„Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt ...“
Friedrich Schillers Dramen
Dr. Wilma Ruth Albrecht
Es gibt in intellektuellen und Künstlerkreisen schon seit einigen Jahrzehnten Stimmen, die behaupten, man könne mit den Werken der Klassiker, besonders denen Schillers, so richtig nichts mehr anfangen. Die gerade von Schiller bearbeiteten Themen und Formen spiegelten eigentlich nur die ideologisch widersprüchliche Haltung des Bürgertums zu seinen Idealen – so die Adornieten – oder sie gehörten in den Fundus der „Weltkultur“, aus der sich nach den Kunstmarktgesetzen und die eigene Eitelkeit bespiegelnd beliebige Fetzen herausreißen lassen, um den herrschenden Zeitgeist passend zu drapieren.
Solche Einstellungen sind jedoch nur möglich, wenn die Aussagen und die Sprache der Klassiker von einer körperverliebten Regie verändert, entstellt oder gar ins Lächerlich-Absurde gezogen und damit getilgt werden mit der Begründung, sie seien unverständlich, verstaubt und ausgetrocknet – besonders die von Schiller.
Ich behaupte: Sowohl die Themen und Formen und besonders die Sprache sind so aktuell wie verständlich. Man muss jedoch lesen und verstehen können. Also lasst es uns versuchen!
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Räuber
- Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
- Kabale und Liebe
- Don Carlos
- Wallenstein
- Maria Stuart
- Die Jungfrau von Orléans
- Die Braut von Messina
- Wilhelm Tell
- Demetrius
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Dramen Friedrich Schillers, die sich mit der komplexen Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft, Macht und Freiheit, sowie Moral und Politik auseinandersetzen. Sie befasst sich mit den zentralen Themen und Motiven, die in Schillers Werken immer wiederkehren und bis heute relevant sind.
- Der Konflikt zwischen Freiheit und Autorität
- Die Ambivalenz von Macht und Verantwortung
- Die Bedeutung von Moral und Ethik in der Politik
- Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft
- Die Rolle des Einzelnen in der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von Friedrich Schillers Dramen in der heutigen Zeit und widerlegt die Behauptung, dass seine Werke für das moderne Publikum unverständlich seien. Sie argumentiert, dass Schillers Themen und Sprache nach wie vor aktuell und relevant sind.
Die Räuber
Das Drama „Die Räuber“ thematisiert den Konflikt zwischen einem Vater und seinen Söhnen, die sich in Aussehen und Wesen stark unterscheiden. Es stellt die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen für seine Taten und die Folgen von unkontrollierter Willensfreiheit. Die Kapitel beleuchten die komplexen Charaktere von Karl und Franz Moor sowie die philosophischen und gesellschaftlichen Implikationen ihrer Handlungen.
Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
In „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ zeigt Schiller die Ambivalenz von Macht und Politik auf. Der Protagonist Fiesco, ein politischer Kopf, intrigiert und manipuliert, um die Republik Genua zu stürzen. Die Kapitel untersuchen die psychologischen Beweggründe Fiescos, die Methoden des Machtspiels und die Folgen von politischem Verrat. Die Zusammenfassung beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Fiesco, den Republikanern und den Dorias sowie die Frage nach der Legitimität von Revolutionen.
Schlüsselwörter
Friedrich Schiller, Drama, Aufklärung, Freiheit, Macht, Moral, Politik, Gesellschaft, Individuum, Verantwortung, Revolution, Intrige, Tyrannenmord, Republik, Fürstentum, Konflikt, Charakter, Sprache, Zeitgeist.
- Arbeit zitieren
- Dr. Wilma Ruth Albrecht (Autor:in), 2006, „Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt ...", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116166