Strahlen der Ukraine-Konflikt und die erneuten Spannungen mit dem Westen auch auf die Identitätspolitik Putins aus? Nutzt er gar den Konflikt, um alte Feindbilder aus dem vergangenen Kalten Krieg neu aufzubauen und damit die russische Identität zu bestärken? Diesen Fragen wird in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring am Beispiel zweier Reden nachgegangen. Die theoretischen Ansätze und Argumentationen sind dabei aktueller denn je.
Das Ende des Ost-West-Konflikts leitete eine Phase der Entspannung in den Beziehungen zwischen Russland und der westlichen Welt ein. Doch mit der politischen Auflösung der UdSSR ist dieser Wandel nicht vollzogen. Denn Identitäten, die sich hinter dem politischen Konstrukt verbergen, sind recht stabil. Ihre Veränderung nimmt einen langen und konfliktreichen Prozess ein. So auch die Neugestaltung einer nationalen Identität des russischen Volkes, die bis heute andauert. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2000 verfolgt Russlands Präsident Putin eine gezielte Identitätspolitik mit sowjetischen Traditionen, die dem russischen Volk ein neues Selbstbewusstsein verleihen soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretisches Modell
- 2.1 Kollektive Identität in der Krise: Kampf um Identität im Globalisierungsprozess
- 2.2 Feindbilder
- 2.2.1 Entstehung und Entwicklung von Feindbildern: Ein Überblick
- 2.2.2 Funktionen von Feindbildern
- 3. Fallauswahl und Entstehungssituation der ausgewählten Reden
- 4. Methode
- 4.1 Auswahl der Analysemethode: Die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- 4.2 Ablaufmodell und Kategorisierungen
- 5. Analyse: Konstruiert Putin ein amerikanisches Feindbild?
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob und wie Präsident Putins Äußerungen über die USA in zwei ausgewählten Reden – seiner Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 und seiner Rede zur Annexion der Krim 2014 – eine Konstruktion eines amerikanischen Feindbildes zeigen. Ziel ist es, anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse zu analysieren, ob Putin den Konflikt mit dem Westen nutzt, um die russische Identität zu stärken und dabei auf alte Feindbilder zurückgreift.
- Russische Identitätspolitik unter Putin
- Der Ukraine-Konflikt und die Spannungen mit dem Westen
- Die Rolle der USA als mögliches Feindbild
- Qualitative Inhaltsanalyse politischer Reden
- Konstruktion von Feindbildern in der politischen Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit: Nach dem Ende des Kalten Krieges entspannten sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen, doch mit dem Zerfall der UdSSR und der sich daraus ergebenden Neugestaltung der russischen nationalen Identität blieben Spannungen bestehen. Der Ukraine-Konflikt verschärfte diese Spannungen erneut, und es wird die Frage aufgeworfen, ob Putin diesen Konflikt nutzt, um alte Feindbilder, insbesondere gegenüber den USA, wiederzubeleben und so die russische Identität zu stärken. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse zweier Reden Putins, um diese Frage zu untersuchen.
2. Theoretisches Modell: Dieses Kapitel definiert den Begriff der kollektiven Identität und erläutert die Bedeutung von Identitätskrisen im Kontext der Globalisierung. Es wird argumentiert, dass Identitätspolitik oft mit Abgrenzung und Abwertung einhergeht und die Gefahr des Nationalismus birgt. Der Abschnitt zu Feindbildern skizziert deren Entstehung und Funktionen im politischen Kontext. Die Verbindung zwischen Identitätskrisen, Identitätspolitik und der Konstruktion von Feindbildern bildet die theoretische Grundlage der Untersuchung.
3. Fallauswahl und Entstehungssituation der ausgewählten Reden: Dieses Kapitel begründet die Auswahl der beiden Reden Putins: die Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 und die Rede zur Annexion der Krim 2014. Es wird kurz die Entstehungssituation beider Reden eingeordnet, um den Kontext der Äußerungen Putins zu verstehen. Diese Einordnung ist essentiell für die methodische Vorgehensweise der qualitativen Inhaltsanalyse.
4. Methode: Hier wird die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring als gewählte Methode vorgestellt und deren Auswahl begründet. Das Kapitel beschreibt das Ablaufmodell der Analyse und das Vorgehen bei der Kategorisierung der Daten. Die qualitative Inhaltsanalyse erlaubt eine detaillierte Untersuchung der sprachlichen Muster und der impliziten Botschaften in den Reden Putins.
5. Analyse: Konstruiert Putin ein amerikanisches Feindbild?: Kapitel 5 beinhaltet die eigentliche Analyse der beiden Reden Putins. Es wird untersucht, ob und wie sich Putins Äußerungen über die USA in den beiden Reden unterscheiden und ob diese Äußerungen auf eine Konstruktion eines amerikanischen Feindbildes hindeuten. Die Ergebnisse dieser Analyse werden verwendet, um die Forschungsfrage zu beantworten.
Schlüsselwörter
Identitätspolitik, Wladimir Putin, Feindbildkonstruktion, USA, Russland, Ukraine-Konflikt, Münchner Sicherheitskonferenz, Annexion der Krim, Qualitative Inhaltsanalyse, Kollektive Identität, Globalisierung, Nationalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Reden Wladimir Putins
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert, ob und wie Präsident Putins Äußerungen über die USA in zwei ausgewählten Reden – seiner Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 und seiner Rede zur Annexion der Krim 2014 – eine Konstruktion eines amerikanischen Feindbildes zeigen. Ziel ist es, anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse zu untersuchen, ob Putin den Konflikt mit dem Westen nutzt, um die russische Identität zu stärken und dabei auf alte Feindbilder zurückgreift.
Welche Reden werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf zwei Reden von Wladimir Putin: seine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 und seine Rede zur Annexion der Krim 2014. Die Auswahl dieser Reden wird im dritten Kapitel begründet und die Entstehungssituation beider Reden eingeordnet.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Diese Methode erlaubt eine detaillierte Untersuchung der sprachlichen Muster und der impliziten Botschaften in den Reden Putins. Das Vorgehen bei der Kategorisierung der Daten und das Ablaufmodell der Analyse werden im vierten Kapitel beschrieben.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Das theoretische Modell der Arbeit definiert den Begriff der kollektiven Identität und erläutert die Bedeutung von Identitätskrisen im Kontext der Globalisierung. Es werden die Entstehung und Funktionen von Feindbildern im politischen Kontext skizziert, und die Verbindung zwischen Identitätskrisen, Identitätspolitik und der Konstruktion von Feindbildern bildet die theoretische Grundlage der Untersuchung.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Schlüsselthemen der Arbeit sind die russische Identitätspolitik unter Putin, der Ukraine-Konflikt und die Spannungen mit dem Westen, die Rolle der USA als mögliches Feindbild, die qualitative Inhaltsanalyse politischer Reden und die Konstruktion von Feindbildern in der politischen Kommunikation.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Konstruiert Putin ein amerikanisches Feindbild in seinen Reden, um die russische Identität zu stärken und den Konflikt mit dem Westen zu nutzen?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Theoretisches Modell, Fallauswahl und Entstehungssituation der ausgewählten Reden, Methode, Analyse: Konstruiert Putin ein amerikanisches Feindbild?, und Fazit.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Forschungsfrage. Es wird bewertet, ob die Analyse die Hypothese einer Feindbildkonstruktion durch Putin bestätigt oder widerlegt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Identitätspolitik, Wladimir Putin, Feindbildkonstruktion, USA, Russland, Ukraine-Konflikt, Münchener Sicherheitskonferenz, Annexion der Krim, Qualitative Inhaltsanalyse, Kollektive Identität, Globalisierung, Nationalismus.
- Arbeit zitieren
- Tobias Hamm (Autor:in), 2015, Neues altes Feindbild? Identitätspolitik von Wladimir Putin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1160778