Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser ein grundsätzliches Verständnis der Funktionsweise von Geldwäsche zu geben und das Problembewusstsein hinsichtlich des deutschen Immobilienmarktes zu stärken. Weiterhin verdeutlicht die Arbeit den rechtlichen und institutionellen Rahmen der Geldwäschebekämpfung in Deutschland und beschreibt zwei große Geldwäschetypologien bei Immobilien anhand von Praxisbeispielen. Zuletzt werden konkrete Handlungsempfehlungen zu den elaborierten Defiziten ausgesprochen, um einer weiteren Unterwanderung des deutschen Rechtsstaats, insbesondere der Etablierung krimineller Geldwäschepraktiken im deutschen Immobilienmarkt, entgegenzuwirken.
Der Begriff „Geldwäsche“ erhält trotz der physischen Omnipräsenz im deutschen Immobilienmarkt nicht das nötige Bewusstsein ihrer Markteilnehmer sowie die Aufmerksamkeit der deutschen Gesellschaft, obwohl sie bereits in deren Alltag angekommen ist. Geldwäsche bedroht die Integrität einer Gesellschaft und sorgt für eine systematische Korrumpierung von Märkten. Nationale und internationale Wettbewerbs- und Preisverzerrungen können verursacht werden und im Extremfall zur völligen Unterwanderung einer Gesellschaft führen. Zugleich ermöglicht die Geldwäsche Kriminellen, ihr Kapital zu vergrößern und fortwährend die Straftaten hinter dem Geld auszuweiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Hinführung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 GELDWÄSCHE
- 2.1 Definition und Entwicklung der Geldwäsche
- 2.2 Straftatbestand des §261 StGB
- 2.3 Drei-Phasen-Modell der Geldwäsche
- 2.4 Professionelle Geldwäsche
- 2.5 Semi-professionelle Geldwäsche
- 3 IMMOBILIEN
- 3.1 Allgemeine Definition und Besonderheiten von Immobilien als Wirtschaftsgüter
- 3.2 Definition des deutschen Immobilienmarktes
- 3.2.1 Marktteilnehmer des deutschen Immobilienmarktes
- 3.2.2 Wirtschaftliche Relevanz des deutschen Immobilienmarktes für die Bundesrepublik Deutschland
- 3.2.3 Attraktivität des deutschen Immobilienmarktes für die Geldwäsche
- 3.2.4 Umfang und Volumen der Geldwäsche im deutschen Immobilienmarkt
- 4 GELDWÄSCHEBEKÄMPFUNG
- 4.1 Rechtsrahmen der Geldwäschebekämpfung in Deutschland
- 4.1.1 Europäische Gesetzgebung
- 4.1.2 Nationale Gesetzgebung
- 4.2 Institutioneller Rahmen der Geldwäschebekämpfung in Deutschland
- 4.2.1 Financial Intelligence Unit
- 4.2.2 Bundeskriminalamt
- 4.2.3 Anti-Financial Crime Alliance
- 4.2.4 Financial Action Task Force on Money Laundering
- 5 GELDWÄSCHETYPOLOGIEN BEI IMMOBILIEN
- 5.1 Anmerkungen
- 5.2 Verschleierung des wirtschaftlich Berechtigten
- 5.2.1 Verschleierung des wirtschaftlich Berechtigten durch Share-Deals juristischer Personen
- 5.2.2 Verschleierung des wirtschaftlich Berechtigten durch Strohmänner
- 5.3 Bargeldintensive Frontgesellschaften
- 5.4 Kick-Back-Zahlungen
- 6 GRÜNDE FÜR DIE ANFÄLLIGKEIT DES DEUTSCHEN IMMOBILIENMARKTES FÜR GELDWÄSCHE
- 6.1 Strukturelle Gründe
- 6.1.1 Praxisuntauglichkeit des alten §261 StGB
- 6.1.2 Das deutsche Grundbuchsystem
- 6.2 Personelle Gründe
- 6.2.1 Fehlende Umsetzung der Meldepflicht und mangelndes Problembewusstsein für das Geldwäscheproblem
- 6.2.2 Fehlende Kontrolle der Verpflichteten und personelle Unterbesetzung der Behörden
- 7 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR VERBESSERUNG DER GELDWÄSCHEBEKÄMPFUNG IM DEUTSCHEN IMMOBILIENMARKT
- 7.1 Reformierung des §261 StGB
- 7.1.2 Aktueller Reformstand
- 7.1.3 Weitere zukünftige Reformmaßnahmen
- 7.2 Einheitlich zentrales Immobilienregister und Eintragung des wirtschaftlich Berechtigten
- 7.3 Akademisierung der Immobilienwirtschaft und personelle Aufstockung
- 8 RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Geldwäsche im deutschen Immobilienmarkt und den Möglichkeiten, diese zu bekämpfen. Ziel ist es, die Strukturen und Mechanismen der Geldwäsche im Immobilienbereich aufzuzeigen, die Risikofaktoren zu analysieren und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Geldwäschebekämpfung zu entwickeln.
- Definition und Entwicklung der Geldwäsche
- Der deutsche Immobilienmarkt als Zielgebiet für Geldwäsche
- Rechtliche Rahmenbedingungen und institutionelle Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung
- Typologien der Geldwäsche im Immobilienbereich
- Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Geldwäschebekämpfung im Immobilienmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 bietet eine Einleitung zum Thema und erläutert die Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2 beleuchtet das Thema Geldwäsche allgemein, definiert den Begriff, beschreibt seine Entwicklung und erläutert den Straftatbestand des §261 StGB.
- Kapitel 3 befasst sich mit dem deutschen Immobilienmarkt. Es werden die allgemeinen Eigenschaften und Besonderheiten von Immobilien als Wirtschaftsgüter erläutert, der deutsche Immobilienmarkt definiert und dessen wirtschaftliche Relevanz dargestellt. Außerdem wird die Attraktivität des deutschen Immobilienmarktes für die Geldwäsche beleuchtet.
- Kapitel 4 behandelt die Geldwäschebekämpfung in Deutschland. Es werden der Rechtsrahmen sowie die Institutionen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche vorgestellt.
- Kapitel 5 analysiert die gängigsten Typologien der Geldwäsche im Immobilienbereich, wie z.B. die Verschleierung des wirtschaftlich Berechtigten, bargeldintensive Frontgesellschaften und Kick-Back-Zahlungen.
- Kapitel 6 untersucht die Gründe für die Anfälligkeit des deutschen Immobilienmarktes für Geldwäsche. Es werden sowohl strukturelle als auch personelle Faktoren beleuchtet.
- Kapitel 7 stellt Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Geldwäschebekämpfung im deutschen Immobilienmarkt vor. Es werden verschiedene Reformvorschläge für den §261 StGB, die Einführung eines zentralen Immobilienregisters und die Akademisierung der Immobilienwirtschaft diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind Geldwäsche, Immobilienmarkt, Geldwäschebekämpfung, Risikofaktoren, Typologien, Handlungsempfehlungen, §261 StGB, Grundbuchsystem, wirtschaftlich Berechtigter, Immobilienregister, Akademisierung.
- Quote paper
- Ismailhan Çelikkıran (Author), 2021, Geldwäsche im deutschen Immobilienmarkt und deren Bekämpfung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159594