Im Oktober 1997 hat die Kultusministerkonferenz beschlossen, das deutsche Schulsystem im
Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen international vergleichen zu lassen. Ziel war es,
gesicherte Befunde über Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler in den
zentralen Kompetenzbereichen zu erhalten. Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und
IGLU ist deutlich geworden, dass die bisherige Steuerung im Schulwesen allein nicht zu den
erwünschten
Ergebnissen im Bildungssystem führt.1
Seitdem ist die Bildungsdiskussion in Deutschland neu entfacht und konzentriert sich sowohl
im allgemeinbildenden als auch im berufsbildenden Bereich auf Fragen der
Qualitätsbestimmung und der Qualitätssicherung.2
Die Anforderungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Individuen haben sich in den letzten
Jahrzehnten weiterentwickelt und verändert und in diesem Zusammenhang müssen auch
Qualität und Leistung neu definiert werden.
Kulturelle Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund
gerückt. Kenntnis und Berücksichtigung dieser, sind für die Erziehung eines Kindes und
dessen Schulausbildung speziell wahrzunehmen und in die Bildungsforschung
einzubeziehen.3
Hinzu kommen Qualitätsbewusstsein, Zukunftsoffenheit und Zukunftsfähigkeit die die
Schulen ebenso bestimmen sollten wie pädagogische und ökonomische Effizienz.
All diese Vorgaben für die Schulen sind verbunden mit der Verwirklichung von
Selbstorganisation, mit der Entfaltung von Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit, mit der Professionalisierung des Lehrpersonals und der damit verknüpften Veränderung von
Unterrichtsinhalten, Methoden und Arbeitsverfahren.
Diese Hausarbeit soll einige dieser Bereiche und Ebenen näher beleuchten und aufzeigen, in
welchen Bereichen die deutschen Schulen Qualitätsmängel aufweisen.
Wie kann die neue Steuerung die Misere des Bildungssystems in der Bundesrepublik
Deutschland beenden und mit welchen Maßnahmen wird sie umgesetzt?
[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Mit welchen Qualitätsmängeln sehen sich Schulen heutzutage konfrontiert?
3. Qualitätsmanagement
3.1. Lehren und Lernen
3.2. Lebensraum Klasse und Schule
3.3. Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen
3.4. Schulmanagement
4. Festlegung von Bildungsstandards
5. Qualitätssicherung
5.1 Qualitätssicherung allgemein
5.2. Qualitätssicherung in Schleswig-Holstein
6. Erweiterte Selbstständigkeit für Schulen
7. Fazit und Ausblick
Bibliographie
Internetquellen
1. Einleitung
Im Oktober 1997 hat die Kultusministerkonferenz beschlossen, das deutsche Schulsystem im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen international vergleichen zu lassen. Ziel war es, gesicherte Befunde über Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler in den zentralen Kompetenzbereichen zu erhalten. Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und IGLU ist deutlich geworden, dass die bisherige Steuerung im Schulwesen allein nicht zu den erwünschten
Ergebnissen im Bildungssystem führt.[1]
Seitdem ist die Bildungsdiskussion in Deutschland neu entfacht und konzentriert sich sowohl im allgemeinbildenden als auch im berufsbildenden Bereich auf Fragen der Qualitätsbestimmung und der Qualitätssicherung.[2]
Die Anforderungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Individuen haben sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt und verändert und in diesem Zusammenhang müssen auch Qualität und Leistung neu definiert werden.
Kulturelle Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt. Kenntnis und Berücksichtigung dieser, sind für die Erziehung eines Kindes und dessen Schulausbildung speziell wahrzunehmen und in die Bildungsforschung einzubeziehen.[3]
Hinzu kommen Qualitätsbewusstsein, Zukunftsoffenheit und Zukunftsfähigkeit die die Schulen ebenso bestimmen sollten wie pädagogische und ökonomische Effizienz.
All diese Vorgaben für die Schulen sind verbunden mit der Verwirklichung von Selbstorganisation, mit der Entfaltung von Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit, mit der Professionalisierung des Lehrpersonals und der damit verknüpften Veränderung von Unterrichtsinhalten, Methoden und Arbeitsverfahren.
Diese Hausarbeit soll einige dieser Bereiche und Ebenen näher beleuchten und aufzeigen, in welchen Bereichen die deutschen Schulen Qualitätsmängel aufweisen.
Wie kann die neue Steuerung die Misere des Bildungssystems in der Bundesrepublik Deutschland beenden und mit welchen Maßnahmen wird sie umgesetzt?
2. Mit welchen Qualitätsmängeln sehen sich Schulen heutzutage konfrontiert?
Bevor ich näher auf die neue Steuerung im Bildungssystem eingehe, ist zunächst aufzuzeigen welche Probleme die Schulen heutzutage haben.
Schulen müssen diverse wichtige Basiskompetenzen vermitteln. Diese sind unverzichtbar für die spätere erfolgreiche schulische und berufliche Laufbahn.
So kann nur mit einer guten Lesekompetenz, der Erfolg in anderen Fächern ermöglicht werden.
Eine elementare mathematische Kompetenz ist wichtig für die Fähigkeit naturwissenschaftliche Probleme zu erfassen und mindestens 1 Fremdsprache sollte so beherrscht werden, das man sich verständlich machen kann. Das Wissen der Schüler kann nur erweitert werden, wenn ein Grundwissen vorhanden ist auf dem aufgebaut werden kann.
Das Vermitteln dieser Basiskompetenzen ist das Vorbereiten auf die Arbeitswelt und geht damit einher, die Schüler handlungsfähig zu machen. Dies ist die Qualifikationsfunktion die Schule zu erfüllen hat.
Durch die PISA Ergebnisse aus den Jahren 2001 und 2004 wurde deutlich aufgezeigt das die Schule diese Qualifikationsfunktion nicht richtig wahrnimmt.
Belegt wird dies unter anderem damit, das eine viertel Millionen Schüler ohne Ausbildungsreife die Schule verlassen. Die gravierendsten Mängel wurden im Bereich der Lesekompetenz festgestellt. Insbesondere beim Leseverständnis schnitten die deutschen Schüler schlecht ab.[4]
Die Werte genügen in keinem Falle den Anforderungen die den Schülern in der Berufswelt gestellt werden.
Die Hälfte aller Hauptschüler verlässt die Schule ohne auch nur das Mindestniveau an Lesekompetenz zu besitzen. Generell fehlt es den Schülern an Kompetenzen die sie auf dem Arbeitsmarkt benötigen und auch verwerten können. Die ist eigentlich eine erschreckende Erkenntnis, denn gerade die Hauptschule sollte nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) aus dem Jahre 1969 speziell die Aufgabe erfüllen, Jugendliche auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt vorzubereiten.[5]
Ein weiterer Qualitätsmangel besteht darin, das die Schule eine Selektions- und Allokationsfunktion übernehmen muss. Diese Funktion ist dafür zuständig, welche beruflichen Positionen für die Schüler später zugänglich werden, welches Einkommen sie erzielen können und das damit einhergehende Prestige und die Macht. Generell muss allen Schülern die gleich Chance für die eigene Zukunft eingeräumt werden. Jeder muss die Möglichkeit bekommen, den Beruf ergreifen zu können, den er oder sie sich wünscht - ob Studium an der Universität oder eine duale Ausbildung. Diese Chancengleichheit beinhaltet auch, das jede Bildungseinrichtung (Universität, Fachhochschule, Grundschule etc.) die gleiche Qualität aufweisen muss. Ein möglichst hohes Maß an Qualität ist hierbei natürlich das Ziel. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls zu erwähnen, dass jeder Mensch das jeder Mensch das Recht auf Bildung hat. Soziale Herkunft und ethnisch-kulturelle Hintergründe sollen keinen Einfluss auf Bildungserfolg oder den Zugang zu Bildungsangeboten haben.[6]
Die Schule und das Bildungssystem haben also auch die Aufgabe Bildungsbenachteiligung auszugleichen.
Durch die Ergebnisse der PISA Studie wurde allerdings festgestellt das dieser Bildungsbenachteiligungsausgleich nicht umgesetzt wird.
Ganz im Gegenteil:
Die soziale Herkunft eines Kindes ist nach wie vor einer der wichtigsten Faktoren für den zukünftigen Bildungserfolg. Nur selten erreichen Kinder aus sozial schwachen Familien das Abitur oder sogar einen Universitätsabschluss.
Weitere Probleme finden sich in der Organisation des Bildungssystems. Formale Bildungsabschlüsse sind nicht in allen Bundesländern gleich. Ein Realschulabschluss in Thüringen ist nicht gleichwertig mit einem in Hamburg. Dies stellt oft für Arbeitgeber ein großes Problem dar. Sie wissen meist nicht, ob die Schüler die nötigen Qualifikationen mitbringen, wenn sie aus einem anderen Bundesland kommen. So stellt es sich generell problematisch dar, wenn ein Schüler nach seinem Schulabschluss einen Bundeslandwechsel anstrebt.
Generell kann man sagen, dass viele Bildungsgänge nur sehr eingeschränkt miteinander verglichen werden können, da es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gibt.
3. Qualitätsmanagement
Um beim weitläufigen und so vielschichtigen Gebiet „Schule“ den Überblick zu behalten, ist es notwendig beim Qualitätsmanagement verschiedene Bereiche aufzugliedern.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und einschlägige Schriften teilen dieses komplexe Feld wie folgt auf[7]:
- Lehren und Lernen
- Lebensraum Klasse und Schule
- Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen
- Schulmanagement
- Professionalität und Personalentwicklung
Diese 5 Qualitätsbereiche decken alles ab, was für ein erfolgreiches Funktionieren der Institution Schule von Nöten ist. Außerdem strukturieren sie die verschiedenen Felder, die beim Qualitätsmanagement reguliert werden müssen und helfen, zum Beispiel einem Schulleiter, den Überblick zu behalten.
Doch was umfasst jeder Bereich?
Im folgenden Abschnitt soll diese Frage beantwortet werden, um die einzelnen Punkte genau differenzieren zu können.
3.1. Lehren und Lernen
Unter den Bereich „Lehren und Lernen“ fallen all die Dinge, die direkt mit der Lehrkraft, dem Umgang mit Schülern und dem Unterricht zu tun haben.
So wird im neuen Steuerungsmodell gefordert, dass die Lehrkräfte sich besser auf den Unterricht vorbereiten, diesen sinnvoller strukturieren und gemeinsam mit den Kollegen fächerübergreifende Unterrichtsthemen auswählen. Einzelne Aspekte einer Unterrichtseinheit können so vertieft werden und die Schüler haben so die Möglichkeit, sich intensiver mit einem Thema zu befassen und Querverbindungen herzustellen. Zum Beispiel wäre es möglich im Religionsunterricht die Kreuzigung Jesu Christi zu behandeln und parallel dazu im Geschichtsunterricht die damalige Situation
Die fachliche Kompetenz der Lehrkräfte soll verbessert werden, damit eine didaktische effizientere Vorbereitung des Unterrichts erzielt werden kann. Durch die intensive Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Materie des jeweiligen Faches erwirbt die angehende Lehrkraft ein umfassendes Fachwissen. Denn nur jemand der ein solches hat, kann den eigenen Unterricht sinnvoll und qualitativ hochwertig vorbereiten.
Die Lehrkraft hat die Aufgabe zu lernen wie man den Unterricht sinnvoll strukturiert und gestaltet, Sachverhalte verständlich, klar und auf dem Niveau der Schüler erklärt. Dies ist in der Vergangenheit oftmals nicht gelungen und soll nun ein Hauptpunkt bei der Verbesserung der Lehrqualität sein.
Die Auswahl der Lehrmittel und Medien die zum Einsatz kommen, werden um einige Neuerungen erweitert, um den Unterricht interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten.
Bei der Festlegung der Unterrichtsthemen ist geplant, mehr auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler einzugehen, da so die Lernbereitschaft steigt. Lebensnähe und die Herstellung aktueller und praktischer Bezüge aus der Lebenswelt der Schüler soll sich in diesem Zusammenhang lernfördernd auswirken.
Die Schüler werden in Zukunft vermehrt Projektarbeiten anfertigen und am laufenden Unterrichtsgeschehen beteiligt, um so selbstständiges Arbeiten zu erlernen.
Ausreichende Übungs- und Wiederholungsphasen sollen in den Lehrplan eingebunden werden, damit bessere Endergebnisse erzielt werden können.[8] Auf die verschiedenen Bedürfnislagen der einzelner Schüler wird mehr eingegangen werden - so muss zwischen leistungsschwachen und begabten, sehr leistungsfähigen Schülern differenziert werden und entsprechende Unterstützung gewährt werden.
[...]
[1] Vgl. Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), „Bildungsbericht für Deutschland: Erste Befunde (Zusammenfassung)“, Frankfurt am Main / Berlin
[2] Vgl. Bund-Länder-Komission (1999): Qualitätsverbesserung in Schulen und Schulsystemen. [online]
URL: http://www.blk-info.de/fileadmin/BLK-Materialien/heft71.pdf [Stand 28.11.2007]
[3] Vgl. Autor und Jahr nicht bekannt: Arbeitseinheit Bildung und Entwicklung [online]
URL: http://www.dipf.de/ueber_uns/rahmenbedingungen.htm [Stand 28.11.2007]
[4] Vgl. Klein, Helmut E.: Allgemeinbildendes Schulsystem: Deregulierung und Qualitätsstandards. In: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Bildungsfinanzierung und Bildungsregulierung in Deutschland. Köln 2006, S.91 - 142
[5] Vgl. Klein, Helmut E.: Allgemeinbildendes Schulsystem: Deregulierung und Qualitätsstandards. In: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Bildungsfinanzierung und Bildungsregulierung in Deutschland. Köln 2006, S.91 - 142
[6] Vgl. Klein, Helmut E.: Allgemeinbildendes Schulsystem: Deregulierung und Qualitätsstandards. In: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Bildungsfinanzierung und Bildungsregulierung in Deutschland. Köln 2006, S.91 - 142
[7] Vgl. Autor und Jahr nicht bekannt: Die 5 Qualitätsbereiche [online]
URL: http://www.qis.at/fragebogen/pdf/5Qualitaetsbereiche.pdf [Stand 28.11.2007]
[8] Vgl. Autor und Jahr nicht bekannt: Die 5 Qualitätsbereiche [online]
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