dessen Bedeutung und Tragweite im Kontext des Korans und der psychoanalytischen Theorie zu ergründen. Die Arbeit skizziert die methodische Vorgehensweise, die eine graduelle Annäherung an das Konzept "sabr" über eine Reflexion des Islam, die Konzepte des Bösen und die Theodizee im Islam beinhaltet, bevor die psychoanalytische Perspektive eingebunden wird. Die Absicht ist, eine Standortbestimmung beider Paradigmen zu erreichen und neue Fragestellungen aufzuwerfen.
2. Reflexion über das, was man Islam nennt...: Dieses Kapitel bietet eine persönliche Reflexion der Autorin über den Islam, einschließlich einer Diskussion über das Böse und die Theodizee im islamischen Kontext. Es werden verschiedene (moderne) Perspektiven auf das Böse innerhalb der islamischen Theologie und Philosophie vorgestellt, ohne dabei eine monolithische Einheit zu behaupten. Die Reflexion über Leid und Böse bildet die Grundlage für das Verständnis der Bedeutung von "sabr" als Bewältigungsstrategie im Umgang mit menschlichem Leiden. Dieses Kapitel schafft ein Verständnis des Kontextes, in dem "sabr" seinen Sinn erhält.
3. Psychoanalyse – ein eigenständiges Epistem?: Dieses Kapitel stellt die Psychoanalyse als methodischen Ansatz vor. Es diskutiert die Frage nach der wissenschaftlichen Natur der Psychoanalyse und beschreibt ihre spezifischen Eigenheiten als Methode der Erkenntnis. Es wird der psychoanalytische Subjektbegriff beleuchtet und die Sichtweise der Psychoanalyse auf das Negative, sowohl in klinischer Hinsicht als auch im philosophischen Kontext des Problems des Bösen, wird erörtert. Das Kapitel dient der Einordnung der psychoanalytischen Methode und ihrer relevanten Konzepte für die anschließende Interpretation von "sabr".
4. Was ist der psychoanalytische Gehalt von şabr: Das Kernstück der Arbeit, in dem die Autorin die psychoanalytische Deutung von "sabr" vornimmt. Hier wird die Vorgehensweise der Deutung detailliert beschrieben und das Ergebnis der Analyse präsentiert. Dieser Teil baut auf den vorherigen Kapiteln auf, indem er sowohl die islamische Kontextualisierung von "sabr" als auch die Werkzeuge der psychoanalytischen Theorie verbindet, um zu einem tieferen Verständnis des Konzepts zu gelangen.
5. Potenzial einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese: Dieses Kapitel dürfte die Schlussfolgerungen der Arbeit darstellen und das Potenzial einer interdisziplinären, psychoanalytisch informierten Koranexegese aufzeigen. Es wird wahrscheinlich die Bedeutung der Analyse für das Verständnis des Korans und den Umgang mit zentralen religiösen Konzepten diskutieren und die Forschungslücken und zukünftigen Forschungsfragen hervorheben.
Schlüsselwörter
sabr, Psychoanalyse, Islam, Theodizee, Koranexegese, Böse, Leid, Geduld, Ausdauer, Subjektbegriff, conditio humana, religiöse Erfahrung, interdisziplinäre Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Psychoanalytische Annäherung an das Konzept von "Sabr" im Islam
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den psychoanalytischen Gehalt des islamischen Konzepts von "Sabr" (Geduld, Ausdauer). Sie verbindet islamische Theologie und Philosophie mit psychoanalytischem Denken, um die Bedeutung von "Sabr" im Kontext von Leid und Bösem aufzuzeigen und das Potential einer psychoanalytischen Koranexegese zu erforschen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Reflexion über den Islam (inkl. Böse und Theodizee), Psychoanalyse als Erkenntnismethode, Psychoanalytischer Gehalt von Sabr und das Potential einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung beschreibt den Ansatz der Arbeit und betrachtet die Konzepte von Paradies und Hölle im Koran als Ausgangspunkt für die psychoanalytische Untersuchung von "Sabr". Sie skizziert die methodische Vorgehensweise, die eine graduelle Annäherung an das Konzept "Sabr" über eine Reflexion des Islam, die Konzepte des Bösen und die Theodizee im Islam beinhaltet, bevor die psychoanalytische Perspektive eingebunden wird.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Reflexion über das, was man Islam nennt..."?
Dieses Kapitel bietet eine persönliche Reflexion der Autorin über den Islam, inklusive einer Diskussion über das Böse und die Theodizee im islamischen Kontext. Es werden verschiedene Perspektiven auf das Böse innerhalb der islamischen Theologie und Philosophie vorgestellt. Die Reflexion über Leid und Böse bildet die Grundlage für das Verständnis der Bedeutung von "Sabr".
Worüber handelt das Kapitel "Psychoanalyse – ein eigenständiges Epistem?"?
Dieses Kapitel stellt die Psychoanalyse als methodischen Ansatz vor, diskutiert ihre wissenschaftliche Natur und beschreibt ihre Eigenheiten als Methode der Erkenntnis. Es beleuchtet den psychoanalytischen Subjektbegriff und die Sichtweise der Psychoanalyse auf das Negative, sowohl klinisch als auch philosophisch.
Was ist der Kerninhalt des Kapitels "Was ist der psychoanalytische Gehalt von Sabr"?
Hier wird die psychoanalytische Deutung von "Sabr" detailliert beschrieben und das Ergebnis der Analyse präsentiert. Dieser Teil verbindet die islamische Kontextualisierung von "Sabr" mit den Werkzeugen der psychoanalytischen Theorie.
Worum geht es im Kapitel "Potenzial einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese"?
Dieses Kapitel präsentiert die Schlussfolgerungen der Arbeit und zeigt das Potenzial einer interdisziplinären, psychoanalytisch informierten Koranexegese auf. Es diskutiert die Bedeutung der Analyse für das Verständnis des Korans und den Umgang mit zentralen religiösen Konzepten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Sabr, Psychoanalyse, Islam, Theodizee, Koranexegese, Böse, Leid, Geduld, Ausdauer, Subjektbegriff, conditio humana, religiöse Erfahrung, interdisziplinäre Forschung.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit liefert Deutungsvorschläge zur Bedeutung von "Sabr" im Kontext von Leid und Bösem und hebt das Potential einer psychoanalytischen Koranexegese hervor.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Konzept von "Sabr" im Islam, das Böse und die Theodizee im islamischen Kontext, psychoanalytisches Denken als Erkenntnismethode, den psychoanalytischen Subjektbegriff und das Potential einer psychoanalytisch-tradierten Koranexegese.
- Citar trabajo
- Beyhan Bozkurt (Autor), 2019, Der psychoanalytische Gehalt von sabr. Untersuchung eines islamischen Konzepts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158217