Gegenstand der Hausarbeit ist die Identifikation zentraler Berührungspunkte der Geoengineering-Anwendung mit der Ethik. Der Klimawandel stellt die Menschheit vor eine massive Herausforderung. Gegenwärtige Aktionen, um dem Temperaturanstieg entgegenzuwirken, äußern sich in drei Strategien: Prävention (Prevention), Anpassung (Adaption) und Abmilderung (Mitigation). Beschreibt die erste einen Weg, der dem Entwicklungsstadium des Klimas nicht mehr gerecht wird, ist letztere Option die primäre Strategie.
Abmilderung, beispielsweise in Form von Einschränkung des Ressourcenverbrauchs und Emissionsreduktion, ist unerlässlich, um den Klimaänderungen effektiv zu begegnen. Entgegen dieses Kalküls gewinnt ein scheinbar utopischer Lösungsansatz Beachtung: Das Climate Engineering bzw. Geoengineering. Der Terminus beschreibt den beabsichtigten Eingriff des Menschen in das Klimasystem des Planeten. Die proaktive Maßnahme soll die Temperatur beeinflussen und auf das gewünschte Niveau mindern.
Geoengineering als Hervorkömmling einer jungen Wissenschaft ohne praktische Erfahrungswerte befindet sich in einem Spannungsfeld kontroverser Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten. Nebst technischer Möglichkeiten werden auch ökonomische, politische und ethische Berührungspunkte hitzig diskutiert. Die unzureichenden Kenntnisse und die eingeschränkte Forschung äußern sich nicht nur in der komplexen Natur des Geoengineering, sondern auch in dessen Status als postnormale Wissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geoengineering
- Begriffliche Abgrenzung
- Die ethischen Kernkonflikte
- Konsensproblem und die Frage der Gerechtigkeit
- Unsicherheit und Hybris
- Die Gefährdung von Sicherheit und Recht
- Ablenkung durch den „Easy Fix”
- Die Präsenz des Moral Hazard
- Hintergrund
- Danger of Distraction
- Die Grenzen des Konzepts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den ethischen Konflikten, die sich aus der Implementierung von Geoengineering ergeben. Sie analysiert, welche ethischen Probleme im Kontext der Anwendung dieser Technologie auftreten, und beleuchtet insbesondere den Einfluss des Moral Hazard.
- Ethische Herausforderungen des Geoengineerings
- Das Konzept des Moral Hazard im Kontext von Klimawandel und Geoengineering
- Die Rolle von Unsicherheit und Hybris in der ethischen Debatte um Geoengineering
- Die Gefährdung von Sicherheit und Recht durch Geoengineering
- Die Ablenkung von anderen Klimaschutzmaßnahmen durch den „Easy Fix”
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Klimawandels ein und erläutert die Bedeutung von Geoengineering als möglicher Lösungansatz. Sie stellt die drei Strategien Prävention, Anpassung und Abmilderung sowie die Problematik des Geoengineering als postnormale Wissenschaft dar.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff Geoengineering, dessen Abgrenzung zu anderen Technologien und den ethischen Kernkonflikten. Hier werden u.a. das Konsensproblem, die Frage der Gerechtigkeit, Unsicherheit und Hybris sowie die Gefährdung von Sicherheit und Recht beleuchtet.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Moral Hazard und dessen Bedeutung im Kontext von Geoengineering. Es analysiert den Hintergrund des Konzepts, das „Danger of Distraction” und die Grenzen des Konzepts.
Schlüsselwörter
Geoengineering, Klimawandel, Ethik, Moral Hazard, Unsicherheit, Hybris, Sicherheit, Recht, „Easy Fix”, Ablenkung, postnormale Wissenschaft, Konsens, Gerechtigkeit, Anwendung.
- Quote paper
- Zino Roos (Author), 2020, Geoengineering. Ethische Konflikte und Bedeutung des Moral Hazard, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1161444