Verdurstet China trotz Geldregens?

Auswirkungen der Umweltverschmutzung in China und die Versuche einer Nation im Wandel hausgemachte Probleme zu lösen


Facharbeit (Schule), 2008

24 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


Inhalt

1. Heutige Situation Chinas (Floridia Marco)
1.1. Einleitung
1.2. Eine Nation im Wandel
1.2.1. überalterung und Landflucht
1.2.2. Kriegsgeräte der neusten Generation
1.2.3. China – eine aufstrebende Wirtschaftsmacht
1.2.4. Ökologische Probleme
1.3. Ressourcenverbrauch

2. Auswirkungen der Umweltprobleme
2.1. Auswirkungen auf die Natur und die Menschen in China (Floridia Marco)
2.1.1. Ausbreitung der Wüste
2.1.2. Entwaldung
2.1.3. Wassermangel und Wasserverschmutzung
2.1.4. Luftverschmutzung (Niedermann Florian)
2.1.5. Abfall
2.2. Globale Auswirkungen

3. Umweltpolitik (Niedermann Florian)
3.1. Inländische Umweltpolitik
3.1.1. Volkskongress China
3.1.2. Umweltpolitik in der Landwirtschaft
3.1.3. Umweltprojekte
3.1.4. Institutionen für Umweltschutz in China
3.2. Außenpolitische Kooperation und Engagement
3.2.1. Deutschland und China: Eine Zusammenarbeit mit Zukunft?

Fazit (Niedermann, Floridia)

Quellen

1. Heutige Situation Chinas

1.1. Einleitung

Der Himmel ist grau an diesem Morgen in Peking, und die Luft schwer von Abgasen, Ruß und Staub. Ich ziehe die Atemmaske über Mund und Nase und bahne mir mit meinem Fahrrad den Weg durch den dichten Verkehr. Eine halbe Stunde später erreiche ich hustend und spuckend das WWF Büro am Rande der verbotenen Stadt.

In wenigen Jahren hat sich die Zahl der motorisierten Fahrzeuge auf Pekings Straßen verdoppelt, zweieinhalb Millionen Autos verpesten die Luft der 15-Millionen-Riesenstadt. Laut chinesischer Statistik verursacht die städtische Luftverschmutzung jährlich mehr als 400.000 vorzeitige Todesfälle.

Die dicke Luft ist nur eine von vielen Hiobsbotschaften von Chinas Umweltfront: Sinkende Grundwasserspiegel, verseuchte Flüsse, schwindender Lebensraum für Chinas reiche Tier und Pflanzenwelt sind weitere. Unterdessen wächst Chinas Wirtschaft konstant, 2005 erneut um 9,9 Prozent. China, fast 27mal größer als Deutschland, verbraucht mehr Stahl, Kohle, Zement, Getreide oder Düngemittel als jede andere Nation der Erde und rangiert beim Verbrauch von Öl und beim Ausstoß von Treibhausgasengleich nach den USA auf Platz 2.[1]

Was sich wie eine Beschreibung eines Alptraumes anhört ist mittlerweile bittere Realität. China ist mittlerweile weit oben auf der Liste der Umweltsünder gelandet. Der bereits langanhaltende Aufschwung mit einer Konjunktur im zweistelligen Bereich zeigt allmählich seine Wirkung. Die mittlere und untere Mittelschicht wachsen immer weiter an, der Ressourcenhunger und die Ökologischen Probleme allerdings auch. In Folgender Arbeit werden die resultierenden nationalen, als auch globalen Probleme der Umweltverschmutzung untersucht und inwiefern sich China überhaupt mit der brisanten Thematik auseinandersetzt bzw. auseinandersetzen will. Welche Maßnahmen ergreift China politisch um den Ökologischen Problemen den Garaus zu machen und wie groß ist das internationale Engagement gegen Dieselbigen? Wird China sich aus der Schlinge ziehen können oder wird es durch eigene hervorgerufene Probleme ausgebremst? Allen Unkenrufen zum trotz scheint China nicht so blauäugig und ignorant zu sein, wie man so oft in westlichen Gefilden annimmt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hauptstadt: Beijing

Staatsflagge: rote Flagge mit 5 Sterne

Nationalfeiertag: 1st Oktober

Staatspräsident: Hu Jingtao

Vizestaatspräsident: Zeng Qinghong

Ministerpräsident des Staatsrates: Wen Jiabao

Das Höchste gesetzgebende Organ: Der Nationale Volkskongress

Geographische Lage: Ostasien

Fläche: 960 0000 Quadratkilometer

Die größte Stadt: Schanghai

Geld: RMB / Yuan

Topographie: 33,3% von Gebirgsgegenden, 26% von Tafelland, 18,8% von Becken, 12% von Flachland, 9,9% von Hügelland.

Inseln: Insgesamt hat China 5400 Inseln. Die größte Insel ist Taiwan-Insel, 36000 Quadratkilometer.

Gebirge: Es gibt in China 7 Berggipfel, die über 7000 Meter hoch. Der größte Berg heißt Himalaja, dessen Hauptgipfel 8844,43 hoch ist. Das ist der höchste Berggipfel der Welt.

Flüsse: Der längste Fluss in China ist Changjiang-Fluss. Der ist 6300 Kilometer lang. Der nächste ist Huanghe-Fluss. Der ist 5464 Kilometer lang.

Bevölkerung: ca. über 1,3 Milliarden.

Bevölkerungsstruktur: 51,63% Chinesen sind männlich und 48,37% weiblich. 36,09 Chinesen wohnen in Städten und 63,91 auf dem Land.

Nationalitäten: Es gibt 56 Nationalitäten in China. 91,59% Chinesen sind Han-Chinesen. 8,41% sind Chinesen der nationalen Minderheiten.

Sprachen: Es gibt insgesamt 55 nationale Minderheiten in China. Abgesehen von der Hui-Nationalität und der Man-Nationalität, die die chinesische Sprache benutzen, haben die Menschen von anderen 53 nationalen Minderheiten eigene Sprachen. In China gibt es 27 Sprachen und Schriften. Die Staatsprache ist dennoch Chinesisch.

1.2. Eine Nation im Wandel

Wer in den letzten Jahren die Zeitung aufgeschlagen hat, liest des Öfteren über den Aufschwung Chinas, über Hochhäuser und Wirtschaftswachstum. Immer wieder ist die Rede vom Duell mit den USA und einem Wettlauf gegen Indien. Doch was verbirgt sich hinter der glänzenden Fassade der aufstrebenden Wirtschafts- und Militärmacht China?

1.2.1. überalterung und Landflucht

1979 führte China die Ein-Kind-Politik ein, um dem aus den Ufern geratenen Bevölkerungswachstum entgegen zu wirken. Heute schätzt man, dass in 20 bis 30 Jahren eine Stagnation dieses Wachstums zu erwarten ist. Damit hätte China das Problem, wenn auch mit unkonventionellen und, zumindest erscheint es vielen Menschen in der westlichen Welt so, unmoralischen Mitteln gelöst. Doch wo alte Probleme verschwinden, tauchen an anderer Stelle neue auf. Die Alterspyramide scheint durch den starken Schwund von Geburten gerade zu umgekippt zu sein und das Verhältnis von Frauen und Männern liegt nicht zuletzt aufgrund der religiösen und traditionellen Vorstellung, nur der männliche Nachkomme könne die Erblinie fortsetzen, mittlerweile bei 119 bis 138 Männern zu 100 Frauen.

Zum Vergleich: Weltweit liegt das Verhältnis bei 105 Männern zu 100 Frauen. Ein weiteres, neu aufkommendes Problem ist die Flucht vom Lande in die Stadt. Millionen Wanderarbeiter ziehen für einen Hungerslohn aus dem Westen nach Shanghai und andere Wirtschaftsmetropolen in den Osten, um das dort verdiente Geld der Familie zukommen zu lassen. Auch hier zeigt sich wieder: Des einen Leid ist des anderen Freud‘, denn ohne die Millionen Wanderarbeiter, welche meist noch sehr jung sind und sich eine Chance auf ein besseres Leben ausrechnen, läge der Altersdurchschnitt von Städten wie Shanghai oder Beijing noch wesentlich höher, als er das nicht sowieso schon tut.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[2]

1.2.2. Kriegsgeräte der neusten Generation

Längst zählt China zu den militärischen Großmächten. Täglich finden Militärparaden, mal größer mal kleiner, zur Demonstration der eigenen Stärke statt, jedesmal mit einem Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung USA. Unterstützung erfährt China dabei vom eigentlich misstrauisch

gestimmten Russland. Zusammen stellen sie eine militärische Macht der Superlative dar, welche auf die USA und Europa einen bisher nie da gewesenen Druck ausübt und zur eigenen Aufrüstung zwingt, denn China steckt Milliarden in die eigene. Uniformen, höhere Löhne für die Soldaten, neue Langstreckenraketen, Atomsprengköpfe, moderne Panzer sowie sonstige High-Tech Waffen werden jährlich mit neunstelligen Summen erkauft, mittlerweile aber auch in modernen Laboratorien erforscht.

1.2.3. China – eine aufstrebende Wirtschaftsmacht

Früher von den westlichen Wirtschaftsmächten wie den USA, Deutschland, Frankreich oder Großbritannien belächelt, fürchten selbige heute die wirtschaftliche als auch militärische Macht Chinas. Ein Land, welches einen scheinbar unbegrenzten Aufschwung erlebt, hat seinen ganz eigenen Reiz. Es zieht geschäftstüchtige Leute an wie ein Zuckerstück eine hungrige Ameise und ökonomisch denkende Firmen scheinen in China ihr ganz persönliches Mekka gefunden zu haben. Weg von störenden Gesetzen und Auflagen, weg von Mindestlohn- und Arbeiterschutzdiskussionen. Heute sind die Investoren, welche mittlerweile aus jeder noch so kleinsten Ecke der Welt kommen, gern gesehene Gäste in China. Doch auch private, chinesische Kleinunternehmer erfahren nun mehr Unterstützung seitens der Politik, was nicht bedeutet, dass sich die Regierung mit einem Schlag mit Einzelschicksalen der Arbeiter befassen würde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3]

1.2.4. Ökologische Probleme

All dies hat jedoch seinen Preis. Die hellerleuchteten Städte im Osten, der ungebremste Bauboom, der Produktionswahn und nicht zuletzt der verbesserte Lebensstandard vieler Chinesen strapazieren die Umwelt bis auf das äußerste. Dichte Dunstwolken gehören ebenso zum Stadtbild wie Menschen mit Atemschutz. Auf dem Land weitet sich die Wüste ungebremst aus, Wälder werden gerodet und mit dem Bau von Staudämmen ganze Ökokreisläufe geschädigt. 30% des Landes werden heute schon mit „sauren Regen“ belastet, 70% der fließenden Gewässer sind verseucht bzw. ungenießbar, 600 Millionen Chinesen sind von diesem Wasser abhängig und 80% der 170 Millionen Tonnen Abfall werden nicht behandelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]

1.3. Ressourcenverbrauch

Durch den massiven, immer noch anhaltenden Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, stieg der Verbrauch von Ressourcen in den letzten Jahren enorm an, so dass China heute mit den Vereinigten Staaten zu den größten Ressourcenverbrauchern der Welt gehört. Doch auch die Verbesserung der Lebensqualität sorgte für einen Anstieg des Verbrauchs. Dennoch liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei einem Zehntel eines US-Bürgers, weshalb mit einem weiteren, starken Anstieg des Energiebedarfs gerechnet werden muss. China bezieht seine Energie vor allem aus Kohle, Staudämmen und Erdöl. Um den enormen Energieverbrauch auch in Zukunft bewältigen zu können, müssen weitere Energiequellen wie Atom- und Wasserkraft oder anderer erneuerbarer Energien erschlossen werden. So herrscht schon heute ein beunruhigender Energie- und Ressourcenmangel, welcher sich in regelmäßigen Stromausfällen und einem enormen Wassermangel bemerkbar macht. Für das Jahr 2008 wird Chinas Stromverbrauch auf insgesamt 2.425 Milliarden KW/h geschätzt. Im Sommer wird das Energiedefizit über 20 Millionen Kilowatt betragen. Laut Liu, plant die Behörde die Entwicklung eines Hochspannungsübertragungsnetzes, das zu wesentlich günstigeren Transport- und Umweltkosten Strom vom Westen in den energieknappen Osten befördert.[5] Das extreme Wirtschaftswachstum hat bereits die nationalen Grenzen überschritten und hat nun auch auf den Globalen Markt weitreichende Auswirkungen.

[...]


[1] Altmeyer, K. (April 2007). Wie grün ist China?

http://www.wwf.de/downloads/wwf-magazin/april-2006/wie-gruen-ist-china/, Hrsg.) WWF-Magazin .

[2] Quelle: U.S. Census Bureau, International Data Base.

http://www.payer.de/entwicklung/entw2330.gif

[3] Quelle: Internationaler Währungsfonds; Nationales chinesisches Statistikbüro

http://www.faz.net/m/%7B1421C108-C647-407C-8529-AACAA818AA3B%7DPicture.jpg

[4] World Resources Institute

[5] „Energieknappheit führt zu Stromausfällen“ 26.01.2005

http://www.china-embassy.ch/ger/4/t181381.htm

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Verdurstet China trotz Geldregens?
Untertitel
Auswirkungen der Umweltverschmutzung in China und die Versuche einer Nation im Wandel hausgemachte Probleme zu lösen
Hochschule
Gymnasium Trossingen
Veranstaltung
Seminar
Note
12 Punkte
Autoren
Jahr
2008
Seiten
24
Katalognummer
V116176
ISBN (eBook)
9783640893843
Dateigröße
898 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verdurstet, China, Geldregen, Seminar
Arbeit zitieren
Marco Floridia (Autor:in)Florian Niedermann (Autor:in), 2008, Verdurstet China trotz Geldregens?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116176

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