Anfang der 70er Jahre entstand ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der Unterbringung von Patienten in Psychiatrischen Kliniken. Die Kliniken durchliefen laut (Brill 1998, S. 139) einen Prozess der "Klinifizierung". So wurden Patienten die keine Klinische Hilfe mehr benötigten, zunächst in Heime untergebracht. Da diese Unterbringungen damals für die Patienten keinen angemessenen Lebensraum boten, entstanden Ende der 70er Jahre immer mehr ambulant betreute Wohnformen.
Das Betreute Wohnen in dem ich mein Projektpraktikum absolvierte, gehört zur Westfälischen Landesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Gütersloh .
Bis Oktober 2002 hatte das Betreute Wohnen seine Büroräume nahe dem Klinikgeländer in der Hermann- Simon- Straße. Anfang November erfolgte dann der Umzug in die Dorotheenstraße 44, diese liegt ca. 6 Km von der Klinik entfernt. Das Gebäude an der Dorotheenstraße wurde neu renoviert, bis zum Jahre 2001 wohnten dort noch Psychiatrieerfahrene im Rahmen von Mietverhältnissen und es sah so aus, als ob dieses Gebäude nicht mehr sanierungsfähig sei. Anfang 2002 erfolgt dann doch noch die Renovierung.
Die neue Einrichtung wird nun als stationäre Wohnstätte konzipiert, die unmittelbar mit dem Betreuten Wohnen in dem ich mein Praktikum absolvierte, verbunden ist. Die Zielsetzung dieser Einrichtung ist es, einen weiteren Schwerpunkt in der qualifizierten Versorgung chronisch psychisch kranker Menschen auszubauen.
Die stationären Räumlichkeiten ergeben insgesamt 25 Wohnplätze. Diese sind unterteilt in 2 Wohngruppen mit jeweils 5 Plätzen, 2 Wohngemeinschaften mit jeweils 2 Bewohnern und 8 Einzelappartements.
Der "Grundstücksverein für gemeindenahe Psychiatrie", der in der Vergangenheit die Wohnungen für die Klienten des Betreuten Wohnens anmietete, hat durch die neue Einrichtung seinen Namen geändert. Der neue Name lautet: "via casa e.V.". Dieser Name ist kürzer, prägnanter und ist, wie sich unter Geschäftspartnern und Betroffenen erfragen ließ, durch Vermeidung des Wortes ‚Psychiatrie′ leichter zu akzeptieren. Es klingt eben besser, wenn man sagen kann: "Ich habe eine Wohnung von "via casa" als sagen zu müssen, man habe sie vom Grundstücksverein für gemeindenahe Psychiatrie [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Beschreibung des Betreuten Wohnens.
- 1.1 Mitarbeiterstruktur
- 1.2 Leistungskatalog des betreuten Wohnens
- 1.3 Die Adressaten Betreuten Wohnens ....
- 2 Die Idee zum Freizeitprojekt....
- 3 Definition von Freizeit
- 3.1 Die Bedeutung von Freizeit für Psychisch Kranke Menschen.
- 4 Die Entwicklung von Freizeitgruppen am Beispiel des „offenen Treffs“.
- 4.1 Die Vorklärungs- und Organisationsphase.......
- 4.1.1 Die Rahmenbedingungen............
- 4.1.2 Die Kontaktierung der Patienten.
- 4.2 Die Phase des Ankommens- Auftauens- Orientierens ..
- 4.2.1 Die Unsicherheit und der Wunsch nach Orientierung...\n
- 4.2.2 Das Leiten im Team.
- 4.3 Die Phase der Gärung und Klärung
- 4.3.1 Die Sach- Ebene und die Psychosoziale- Ebene.
- 4.3.2 Unsere Aufgabe als Leitung in Bezug auf diese Ebenen...\n
- 4.3.3 Rivalitäten und Zusammenhalt unter den Patienten
- 4.4 Die Phase der Arbeitslust und Produktivität......
- 4.3.1 Die Einbringung der Gruppenmitglieder.
- 4.3.2 Meine Stellung als Leitung in der Gruppe……………………..\n
- 4.5 Mein Abschied aus der Gruppe ……….\n
- 5 Fazit meines Praktikums.....
- 6 Literaturverzeichniss.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit befasst sich mit der Entwicklung von Freizeitgruppen im Rahmen des Betreuten Wohnens für psychisch kranke Menschen. Das Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung einer solchen Gruppe anhand eines konkreten Beispiels zu beleuchten und die Herausforderungen und Chancen dieses Projektes zu analysieren.
- Die Bedeutung von Freizeit für psychisch kranke Menschen
- Die Herausforderungen bei der Organisation und Durchführung von Freizeitgruppen
- Die Rolle der Leitungsperson in der Gruppe
- Die Interaktion und Dynamik innerhalb der Gruppe
- Die Entwicklung der Gruppe über verschiedene Phasen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird das Betreute Wohnen als Institution vorgestellt, inklusive Mitarbeiterstruktur und Leistungskatalog. Kapitel zwei beleuchtet die Idee zur Entwicklung von Freizeitgruppen, während Kapitel drei den Begriff "Freizeit" definiert und seine Bedeutung für psychisch kranke Menschen untersucht. Kapitel vier fokussiert sich auf die Entwicklung von Freizeitgruppen am Beispiel des "offenen Treffs". Dabei werden die Phasen der Vorklärung und Organisation, des Ankommens und Orientierens, der Gärung und Klärung, der Arbeitslust und Produktivität sowie des Abschieds der Autorin aus der Gruppe detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Betreutes Wohnen, Freizeitgruppen, psychisch kranke Menschen, Gruppenleitung, Interaktion, Dynamik, Phasen der Gruppenentwicklung, offener Treff.
- Arbeit zitieren
- Solveig Kloß (Autor:in), 2003, Projektarbeit im Betreuten Wohnen. Die Entwicklung von Freizeitgruppen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11591