Um einen Einstieg in das Thema Unternehmenskultur zu finden, möchte ich zunächst den Begriff der Kultur im Allgemeinen und dann den der Unternehmenskultur im Speziellen abgrenzen.
Kultur beschreibt Wert- und Denkmuster einschließlich der sie vermittelnden Symbolsysteme, wie sie im Zuge menschlicher Interaktion entstanden sind.
Entwickelt ist der Begriff Kultur für eine Volksgruppe und wird in diesem Zusammenhang auf die Organisation übertragen. Organisationen, so die Idee, entwickeln eigene, unverwechselbare Vorstellungs- und Orientierungsmuster, die das Verhalten der Mitglieder und der betrieblichen Funktionsbereiche nach innen und außen prägen (Bromann/ Piwinger, 1992). Beispielhaft für zahlreiche Definitionen von Unternehmenskultur sind folgende zu nennen:
"Das kollektiv von den Organisationsmitgliedern geteilte, zumeist nur implizit zu erschließende Normen- und Wertesystem eines Unternehmens" (Steimann/ Schreyögg, 1997).
Bleicher (1992) definiert Kultur folgendermaßen: "Kultur führt zur kollektiven Programmierung menschlichen Denkens."
"Die Unternehmenskultur ist neben der Struktur und den Systemen ein ausschlaggebender Potenzialfaktor für die erfolgreiche Implementierung von Marketingstrategien, Kultur ist hier als Grundgesamtheit aller Werte und Normenvorstellungen sowie Denk- und Verhaltensmuster zu beschreiben" (Heinen/ Dill, 1990).
"Culture is a pattern of shared basic assumptions - invented, discovered, or developed by a given group as it learns to cope with ist problems of external adaptation and internal integration - that has worked well enough to be considered valid and , therefore, to be taught to new members of the group as the correct way to perceive, think, and feel in relation to those problems" (Schein,1985).
An Definitionen für den Begriff Unternehmenskultur mangelt es in der Literatur also nicht. Trotz der ein oder anderen Unterscheidung gibt es einige Kernelemente, die in den Begriffsbestimmungen immer wieder auftauchen:
· unsichtbar und ungreifbar
· menschengeschaffen, durch das Zusammenspiel der Handlungen Vieler
· gemeinsam geteilte und symbolisch repräsentierte Überzeugungen, die Selbstverständnis und Repräsentation eines Unternehmens prägen
· wird durch die meisten Mitarbeiter des Unternehmens gelebt
· kollektives Phänomen
· durch die Geschichte und der Umwelt eines Unternehmens geprägt
· entwickelt sich in Sozialisations- und Lernprozessen
· vermittelt Sinn und Orientierung in einer komplexen Welt
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Unternehmenskultur -eine Begriffsabgrenzung-
- Woher kommt das Interesse am Thema Unternehmenskultur?
- MODELL VON SCHEIN
- Grundannahmen
- Werte und Normen
- Symbole
- DIE EINFLÜSSE AUF UND DIE WIRKUNGEN VON UNTERNEHMENSKULTUREN
- Individuum
- Gesellschaft
- Branche
- Führungsverhalten
- Strategie
- Organisation
- KULTURANALYSE
- Ermittlung von „Ist- und Sollkultur“ als Gestaltungsvoraussetzung
- Istkultur
- Sollkultur
- AKTIVE KULTURVERÄNDERUNG
- Unternehmenskultur als Evolutionsprozess
- Voraussetzungen für eine Kulturveränderung
- Ansatzpunkte für eine Kulturveränderung
- Unternehmensleitbild schaffen
- Publikationen
- Corporate Identity
- Personalauswahl
- Personaleinarbeitung und -verteilung
- Personalentwicklung
- Pflege subkultureller Inseln
- Gemeinschaftsfördernde Projekte
- Organisatorische Maßnahmen
- Anreiz- und Belohnungssystemen
- Symbolbewusstes Management
- Konsensorientiertes Management
- GRENZEN KRITIK UND EIGENE MEINUNG
- Grenzen und Kritik an der Unternehmenskulturgestaltung
- Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Neugestaltung von Unternehmenskulturen. Ziel ist es, anhand des Kulturmodells von Schein, die wichtigsten Einflussfaktoren auf Unternehmenskulturen zu analysieren und Maßnahmen zur Gestaltung von Unternehmenskulturen aufzuzeigen.
- Das Kulturmodell von Schein
- Einflussfaktoren von Unternehmenskulturen
- Kulturveränderung als Evolutionsprozess
- Mögliche Maßnahmen zur aktiven Gestaltung von Unternehmenskulturen
- Grenzen und Kritik der Unternehmenskulturgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff der Unternehmenskultur dar und beschreibt das Interesse an diesem Thema. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Kulturmodell von Schein und seinen drei Ebenen. Die Kapitel 3 und 4 analysieren die Einflussfaktoren auf Unternehmenskulturen und die Notwendigkeit einer Kulturanalyse. In Kapitel 5 werden konkrete Maßnahmen zur aktiven Veränderung von Unternehmenskulturen dargestellt, wobei verschiedene Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Kulturveränderung erörtert werden. Das letzte Kapitel behandelt die Grenzen der Unternehmenskulturgestaltung und bietet eine kritische Stellungnahme zu den aufgezeigten Themen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Unternehmenskultur, Kulturmodell von Schein, Einflussfaktoren, Kulturveränderung, Kulturanalyse, Gestaltungsmaßnahmen und kritische Stellungnahme.
- Quote paper
- Isabell Weig (Author), 2003, Maßnahmen zur Neugestaltung der Unternehmenskultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11616