Projektarbeit im Betreuten Wohnen. Die Entwicklung von Freizeitgruppen


Dossier / Travail, 2003

37 Pages, Note: 1,3


Extrait


Gliederung

1 Beschreibung des Betreuten Wohnens
1.2 Mitarbeiterstruktur
1.3 Leistungskatalog des betreuten Wohnens
1.4 Die Adressaten Betreuten Wohnens

2 Die Idee zum Freizeitprojekt

3 Definition von Freizeit
3.1 Die Bedeutung von Freizeit für Psychisch Kranke Menschen

4 Die Entwicklung von Freizeitgruppen am Beispiel des „offenen Treffs“
4.1 Die Vorklärungs- und Organisationsphase
4.1.1 Die Rahmenbedingungen
4.1.2 Die Kontaktierung der Patienten
4.2 Die Phase des Ankommens- Auftauens- Orientierens
4.2.1 Die Unsicherheit und der Wunsch nach Orientierung
4.2.2 Das Leiten im Team
4.3 Die Phase der Gärung und Klärung
4.3.1 Die Sach- Ebene und die Psychosoziale- Ebene
4.3.2 Unsere Aufgabe als Leitung in Bezug auf diese Ebenen
4.3.3 Rivalitäten und Zusammenhalt unter den Patienten
4.4 Die Phase der Arbeitslust und Produktivität
4.3.1 Die Einbringung der Gruppenmitglieder
4.3.2 Meine Stellung als Leitung in der Gruppe
4.5 Mein Abschied aus der Gruppe

5 Fazit meines Praktikums

6 Literaturverzeichniss

1. Beschreibung des Betreuten Wohnens

Anfang der 70er Jahre entstand ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der Unterbringung von Patienten in Psychiatrischen Kliniken. Die Kliniken durchliefen laut (Brill 1998, S. 139) einen Prozess der „Klinifizierung“. So wurden Patienten die keine Klinische Hilfe mehr benötigten, zunächst in Heime untergebracht. Da diese Unterbringungen damals für die Patienten keinen angemessenen Lebensraum boten, entstanden Ende der 70er Jahre immer mehr ambulant betreute Wohnformen.

Das Betreute Wohnen in dem ich mein Projektpraktikum absolvierte, gehört zur Westfälischen Landesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Gütersloh .

Bis Oktober 2002 hatte das Betreute Wohnen seine Büroräume nahe dem Klinikgeländer in der Hermann- Simon- Straße. Anfang November erfolgte dann der Umzug in die Dorotheenstraße 44, diese liegt ca. 6 Km von der Klinik entfernt. Das Gebäude an der Dorotheenstraße wurde neu renoviert, bis zum Jahre 2001 wohnten dort noch Psychiatrieerfahrene im Rahmen von Mietverhältnissen und es sah so aus, als ob dieses Gebäude nicht mehr sanierungsfähig sei. Anfang 2002 erfolgt dann doch noch die Renovierung.

Die neue Einrichtung wird nun als stationäre Wohnstätte konzipiert, die unmittelbar mit dem Betreuten Wohnen in dem ich mein Praktikum absolvierte, verbunden ist. Die Zielsetzung dieser Einrichtung ist es, einen weiteren Schwerpunkt in der qualifizierten Versorgung chronisch psychisch kranker Menschen auszubauen.

Die stationären Räumlichkeiten ergeben insgesamt 25 Wohnplätze. Diese sind unterteilt in 2 Wohngruppen mit jeweils 5 Plätzen, 2 Wohngemeinschaften mit jeweils 2 Bewohnern und 8 Einzelappartements.

Der „Grundstücksverein für gemeindenahe Psychiatrie“, der in der Vergangenheit die Wohnungen für die Klienten des Betreuten Wohnens anmietete, hat durch die neue Einrichtung seinen Namen geändert. Der neue Name lautet: „via casa e.V.“. Dieser Name ist kürzer, prägnanter und ist, wie sich unter Geschäftspartnern und Betroffenen erfragen ließ, durch Vermeidung des Wortes ‚Psychiatrie’ leichter zu akzeptieren. Es klingt eben besser, wenn man sagen kann: „Ich habe eine Wohnung von „via casa“ als sagen zu müssen, man habe sie vom Grundstücksverein für gemeindenahe Psychiatrie.

Das Betreute Wohnen in dem ich mein Projektpraktikum absolvierte ist ein langfristig konzipiertes und verbindlich vereinbartes ambulantes Dienstleistungsangebot, basierend auf dem BSHG §§ 39/40 der Eingliederungshilfe u.a. Hilfestellung beim Leben in der eigenen Wohnung. Das Angebot orientiert sich flexibel an dem individuellen Hilfebedarf des jeweiligen Klienten. Gemeinsam wird mit dem Betreuten Wohnen und dem Klienten ein individuell orientierter Hilfeplan erstellt.

1.1 Mitarbeiterstruktur

Das Team des Betreuten Wohnens setzt sich zusammen aus: einem Krankenpfleger einer Krankenschwester, 4 Sozialarbeiter/Innen und Sozialpädagogen/Innen und einer Jahrespraktikantin.

Diese haben bis auf die Jahrespraktikantin im Schnitt ca. 12 Klienten zu betreuen.

Durch die neue Einrichtung „via casa“ hat sich das Team vergrößert. Am 01.11.02 sind für den stationären Bereich 9,5 Stellen dazugekommen. Diese setzen sich zusammen aus: einem Sozialarbeiter, einer halben Stelle für einen Sozialpädagogen, 4 Pflegekräfte, eine Altenpflegerin,

2 Heilerziehungshelferinnen und einer Heilpädagogin. Diese Mitarbeiter arbeiten im Tagdienst in einem Schlüssel von 1:3. Zudem sind sie im Wechsel auch für die Nachtdienste zuständig. Vorhanden sind auch zwei Stellen für Anerkennungspraktikanten, eine Stelle für einen Zivildienstleistenden und eine Stelle für eine Hauswirtschaftlerin.

1.2 Leistungskatalog des betreuten Wohnens

I. Direkte Betreuungsleistungen

1. Wohnen
- Hilfe bei der Wohnungssuche
- Einrichtung der Wohnung
- Erhalt der Wohnung, kleine Reparaturen
- Verhandlungen mit Vermieter, Hausmeister etc.

2. Orientierung im Wohnumfeld
- Hilfe bei Orientierung in der näheren Umgebung der Wohnung
- Kennen lernen der örtlichen Strukturen, Einkaufsmöglichkeiten, Ämter, Ärzte
- Hilfestellung beim Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln

3. Hilfen bei der Gestaltung es Alltags
- persönliche Hilfe, Zuwendung und Förderung durch regelmäßige Besuche und Kontakte
- Strukturierung des Tagesablaufes
- Hilfestellung bei der alltäglichen Organisation des Tages, der Woche
- Unterstützung und Begleitung bei Verrichtung des täglichen Lebens (Wäschepflege, Einkaufen, Kochen, Putzen etc.)

4. Finanzielle Sicherung
- Umgang mit persönlichem Einkommen und Geldeinteilung
- Begleitung zu Ämtern, Behörden, Versicherungen, Banken etc.
- Unterstützung beim Schriftverkehr

5. Hilfe und Unterstützung durch Gespräche
- Bewusstmachung von eigenen Verhaltensweisen und Mustern
- Einübung neuer Verhaltensweisen
- Stärkung und Förderung von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
- Förderung der eignen Selbsthilfekompetenz

6. Gesundheit und Krankheit
- Hilfe und Unterstützung bei Krankheit und Medikation
- Erkennen und Beobachten von Krankheit
- Begleitung bei Arztbesuchen
- Kontakterhalt während der stationären Behandlung

7. Konflikte und Krisen
- spontane und flexible Hilfe in persönlichen Krisensituationen
- Krisenintervention
- Unterstützung bei Konflikten im Wohnbereich, am Arbeitsplatz, mit Freunden und Angehörigen etc.

8. Arbeit
- Suche und Erhalt von Arbeit und Beschäftigung
- Arbeitsplatzgespräche
- Unterstützung bei der Entwicklung einer realistischen Arbeits- und Beschäftigungsperspektive

9. Freizeit und soziale Kontakte
- Aufbau und Pflege von Kontakten zu Lebenspartnern, Wohnpartnern, Freunden, Nachbarn und zu Angehörigen
- Hilfestellung bei der Freizeitgestaltung und Urlaubsplanung
- Entwicklung und kennen lernen eigener Hobbys und Freizeitalternativen

II. Indirekte Betreuungsleistungen

Betreuungssicherung

- Telefonate, Ämtergänge, Briefwechsel betr. Ambulanter Betreuung
- Dokumentation
- Fallbesprechung
- Entwicklungsberichte etc.
- Koordinierte Organisation weitergehender Hilfen

1.3 Die Adressaten Betreuten Wohnens

Zum Klientel des Betreuten Wohnens gehören Menschen mit den unterschiedlichsten psychiatrischen Erkrankungsbildern (Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, schwerwiegende neurotische Störungen, psychische Krankheiten mit sekundärer Suchterkrankung, Verhaltensstörungen) und Patienten mit schwerwiegenden geistigen und/ oder psychischen Behinderungen. Die zu betreuenden Klienten leben weitestgehend selbständig in Einzel- oder Paarwohnungen, in einer Familie oder in einer Wohngemeinschaft.

2 Die Idee zum Freizeitprojekt

Bevor ich mit meinem Projekt im Betreuten Wohnen begann und in den ersten 2 Wochen das Arbeitsfeld und die Klienten kennen lernte, bemerkte ich immer wieder, das ein großes Defizit im Bereich der Freizeitaktivitäten bestand. Dies lag einerseits an den Klienten, die mit ihrer freien Zeit nichts anzufangen wussten und sich nur schwer motivieren ließen, aber auch an der knapp bemessenen Zeit, die den Betreuern zur Verfügung stand.

Es zeigt sich, das viele der Klienten den Tag einfach damit verbrachten alleine zu Hause zu sitzen und gar nichts zu tun. Einige der Klienten gaben jedoch zu erkennen, dass sie ihre Freizeit gerne mit Aktivitäten füllen würden. Häufig fehlte ihnen dazu aber die Antriebslust und so gelang es ihnen nicht sich alleine aufzuraffen.

Somit bot es sich an, das ich meinen Schwerpunkt während des Projektes auf die Freizeitgestaltung legte.

Da ich jedoch neu war und die Klienten kaum kannte und noch weniger eine Beziehung in dieser kurzen Zeit zu ihnen aufbauen konnte, war mir wichtig ein solches Projekt mit einem erfahrenen Mitarbeiter durchzuführen.

In der Ambulanz der Westfälischen Klinik mit der das Betreute Wohnen eng zusammen arbeitet, erfuhr ich dann von einem Pfleger Hr. O.. Dieser hatte mehrere Male versucht Freizeitfahrten zu organisieren, jedoch waren seine Kollegen zu sehr eingespannt und hatten keine Kapazitäten mehr zur Verfügung, so dass die Idee scheiterte.

Ich setzte mich mit Herrn O. telefonisch in Verbindung und wir vereinbarten ein Treffen. Daraus entwickelte sich die Idee zunächst einen „offenen Treff“ anzubieten. Wir wollten den Patienten die Möglichkeit bieten, sich 1 mal pro Woche für 1-2 Stunden zu treffen. Bei einem gemütlichen zusammen sitzen, sollten sie die Gelegenheit haben sich über alles was ihnen wichtig war auszutauschen oder einfach nur in Gesellschaft einen Kaffee zu trinken. Nebenbei wurde angeboten in dieser Gruppe Freizeitfahrten zu organisieren und durchzuführen. Diese Freizeitfahrten sollten dann einmal im Monat stattfinden. An diesen Fahrten, aber auch an dem „offenen Treff“, konnten alle Patienten der Klinik teilnehmen, egal ob sie stationär/teilstationär oder ambulant betreut wurden. Herrn O. und mir war es wichtig keine Patienten auszuschließen. Denn alle sollten die Möglichkeit bekommen, neue Kontakte und eventuell auch Freundschaften aufzubauen oder aber flüchtige Bekanntschaften zu vertiefen.

Der „offene Treff“ und die Freizeitfahrten erfuhren eine so hohe Resonanz, so das ich zusammen mit der Anerkennungspraktikantin aus unserem Team ein zweites Angebot entwickelte. Einen „Spiele- und Bastelnachmittag“, diesen boten wir einmal pro Woche für 2 Stunden an. Hier hatten die Patienten die Gelegenheit eigene Ideen und Fähigkeiten im Bereich Basteln und Spielen einzubringen und auszuschöpfen.

Neben diesen beiden Freizeitgruppen, unterstützte ich einen Mitarbeiter aus dem Betreuten Wohnen bei der Einzelbetreuung eines Klienten. Mit diesem Klienten ging ich einmal die Woche einkaufen, begleitete ihn zu Ämtern, Ärzten usw. Ich betreute ihn während meines ganzen Praktikums, er nahm auch an den Freizeitgruppen und Fahrten teil.

Diese Einzelbetreuung lasse ich in diesem Bericht außen vor und konzentriere mich hauptsächlich auf die Entwicklung von Freizeitgruppen.

Wie sich eine Freizeitgruppe im Psychiatrischen Bereich entwickelt und welche Phasen sie durchläuft, beschreibe ich anhand des „offenen Treffs“ unter Punkt 4.

3 Definition von Freizeit

Die Menschen der heutigen Gesellschaft verstehen Freizeit als die Zeit, die sie ungebunden verbringen können. Sie haben die Freiheit sich diese Zeit selbst zu gestalten was in den meisten Fällen als sehr angenehm empfunden wird.

Freizeit unterscheidet sich ganz klar von der Arbeitzeit, die mit einer gewissen Verpflichtung verbunden ist und eher als unangenehm empfunden wird.

„Im Gegensatz zur Arbeitsverpflichtung kann in der Freizeit jeder tun und lassen was er möchte. Die Atmosphäre in den von unterschiedlichsten Medien dargestellten Freizeitunternehmungen wird sorglos, auf Genuss, Spaß und Erholung ausgerichtet. Probleme, Konflikte, unangenehme Situationen werden aus diesem Freizeit- Klischee verbanntFreizeitbeschäftigung wird nach dem Lustprinzip organisiert, spontan und leidenschaftlich“ (Eck 1996, S. 26).

Jedoch kennt auch jeder von uns die Einschränkungen in seiner Freizeit. So bringt der Alltag jedes einzelnen von uns seine Verpflichtungen mit sich, die wir in unserer Freizeit vollbringen müssen, wie z.B. Einkäufe, Kochen, Wäsche waschen, Hausputz etc. Aber auch Ansprüche der Partner oder der Familie und soziale Verpflichtungen (Geburtstage, Feste etc.) reduzieren die Freizeit jedes einzelnen. Für die meisten Menschen, sind diese Einschränkungen selbstverständlich, sie gehören zum Leben dazu.

Freizeitaktivitäten können sehr vielseitig sein und lassen sich ganz individuell gestalten und wahrnehmen, dabei fördern sie die Entwicklung und Lebensqualität jedes einzelnen Individuums.

3.1 Die Bedeutung von Freizeit für Psychisch Kranke Menschen

Menschen mit einer Psychischen Erkrankung sind meist nicht in der Lage diese Einschränkungen, die gerade beschrieben wurden, als selbstverständlich hinzunehmen. Ihre Krankheit bestimmt oft ihr ganzes Leben und sie haben oft nicht die Kraft sich um solche Dinge zu kümmern.

Oft sind diese Menschen mit ihrer Freizeit überfordert. Sie wissen oft nichts mit ihrer freien Zeit anzufangen. Sie haben Probleme zielorientiert aktiv zu werden, oftmals fehlt es
ihnen dafür an Energie und Motivation. Manch andere Patienten entwickeln auch einfach keine Bedürfnisse und zeigen kaum Interesse an Aktivitäten.

Die Strukturarmut die die Freizeit mit sich bringt ist für sie oftmals ein schwer zu bewältigender Zeitraum, den sie als Last und Leere sehen. So kann Freizeit zur Problemzeit werden, zu einem Erlebnis und Erinnerungsraum für persönliche Defizite. Hierdurch steht das Erleben von Krankheit meistens im Vordergrund.

Gleichzeitig nehmen viele Patienten aber auch den Wunsch nach befriedigenden Erlebnissen wahr, die sie unter anderem in ihrer Freizeit wahrnehmen können. Diese innere Spannung zwischen Vorstellung wie es sein könnte oder schon mal war und der gegenwärtigen Realität ihrer Krankheit kann zu Selbstvorwürfen und Gedankenchaos führen. Daraus bildet sich oft eine Antriebsarmut, Resignation, und der Wunsch nach Rückzug, (vgl. Eck 1996, S. 37).

Jedoch kann der Bereich Freizeit bei Patienten oft lebensbejahende Anteile wecken. So habe ich während meines Projektes beobachtet, das einige Patienten nachdem sie motiviert wurden an eine Freizeit teilzunehmen später bei der Teilnahme Lust auf mehr verspürten und auch eigene Wünsche und Ideen für die nächste Freizeitgruppe entwickelten. Ich denke das eine sinnvolle Freizeitgestaltung wie z.B.: ein Spiele- und Bastelnachmittag, eine Freizeitfahrt, ein Theaterbesuch usw., alte Erfahrungen und auch Fähigkeiten/Fertigkeiten der einzelnen Patienten wieder anregen können.

So kann es laut (Eck 1996, S. 39) gelingen den Kreislauf negativer Selbstkommunikation an jeder Stelle zu unterbrechen sobald der Patient ein schönes Ereignis oder ein positives Erleben von seiner Kompetenz verspürt hat.

4 Die Entwicklung der Freizeitgruppe am Beispiel des „offenen Treffs“

Mit dem „Offenen Treff“ begann mein Freizeitprojekt im Betreuten Wohnen. Die Gruppe lief über einen Zeitraum von 9 Monaten. Da ich diese Gruppe am längsten und intensivsten miterlebt habe, möchte ich ihre Durchführung und die verschiedenen Entwicklungsphasen die sie durchlaufen ist näher beschreiben. Dabei lasse ich die Spiele- und Bastelgruppe außen vor, da es ansonsten einige Überschneidungen gäbe und die Struktur durcheinander geraten würde.

Bei den verschiedenen Entwicklungsphasen die eine Gruppe durchläuft, habe ich mich an denen von (Langenmaack und Braune- Krickau 1995) orientiert. Diese Konzentrieren sich zwar hauptsächlich auf die Entwicklung von Lerngruppen wie z.B.: Blockseminare und Projektgruppen, ihre Aussagen lassen sich aber auch auf fortlaufende Gruppen übertragen wie z.B.: unsere Freizeitgruppe.

Die Anfangphase wird bei solchen Gruppen jedoch jedes Mal aufs neue durchlaufen. Zwar sind den Teilnehmern die Räumlichkeiten und auch die Mitmenschen schon bekannt, doch man muss sich aufs neue vertraut werden. Das gleiche gilt für die Abschiedsphase, mit jedem Nachhausegehen findet ein kleiner Abschied statt. Die Gruppe endet für diesmal und nicht für immer. Bei Blockseminaren oder Projektgruppen dagegen wird ein deutlicher und einmaliger Schlusspunkt gesetzt, dieser lässt so wenig wie möglich offen. Bei unserer Gruppe wurde nach jedem Treffen ein Teil abgeschlossen welcher aber bei dem nächsten Treffen auf Verlangen fortgesetzt werden konnte.

4.1 Die Vorklärungs- und Organisationsphase

Wie ich schon erwähnte organisierte ich den „offenen Treff“ zusammen mit dem Krankenpfleger Hr. O aus der Klinikambulanz. Bei unserem ersten Treffen stellten wir uns zunächst die Frage, was wir mit unserem Angebot erreichen wollen und an wen sich dieses Angebot richten sollte. Bei der Zielsetzung hatten wir die gleichen Vorstellungen. Wir wünschten uns, die Klienten zu erreichen, die wenig soziale Kontakte hatten und nichts sinnvolles mit ihrer Freizeit anzufangen wussten. Natürlich konnten auch alle anderen Patienten an diesem Angebot teilnehmen. Die Gruppe sollte unserer Meinung nach die Kontakte unter den Patienten fördern oder auch festigen.

Ein weiterer wichtiger Hindergedanke war, aus dieser Gruppe Freizeitfahrten zu organisieren. Uns war dabei wichtig, das die Patienten dies so weit es möglich war selbst zu tun. Natürlich wollten wir sie dabei unterstützen, ihnen jedoch zunächst den Freiraum lassen dies selbstständig zu tun.

Die Freizeitfahrten dachten wir an, um die Patienten mal aus ihrem Klinikalltag “entführen“ zu können. Sie sollten die Gelegenheit bekommen mal raus zu kommen, etwas anderes von der Welt zu sehen. Denn die meiste Zeit ihres Lebens waren sie von der Klinik und deren Alltag umgeben. Wir wollten ihnen die Chance bieten mal auf andere Gedanken zu kommen.

[...]

Fin de l'extrait de 37 pages

Résumé des informations

Titre
Projektarbeit im Betreuten Wohnen. Die Entwicklung von Freizeitgruppen
Université
University of Applied Sciences Bielefeld
Cours
Psychiatrie im klinischen und außerklinischen Bereich
Note
1,3
Auteur
Année
2003
Pages
37
N° de catalogue
V11591
ISBN (ebook)
9783638177085
Taille d'un fichier
777 KB
Langue
allemand
Mots clés
Projektarbeit, Betreuten, Wohnen, Entwicklung, Freizeitgruppen, Psychiatrie, Bereich
Citation du texte
Solveig Kloß (Auteur), 2003, Projektarbeit im Betreuten Wohnen. Die Entwicklung von Freizeitgruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11591

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