In dieser Arbeit möchte ich die Faktoren darlegen, die meiner Meinung
nach als Hauptursachen für eine Wahrnehmung von „Intelligent Design“
als plausible und glaubwürdige „Wissenschaft“ zu verstehen sind. Dies
sind:
(a) Der falsche Eindruck, die Argumente des „Intelligent Design“ seien
neuartig. Ich werde die historischen Varianten des teleologischen
Argumentes aufzeigen und erläutern, dass dieses auch
die Grundlage der wichtigsten Konzepte des „ID“, „specified
complexity“ und „irreducible complexity“ bildet, die dadurch einen
zirkulären Charakter erhalten.
(b) Die Sprache der Biowissenschaften. Ich werde darstellen, wie
geschickt die „ID“-Vertreter an epistemologisch fragwürdige
Sprachregelungen, Metaphern und Modelle der „konventionellen“
Biowissenschaften anknüpfen und welch entscheidenden Beitrag
diese zur Zirkularität der „ID“-Argumente liefern.
Die Konzentration auf die beiden zentralen Konzepte des „Intelligent
Design“ und dessen wichtigste Apologeten ist sinnvoll, da fast alle
nachfolgenden Arbeiten von „ID“-Theoretikern, die in diesem Jahrzehnt
mit einem publizistischen Dauerfeuer den Markt überschwemmen, sich auf die Koryphäen ihrer Zunft berufen und sich größtenteils mit der
Multiplikation ihrer Argumenten zufriedengeben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Bedingungen des „Intelligent Design“
- Die Entstehung des „Intelligent Design“-Konzeptes
- Das teleologische Argument
- „Design“ in der Sprache der Wissenschaft
- Metaphern der Evolutionstheorie
- Metaphern der Molekularbiologie
- Eine Kritik der zentralen Argumente des „Intelligent Design“
- „Specified complexity“
- Funktion und Probleme
- Implikationen
- „Irreducible complexity“
- Funktion und Probleme
- Implikationen
- „Specified complexity“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept des „Intelligent Design“ (ID), seine Entstehung, Argumentationsstrategien und die Kritik daran. Sie analysiert die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der ID-Bewegung und hinterfragt deren Erfolg trotz des Mangels an empirischen Belegen.
- Entstehung und Entwicklung des „Intelligent Design“-Konzeptes
- Analyse der zentralen Argumente von „Intelligent Design“, insbesondere „specified complexity“ und „irreducible complexity“
- Kritik der wissenschaftlichen Fundierung von „Intelligent Design“
- Strategien der ID-Bewegung zur Durchsetzung ihrer Ideen in der Gesellschaft
- Bewertung des Erfolgs der ID-Bewegung im Kontext wissenschaftlicher Standards und gesellschaftlicher Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen: Diese Einleitung beschreibt die bemerkenswerte Karriere des „Intelligent Design“ in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion, besonders in den USA im Kontext von Schulstreitigkeiten. Sie hebt die Unterschiede zu Kreationismus hervor und betont das Unbehagen, das „ID“ bei Wissenschaftlern auslöst, da es als Angriff auf die säkulare Wissenschaft verstanden wird. Die koordinierten Strategien der ID-Bewegung, insbesondere die „Wedge“-Strategie, werden vorgestellt, mit dem Ziel, die etablierte wissenschaftliche Methodologie zu untergraben.
Bedingungen des „Intelligent Design“: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des ID-Konzeptes, das teleologische Argument als dessen Grundlage und die Verwendung von „Design“ als Metapher in der wissenschaftlichen Sprache (insbesondere in der Evolutionstheorie und Molekularbiologie). Es untersucht, wie ID-Befürworter etablierte wissenschaftliche Erkenntnisse neu interpretieren, um ihre Argumentation zu stützen. Die mangelnde empirische Forschung der ID-Bewegung wird hervorgehoben.
Eine Kritik der zentralen Argumente des „Intelligent Design“: Dieser Abschnitt analysiert kritisch die zentralen Argumente des „Intelligent Design“, nämlich „specified complexity“ und „irreducible complexity“. Für jedes Argument werden die Funktion, die damit verbundenen Probleme und die Implikationen für die wissenschaftliche Debatte eingehend erörtert. Die Schwächen und Unzulänglichkeiten dieser Argumente im Lichte wissenschaftlicher Erkenntnisse werden detailliert dargelegt.
Schlüsselwörter
Intelligent Design, Kreationismus, Wedge-Strategie, specified complexity, irreducible complexity, Evolutionstheorie, Wissenschaft, Metapher, empirische Forschung, wissenschaftliche Methode, Säkularisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Eine Kritik des Intelligent Design"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Konzept des „Intelligent Design“ (ID). Sie umfasst eine Einleitung, eine detaillierte Beschreibung der Entstehung und Argumentationsstrategien des ID, eine kritische Analyse der zentralen Argumente („specified complexity“ und „irreducible complexity“), sowie eine Bewertung der wissenschaftlichen Fundierung und des gesellschaftlichen Einflusses der ID-Bewegung.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Entstehung des ID-Konzeptes und seine Verbindungen zum Kreationismus; die Analyse der teleologischen Argumente; die Kritik an der Verwendung von Metaphern in der wissenschaftlichen Argumentation des ID; eine detaillierte Kritik der zentralen Argumente „specified complexity“ und „irreducible complexity“, inklusive deren Funktion, Probleme und Implikationen; die Strategien der ID-Bewegung, insbesondere die „Wedge“-Strategie; und schließlich eine Bewertung des Erfolgs der ID-Bewegung im Kontext wissenschaftlicher Standards und gesellschaftlicher Akzeptanz.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel „Vorbemerkungen“, „Bedingungen des ‚Intelligent Design‘“, „Eine Kritik der zentralen Argumente des ‚Intelligent Design‘“ und „Fazit“. Die Kapitel „Bedingungen des ‚Intelligent Design‘“ und „Eine Kritik der zentralen Argumente des ‚Intelligent Design‘“ sind weiter unterteilt in Unterkapitel, die sich mit spezifischen Aspekten des Intelligent Design auseinandersetzen.
Was sind die zentralen Argumente des Intelligent Design, die in der Arbeit kritisiert werden?
Die Arbeit kritisiert vor allem die zentralen Argumente „specified complexity“ (spezifische Komplexität) und „irreducible complexity“ (irreduzible Komplexität). Für jedes dieser Argumente werden die Funktion, die damit verbundenen Probleme und die Implikationen für die wissenschaftliche Debatte eingehend erörtert und deren Schwächen im Lichte wissenschaftlicher Erkenntnisse detailliert dargelegt.
Welche Rolle spielt die Metapher im Kontext des Intelligent Design?
Die Arbeit untersucht die Verwendung von „Design“ als Metapher in der wissenschaftlichen Sprache der ID-Befürworter, insbesondere im Vergleich zur Verwendung von Metaphern in der Evolutionstheorie und Molekularbiologie. Sie analysiert, wie ID-Befürworter etablierte wissenschaftliche Erkenntnisse neu interpretieren, um ihre Argumentation zu stützen.
Was ist die „Wedge“-Strategie?
Die „Wedge“-Strategie wird in den Vorbemerkungen erwähnt und beschreibt die koordinierten Strategien der ID-Bewegung, mit dem Ziel, die etablierte wissenschaftliche Methodologie zu untergraben und den Einfluss des ID in der Gesellschaft zu erhöhen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Intelligent Design, Kreationismus, Wedge-Strategie, specified complexity, irreducible complexity, Evolutionstheorie, Wissenschaft, Metapher, empirische Forschung, wissenschaftliche Methode, Säkularisierung.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich akademisch mit dem Thema Intelligent Design auseinandersetzen möchten. Sie ist besonders geeignet für Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die eine kritische Auseinandersetzung mit den Argumenten und dem gesellschaftlichen Einfluss des Intelligent Design suchen.
- Quote paper
- Philipp Stute (Author), 2008, Ein altes Argument im Mantel moderner Wissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115894