Der anthropogene Klimawandel bezeichnet die vom Menschen gemachte globale Erwärmung durch den Ausstoß von Treibhausgasen. Umgangssprachlich oft als Klimakrise bezeichnet, stellt er eine der größten Gefahren für die Zukunft der Menschheit dar. Ohne Gegenmaßnahmen drohen verheerende Konsequenzen: Abschmelzen der Pole, Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmung riesiger Küstengebiete, Übersäuerung der Meere, Artensterben in Rekordtempo, zusammenbrechende Ökosysteme, extreme Stürme, Hitzewellen und Dürreperioden, Waldbrände globalen Ausmaßes, Anwachsen der Wüsten, Verlust landwirtschaftlicher Flächen, Hungersnöte, das Unbewohnbar-Werden ganzer Länder, weltweite Flüchtlingsströme.
Klimaschutz ist deshalb alternativlos – das Leben auf diesem Planeten hängt davon ab. Der Weg zum Ziel führt über eine drastische Reduktion des Ausstoßes klimawirksamer Gase. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe solcher Treibhausgase, in der Realität aber ist Kohlendioxid (CO2) der wichtigste Temperaturtreiber – einfach aufgrund der im Verhältnis zu anderen Treibhausgasen gewaltigen Mengen, die der Mensch durch die Verbrennung fossiler Energieträger in die Atmosphäre entlässt.
Um den nationalen Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren, hat sich Deutschland deshalb ehrgeizige CO2-Reduktionsziele gesetzt. Zu deren Erreichung stehen dem Staat verschiedene Instrumente zu Verfügung, die wichtigsten sind Umweltauflagen (Verbote oder Gebote), CO2-Steuern und Emissionshandel. Bis vor kurzem wurde hierzulande nur von den beiden erstgenannten Maßnahmen Gebrauch gemacht. Einen deutschen Emissionshandel hingegen gibt es erst seit Anfang 2021, und mit ihm einen CO2-Preis für Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger in den Bereichen Verkehr und Wärmeerzeugung (v.a. Gebäudeheizung).
Das Gesetz, das dem deutschen Emissionshandel zugrunde liegt, heißt "Gesetz über einen nationa-len Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen", eher bekannt als Brennstoffemissionshandelsgesetz, kurz BEHG. Es bildet das Kernthema der vorliegenden Seminararbeit. Zusammen mit dem Konzept des Emissionshandels wird es zuerst schrittweise erklärt (Kapitel 2) und danach auf seinen Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele untersucht (Kapitel 3). Es folgen eine Betrachtung der Probleme (Kapitel 4), sowie der Versuch einer Bewertung (Kapitel 5).
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen
- 1. Einführung
- 2. Das BEHG
- 2.1 Vorgeschichte
- 2.2 Theorie des Emissionshandels
- 2.3 Praxis des Emissionshandels
- 2.4 Zuteilung der Zertifikate
- 2.4.1 Festpreisphase
- 2.4.2 Versteigerungsphase
- 2.5 Funktionsweise zur Erreichung der deutschen Klimaziele
- 2.5.1 Festpreisphase
- 2.5.2 Versteigerungsphase
- 3. Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele
- 3.1 Internalisierung
- 3.2 Effektivität
- 3.3 Effizienz
- 4. Probleme
- 4.1 Technische Beschränkungen
- 4.2 Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen
- 4.3 Soziale Härten
- 4.4 Preisentwicklung nach der Festpreisphase
- 5. Bewertung
- 6. Ausblick
- Quellenverzeichnis
- Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und dessen Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele. Ziel ist es, das Gesetz und das zugrundeliegende Konzept des Emissionshandels zu erläutern und dessen Effektivität und Effizienz im Kontext des deutschen Klimaschutzes zu analysieren.
- Einführung des BEHG und die Bedeutung des Emissionshandels für den Klimaschutz
- Analyse der Funktionsweise des BEHG und seiner verschiedenen Phasen
- Bewertung des Beitrags des BEHG zur Reduktion von Treibhausgasemissionen
- Diskussion der Herausforderungen und Probleme im Zusammenhang mit dem BEHG
- Bewertung des BEHG im Hinblick auf seine Wirksamkeit und Nachhaltigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet einen umfassenden Überblick über den anthropogenen Klimawandel und dessen Auswirkungen. Es unterstreicht die Dringlichkeit des Klimaschutzes und die Bedeutung der Reduktion von Treibhausgasemissionen, insbesondere Kohlendioxid (CO2). Kapitel 2 führt das BEHG ein und beleuchtet seine Vorgeschichte, beginnend mit dem Kyoto-Protokoll und dem Übereinkommen von Paris. Anschließend werden die Theorie und Praxis des Emissionshandels sowie die Zuteilung und Funktionsweise der Zertifikate im Detail erklärt.
Kapitel 3 fokussiert auf den Beitrag des BEHG zur Erreichung der deutschen Klimaziele. Es beleuchtet die Internalisierung von CO2-Kosten, die Effektivität des Emissionshandels und dessen Effizienz im Vergleich zu anderen Klimaschutzinstrumenten.
Schlüsselwörter
Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), Emissionshandel, Klimaschutz, Treibhausgasemissionen, CO2-Reduktion, Klimaziele, Zertifikate, Festpreisphase, Versteigerungsphase, Internalisierung, Effektivität, Effizienz, Herausforderungen, Probleme, Bewertung, Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Samara Sigl-Johal (Author), 2021, Das neue Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Funktionsweise und Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159463