Mit ihrer bislang vornehmlich konsumfixierten Lebenspolarisation steht die Menschheit traditionell in Nonkonformität zur Umwelt. Durch damit assoziierte deklinierende Interpretationen provoziert sie existenzbedrohende Probleme, in bewusster Negierung unstrittiger Zusammenhänge zwischen Umwelteinflüssen und biologischem Leben konzentriert sie sich in praxi primär auf unilaterale ökologische Modulationsansätze. Leben und Umwelt sind jedoch als Ausdruck einer untrennbaren, grundsätzlichen Ureinheit terrestrischer Realität zu verstehen, im Sinne eines wechselwirksamen Entsprechungssystems. Beide unterliegen ständigen Einflüssen nach chaostheoretischen Mustern und der Mensch ist nicht herausgehoben und unabhängig, sondern Teil eines den ganzen Globus umfassenden lebendigen Kontinuums. Umwelt entspricht einem autoregulativen, interaktiven System aus den 3 existentiell unabdingbaren Lebenselementen Erde, Luft und Wasser. Das globale Ökosystem gleicht einem energetisch offenen Gewächshaus bei jedoch geschlossenem Stoffaustausch. Demnach ist die gesamte Materie, die das Leben verwendet, Recyclingmaterie, die immer wieder auftaucht und nie verbraucht wird.
Inhalt
Füllet die Erde und macht sie euch untertan
Ist die Umwelt gesund, ist es auch der Mensch
Nahrungsmittelrealität steht für marode Qualität
Effizienz und Kritik durch Studien evaluiert
Basiskonzept und Grundsätze
Es kommt darauf an, was ankommt
Praktisches Vorgehen
Gesund mit Vitalstoff-Cocktails
Publikationsreferenzen:
Füllet die Erde und macht sie euch untertan
Die Entstehung der Erde vor rund 4 ½ Milliarden Jahren generierte auch die der Umwelt, als das verbindliche Milieu jeglichen Lebenssystems.
Leben als autopoietischer Prozess begann dagegen erst vor etwa 2 Milliarden Jahren mit der Weiterentwicklung von Bakterien zur Vielzelligkeit, wobei erst die Evolution kernloser Prokaryoten zu zellkernhaltigen Eukarioten im Sinne einer symbiontischen Allianz zu einem Leben auf einer höheren Komplexitätsebene führte. Nach den Vorstellungen von gegenwärtiger System- und Komplexitätstheorie unterlag hingegen dieses Leben schon immer der Selbstorganisation zwischen Chaos und Musterorganisation. So definiert sich Leben zunächst als ein autopoietisches, photosynthetisches Phänomen planetarer Dimensionen. In dem ständigen Bestreben, sich auszubreiten und über sich selbst hinauszuwachsen, erhält es sich selbst prägend mitsamt seinen evolutionären Strukturen aus Materie, Energie und Information. Da chaotische Zustände sich selbst in der Regel über Fraktalisierung replizieren, erscheinen in der Folge Ungleichheiten im Mikrokosmos ebenso wie im Makrokosmos, bei denen die Muster nur vielfältig, aber nicht beliebig sind. Andere systemtheoretische Ansätze leiteten daraus eine geordnete Evolution ab, die allerdings Gleichheiten voraussetzen würde. Der Mensch, als in seiner gegenwärtigen Lebensform sich darstellender Homo sapiens, entwickelte sich vor etwa 50 000 Jahren erst relativ spät. Als einziges vernunftbegabtes Tier begann er sehr bald seine Umwelt bewusst zu identifizieren, seit ca. 10 000 Jahren sie aktiv zu beeinflussen.
Umwelteinflüsse auf biologisches Leben sind obligat, biologische Evolution ist folglich umweltgesteuert, als selektive Reaktion auf umweltinduzierte Mutationen und genetische Rekombinationen. Demnach wäre auch menschliches Umweltverständnis mit allen diesem entspringendem Handeln evolutionär geprägt.
Dies sah bisher der Mensch in praxi anders. Dank seiner Fähigkeiten die Umwelt zu manipulieren, scheint er als einziges Säugetier er in der Lage zu sein, sich aus sich selbst evolvierend über limitierende materialistische Lebensprozesse hinwegzusetzen. Um 500 v. Chr. lebten etwa 20 Millionen Menschen auf der Erde, dies entspricht etwa 1/4 der gegenwärtigen Bevölkerung Deutschlands. Mit Einsetzen der Industriellen Revolution vor 200 Jahren wuchs die menschliche Population von 700 Millionen auf aktuell über 6 Milliarden Menschen an, im Jahre 2050 werden es voraussichtlich 10 Milliarden sein.
Die Auswirkungen auf das ökologische System sind undisputabel, sollte es nicht gelingen, dieses exponentielle Wachstum zu stoppen, ist gemäß den Populationsgesetzen mit einem katastrophaler Zusammenbruch der Spezies homo sapiens im Sinne eines Pessimum der ökologischen Valenz in globalen Dimensionen zu rechnen.
Ist die Umwelt gesund, ist es auch der Mensch.
Seit den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts formiert sich verstärkt in der okzidentalen Menschheit die Sensibilität zur Umwelt, zahlreiche umweltmedizinische Untersuchungen weisen auf ein wachsendes Morbiditätspotential durch die Umweltzerstörung hin. So wurde 1989 in Frankfurt/Main die 1. Europäische Konferenz „Umwelt und Gesundheit“ veranstaltet, die Aussage „Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht“ ist das Kernstück einer hieraus resultierenden Europäischen Charta (I. Griz 1991). Seitdem wird auf internationaler Ebene die Bedeutung von Umweltbedingungen als Voraussetzung von Gesundheit und Lebensqualität anerkannt, in der Erweiterung des menschlichen Schutzes vor Gesundheitsschäden auch auf gesellschaftliche und sozioökonomische Faktoren.
Bis dahin war die Wirkung von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit überwiegend aus dem Blickwinkel eines somatischen Krankheitsmodells behandelt worden, auf dessen Grundlage Grenzwerte für zahlreiche Stoffe entstanden, die in der Aufstellung der Maximalen Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert) und der Maximalen Immissionskonzentration (MIK-Wert) ihre Verankerung fanden.
Dieses kompetiert vor allem die Umweltmedizin, eine noch verhältnismäßig junge Fachrichtung, die sich mit umweltlabilen Merkmalen sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt-Mensch-Beziehungen beschäftigt, die klassischen Fachgebiete haben eine fachimmanent zu eingeengte Sichtweise, um der Herausforderung umweltbedingter Erkrankungen begegnen zu können. Die Umweltmedizin hat das Ziel, neue Krankheitsbilder zu erkennen, zu differenzieren und zu therapieren, sowie zu prävenieren, die durch vom Menschen ausgelöste Veränderungen der Umwelt oder von ihm in die Ökosphäre eingebrachte Substanzen verursacht werden. Hierzu übernimmt sie Wissen und Methoden anderer Disziplinen.
Allerdings vernachlässigte diese biomedizinische Sichtweise weitgehend die psychosozialen Aspekte. Während sich das Hauptinteresse bis dato auf die organmedizinischen Indikatoren von Gesundheit und Krankheit konzentriert, verstärkt sich nun die Aufmerksamkeit für die psychischen Auswirkungen von Umweltbelastungen.
Umweltbedingte psychovegetative Beschwerden sind Gegenstand der sog. Ökopsychosomatik. Hierunter versteht man die Einwirkungen der Umweltbedingungen auf den Menschen in seiner Ganzheit, im Unterschied zu der von J. Küchenhoff (1994) formulierten Umwelt-Psychosomatik. Die Ökopsychosomatik integriert in einer ganzheitlichen Organismusreaktion sowohl die durch die Umweltbelastungen direkt erfolgenden Beschwerden, als auch die Störungen, die sich als Produkt der vermittelnden psychischen Prozesse darstellen. Nach F. Alexander (1971) finden „psychologische und somatische Phänomene in demselben Organismus statt und sind nur zwei Seiten des gleichen Vorganges“.
Nach S. Preuss validieren in der Ökopsychosomatik zwei Belastungstypen (s. Abb.1), die Belastung erster Art bezieht sich auf die schadstoffbedingten Konsequenzen, die als Noxe eine psychophysiologische Reaktion im Organismus bewirken, weshalb diese Effekte als unmittelbar bezeichnet werden können. Sie entstehen aus den tatsächlichen Immissionen auf den Menschen, unabhängig davon, ob ihr Wirkmechanismus bewusst erfasst wird oder nicht. Ihre gesundheitlichen Folgen äußern sich sowohl im somatischen als auch im psychischen Bereich, auch wenn die einzelnen Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge bisher noch nicht bei allen Immissionen bis ins Detail geklärt sind. Zu den Umweltbelastungen in diesem Sinne gehören Schadstoffe in Nahrung und Atemluft, Lärm, elektromagnetische Felder, aber auch die baulichen Gestaltungen unserer Lebenswelt.
Die Belastung zweiter Art betrifft die erlebensbedingten Auswirkungen von Umweltbelastungen, weshalb sie als mittelbar zu betrachten sind. Sie lassen sich nicht einem spezifischen Schadstoff und einem konkreten Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zuordnen, da die entscheidende Einflussgröße durch die Prozesse psychischer Verarbeitung entsteht, die moderierend in den direkten Zusammenhang der Belastung erster Art eingreifen (s. Abb.1). Da die vermittelnden psychischen Prozesse sich sowohl auf Faktoren mit als auch ohne Schädigungspotential beziehen, ist die Attribution dieser Phänomene von zentraler Bedeutung bei der Klassifikation von Umwelteinflüssen als mögliche Noxen. Deren Interpretationen beruhen auf persönlichen Erfahrungen, Perzeptionen, Annahmen und Vermutungen über die Belastungen erster Art.
Da konsekutive Phänomene aus Belastungen erster und zweiter Art zusammentreffen können, sind synergetische Effekte möglich, und somit „additive und überadditive Auswirkungen denkbar“.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aufgrund der ausgeprägten emotionalen Beteiligung bedeutet die Belastung zweiter Art in jedem Fall eine erhebliche Stressbelastung, mit den entsprechenden Parametern gilt sie folglich längerfristig als gesundheitsgefährdender Faktor, der eine Reihe von psychovegetativen Beschwerden auszulösen vermag. Das Individuum wird geschwächt, und gleichzeitig wächst im Sinne eines Promotors die allgemeine Anfälligkeit für manifeste Erkrankungen, aber auch für schadstoffbedingte Beschwerden.
Eine wesentliche Rolle spielen bei der Beurteilung von Umweltnoxen und –toxikologie in Anbetracht der zunehmenden globalen Nahrungsmittelverknappung Ernährungsbilanzierungen auf der Grundlage der FAO (Food and Agriculture Organization ).
Ernährungsimbalancen führen zu Stoffwechselstörungen und klinisch manifesten Ernährungsschäden, typisch hierfür sind dystrophische Krankheitsbilder sowohl in stenophagen Ländern mit absoluter Nahrungsmittelunterversorgung als auch in jenen bei zwar ausreichendem, aber in Einzelfällen aus sozialimmanenten Gründen nicht verwertbarem Angebot.
Hier erfasst die Umweltmedizin ebenso die durch ökologische Modalitäten geschädigte Bevölkerung „armer Länder“ wie durch soziale Missstände zur Mangelernährung gezwungenen Bevölkerungsanteile „reicher Länder“.
Dieser hierfür zuständige Zweig der Umweltmedizin befasst sich u.a. mit der Substitutionstherapie mit Mikronährstoffen, erforderliche soziologische Maßnahmen werden hiervon nicht erfasst.
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