Im ersten Abschnitt der Hausarbeit sollen die prämonetären Geldformen und der damit verbundene Tauschhandel thematisiert werden. Die so erarbeiteten Grundlagen zum Tauschhandel sollen in der Folge als Basis dienen, um die Innovation bei der Prägung von Münzen zu verdeutlichen.
Ausgehend von diesen Betrachtungen wird im dritten Teil der Hausarbeit der zentralen Frage nachgegangen, worin die Motive lagen, die letztendlich zur Einführung des Münzgeldes im Griechenland der Antike führten. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Ausbreitung des Münzgeldes im Mittelmeerraum in der Antike eingegangen werden. Unter Einbeziehung der Werke klassischer Autoren wie Herodot oder Aristoteles geht die Hausarbeit dabei den möglichen Gründen für die Einführung und Nutzung von Münzgeld innerhalb der antiken griechischen Polis nach.
Innerhalb der genutzten Forschungsliteratur lassen sich dabei drei verschiedene Erklärungsansätze ausmachen. Die ältere Theorie zum Ursprung des Münzgeldes geht dabei gestützt auf die Aufzeichnungen von Aristoteles oder auch Herodot sowie nach Auswertung der Hordenfunde davon aus, dass die Einführung des Münzgeldes vergleichbar mit seiner heutigen Verwendung im rein wirtschaftlichen Bereich zu verorten ist. Als Beispiel seien hierfür die Werke von Hirmer, Göbl oder auch Christ aus der Mitte des letzten Jahrhunderts angeführt. Etwa zur gleichen Zeit beginnt sich die historische Forschung kritisch mit der Handelstheorie auseinanderzusetzen und sieht die Ursprünge für das Aufkommen des Münzgeldes im antiken Griechenland vielmehr in einem engen Zusammenhang mit der fortschreitenden Entwicklung der polis mit ihren politischen und sozialen Eigenschaften. Die Prägung von Münzen wird nunmehr als ein Instrument innerhalb der Urbanisierung der griechischen Stadtstaaten gesehen, welches dazu diente, die neuen Herausforderungen im Verwaltungsbereich zu bewältigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Vorläufer und Ursprünge der Münzentwicklung
- 2.1 Prämonetäre Objekte mit Geldfunktionen
- 2.2 Ursprung und Verbreitung des Münzgeldes
- 2.3 Gründe für die Einführung des Münzgeldes in Griechenland
- 2.3.1 Handel
- 2.3.2 Die polis als Ursprung der Münze
- 3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entstehung des griechischen Münzwesens. Ziel ist es, die Gründe für die Einführung des Münzgeldes im antiken Griechenland zu beleuchten und verschiedene Theorien dazu zu vergleichen. Die Arbeit analysiert prämonetäre Zahlungsmittel und betrachtet den Einfluss von Handel und der Polis auf die Entwicklung des Münzsystems.
- Prämonetäre Geldformen und Tauschhandel im antiken Griechenland
- Ursprung und Verbreitung des Münzgeldes im Mittelmeerraum
- Wirtschaftliche, politische und soziale Faktoren bei der Einführung des Münzgeldes
- Analyse verschiedener Theorien zur Entstehung des griechischen Münzwesens (Handelstheorie, Polis-Theorie, sakrale Theorie)
- Bewertung der unterschiedlichen Erklärungsansätze und ihrer Gültigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Arbeit nimmt die Einführung des Euros im Jahr 2002 zum Anlass, die Entstehung des griechischen Münzwesens zu untersuchen. Die attische Eule als Münzbild wird als Symbol für ein geeintes Europa in der Antike betrachtet. Die Arbeit gliedert sich in die Untersuchung prämonetärer Geldformen, die Erklärung der Innovation der Münzprägung und die Analyse der Motive für die Einführung des Münzgeldes in Griechenland, unter Berücksichtigung der Werke klassischer Autoren wie Herodot und Aristoteles und der Diskussion um die „modernist/primitivist controversy“ von Moses I. Finley. Drei Erklärungsansätze werden vorgestellt: die Handelstheorie, die Polis-Theorie und die sakrale Theorie.
2 Vorläufer und Ursprünge der Münzentwicklung: Dieses Kapitel untersucht prämonetäre Geldobjekte und den Ursprung der ersten Münzprägung im Mittelmeerraum. Es beginnt mit einem Zitat aus Aristoteles' „Politik“, das die doppelte Verwendung von Gütern beschreibt (Gebrauch und Tausch). Die Entwicklung von prämonetären Zahlungsmitteln wie Vieh und Getreide wird erörtert, wobei Beispiele aus der Odyssee und Ilias Homers herangezogen werden. Der Übergang vom reinen Tauschhandel zu prämonetären Zahlungsmitteln und die regionale und zeitliche Variabilität dieser Entwicklung werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Griechisches Münzwesen, antike Wirtschaft, prämonetäre Geldformen, Tauschhandel, Polis, Handelstheorie, Aristoteles, Herodot, Münzprägung, Mittelmeerraum, sakrales Geld, Finley, Urbanisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Entstehung des griechischen Münzwesens
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entstehung des griechischen Münzwesens im antiken Griechenland. Sie beleuchtet die Gründe für die Einführung des Münzgeldes und vergleicht verschiedene Theorien dazu.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt prämonetäre Zahlungsmittel im antiken Griechenland, den Ursprung und die Verbreitung des Münzgeldes im Mittelmeerraum, wirtschaftliche, politische und soziale Faktoren bei der Einführung des Münzgeldes, verschiedene Theorien zur Entstehung des griechischen Münzwesens (Handelstheorie, Polis-Theorie, sakrale Theorie) und eine Bewertung der unterschiedlichen Erklärungsansätze.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus drei Kapiteln: einer Einführung, einem Kapitel zu den Vorläufern und Ursprüngen der Münzentwicklung und einem Fazit. Die Einführung stellt den Kontext dar und skizziert die Forschungsfrage. Das Hauptkapitel analysiert prämonetäre Zahlungsmittel und die Entstehung des Münzgeldes. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Quellen werden in der Hausarbeit verwendet?
Die Hausarbeit bezieht sich auf die Werke klassischer Autoren wie Herodot und Aristoteles und diskutiert die „modernist/primitivist controversy“ von Moses I. Finley. Sie untersucht auch Beispiele aus der Odyssee und Ilias Homers.
Welche Theorien zur Entstehung des griechischen Münzwesens werden diskutiert?
Die Hausarbeit präsentiert und bewertet drei Haupttheorien: die Handelstheorie, die Polis-Theorie und die sakrale Theorie. Diese Theorien werden im Kontext der historischen Entwicklung und der vorhandenen archäologischen und schriftlichen Evidenz analysiert.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Hausarbeit?
Die zentralen Ergebnisse der Hausarbeit werden im Fazit zusammengefasst. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Erklärungsansätze für die Einführung des Münzgeldes und bewertet deren Gültigkeit im Lichte der verfügbaren Quellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Griechisches Münzwesen, antike Wirtschaft, prämonetäre Geldformen, Tauschhandel, Polis, Handelstheorie, Aristoteles, Herodot, Münzprägung, Mittelmeerraum, sakrales Geld, Finley, Urbanisierung.
Welche Rolle spielt die attische Eule in der Hausarbeit?
Die attische Eule, ein bekanntes Münzbild, wird in der Einleitung als Symbol für ein geeintes Europa in der Antike verwendet, um den Kontext der Entstehung des griechischen Münzwesens zu verdeutlichen.
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- Lars Degen (Autor), 2005, Ursprünge und Gründe für die Entstehung des griechischen Münzwesens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115928