Die vorliegende Arbeit betrachtet den Botanischen Garten und den Film als gegensätzliche Zusammenstellung von Leben und Archiv. Betrachtet man die Institutionen Botanischer Garten, Botanisches Museum und Forschungslabor, so ergeben sich einige Differenzen der Anordnungen. Der Botanische Garten stellt die lebenden Pflanzen zur Schau nach einem systematischen Prinzip, eine Praktik, die einer archivischen Funktion entspricht. Das bringt den Botanischen Garten in die Nähe des Kinos. Beim Film ist diese Funktion in der feststehenden Aufzeichnung von Bild und Ton zu beobachten.
Der Schwerpunkt der Forschung liegt seit einiger Zeit auf den Schauanordnungen in Zoo und Kino. Aufgrund der gemeinsamen Entwicklung und Rolle in der Gesellschaft, von einer schmückende Funktion oder Repräsentationen der Macht in den höfischen Gesellschaften bis hin zu einer wissenschaftlichen Funktion ab dem 16. Jahrhundert, weisen beide, der Zoologische Garten und der Botanische Garten, Gemeinsamkeiten in der Erzeugung und Zur-Schaustellung der Pflanzen und Tiere auf.
Die Arbeit konzipiert sich aus zwei Teilen: aus einer empirischen Untersuchung der Schauanordnungen im Botanischen Garten Dahlem und des Films GATHERING MOOS (GB 1933) und aus einem theoretischen Teil, einer Analyse der Inszenierungspraktiken mit den daraus entstandenen Ergebnissen. Die Auswahl der Literatur lief unter mehreren Kriterien: Inszenierung und Gestaltung der Ausstellung, des Zoos oder des botanischen Gartens und des Films und ihrer Wirkungen, Archivierung sowie ihrer zeitlich-räumlichen Bedingungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung und Sammlung im Spannungsfeld von Botanischen Garten und Film
- Zur Schaustellung der Moose im Botanischen Garten
- Moosbegegnungen im Film
- Zwischen Darstellung und Sammlung
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Botanischen Garten und den Film als gegensätzliche Konzepte von Leben und Archiv. Sie analysiert die unterschiedlichen Anordnungen und Funktionen dieser Institutionen, wobei der Fokus auf der Schaustellung von Pflanzen liegt. Die Arbeit untersucht, wie der Botanische Garten und der Film Sichtbarkeit und Wissen erzeugen und die Funktionen des Sammelns, Bewahrens, Forschens und der Vermittlung erfüllen.
- Die Schaustellung von Pflanzen im Botanischen Garten und im Film als mediale Dispositive
- Die Rolle des Botanischen Gartens, des Museums und des Labors in der Wissensvermittlung und Präsentation von Pflanzen
- Die Bedeutung der Inszenierung und Gestaltung in der Erzeugung von Sichtbarkeit und Wissen
- Die Transformation von Objekten, Zeit und Raum durch die Schauanordnungen
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Botanischen Gärten und Film in Bezug auf ihre historischen Entwicklungen und Funktionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit vor, wobei der Fokus auf den Vergleich des Botanischen Gartens und des Films als mediale Dispositive liegt. Kapitel 1 untersucht die spezifischen Anordnungen und Funktionen des Botanischen Gartens und des Films. Es analysiert die Schaustellung von Moosen im Botanischen Garten und die Darstellung von Moosen im Film, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Medien herauszuarbeiten. Es betrachtet dabei die Rolle der Inszenierung, der Gestaltung und der Vermittlung von Wissen.
Schlüsselwörter
Botanischer Garten, Film, Schauanordnung, Inszenierung, Wissensproduktion, Sammlung, Bewahrung, Vermittlung, Moos, Gathering Moos (GB 1933), mediales Dispositiv, Objektivität, Sichtbarkeit.
- Citation du texte
- Roxana Rotaru (Auteur), 2016, Darstellung von Moos im Botanischen Garten und im Film. Ordnungen des Wissens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159284