Inhalt
1. Heutige Situation Chinas (Floridia Marco)
1.1. Einleitung
1.2. Eine Nation im Wandel
1.2.1. überalterung und Landflucht
1.2.2. Kriegsgeräte der neusten Generation
1.2.3. China – eine aufstrebende Wirtschaftsmacht
1.2.4. Ökologische Probleme
1.3. Ressourcenverbrauch
2. Auswirkungen der Umweltprobleme
2.1. Auswirkungen auf die Natur und die Menschen in China (Floridia Marco)
2.1.1. Ausbreitung der Wüste
2.1.2. Entwaldung
2.1.3. Wassermangel und Wasserverschmutzung
2.1.4. Luftverschmutzung (Niedermann Florian)
2.1.5. Abfall
2.2. Globale Auswirkungen
3. Umweltpolitik (Niedermann Florian)
3.1. Inländische Umweltpolitik
3.1.1. Volkskongress China
3.1.2. Umweltpolitik in der Landwirtschaft
3.1.3. Umweltprojekte
3.1.4. Institutionen für Umweltschutz in China
3.2. Außenpolitische Kooperation und Engagement
3.2.1. Deutschland und China: Eine Zusammenarbeit mit Zukunft?
Fazit (Niedermann, Floridia)
Quellen
1. Heutige Situation Chinas
1.1. Einleitung
Der Himmel ist grau an diesem Morgen in Peking, und die Luft schwer von Abgasen, Ruß und Staub. Ich ziehe die Atemmaske über Mund und Nase und bahne mir mit meinem Fahrrad den Weg durch den dichten Verkehr. Eine halbe Stunde später erreiche ich hustend und spuckend das WWF Büro am Rande der verbotenen Stadt.
In wenigen Jahren hat sich die Zahl der motorisierten Fahrzeuge auf Pekings Straßen verdoppelt, zweieinhalb Millionen Autos verpesten die Luft der 15-Millionen-Riesenstadt. Laut chinesischer Statistik verursacht die städtische Luftverschmutzung jährlich mehr als 400.000 vorzeitige Todesfälle.
Die dicke Luft ist nur eine von vielen Hiobsbotschaften von Chinas Umweltfront: Sinkende Grundwasserspiegel, verseuchte Flüsse, schwindender Lebensraum für Chinas reiche Tier und Pflanzenwelt sind weitere. Unterdessen wächst Chinas Wirtschaft konstant, 2005 erneut um 9,9 Prozent. China, fast 27mal größer als Deutschland, verbraucht mehr Stahl, Kohle, Zement, Getreide oder Düngemittel als jede andere Nation der Erde und rangiert beim Verbrauch von Öl und beim Ausstoß von Treibhausgasengleich nach den USA auf Platz 2.[1]
Was sich wie eine Beschreibung eines Alptraumes anhört ist mittlerweile bittere Realität. China ist mittlerweile weit oben auf der Liste der Umweltsünder gelandet. Der bereits langanhaltende Aufschwung mit einer Konjunktur im zweistelligen Bereich zeigt allmählich seine Wirkung. Die mittlere und untere Mittelschicht wachsen immer weiter an, der Ressourcenhunger und die Ökologischen Probleme allerdings auch. In Folgender Arbeit werden die resultierenden nationalen, als auch globalen Probleme der Umweltverschmutzung untersucht und inwiefern sich China überhaupt mit der brisanten Thematik auseinandersetzt bzw. auseinandersetzen will. Welche Maßnahmen ergreift China politisch um den Ökologischen Problemen den Garaus zu machen und wie groß ist das internationale Engagement gegen Dieselbigen? Wird China sich aus der Schlinge ziehen können oder wird es durch eigene hervorgerufene Probleme ausgebremst? Allen Unkenrufen zum trotz scheint China nicht so blauäugig und ignorant zu sein, wie man so oft in westlichen Gefilden annimmt.
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Hauptstadt: Beijing
Staatsflagge: rote Flagge mit 5 Sterne
Nationalfeiertag: 1st Oktober
Staatspräsident: Hu Jingtao
Vizestaatspräsident: Zeng Qinghong
Ministerpräsident des Staatsrates: Wen Jiabao
Das Höchste gesetzgebende Organ: Der Nationale Volkskongress
Geographische Lage: Ostasien
Fläche: 960 0000 Quadratkilometer
Die größte Stadt: Schanghai
Geld: RMB / Yuan
Topographie: 33,3% von Gebirgsgegenden, 26% von Tafelland, 18,8% von Becken, 12% von Flachland, 9,9% von Hügelland.
Inseln: Insgesamt hat China 5400 Inseln. Die größte Insel ist Taiwan-Insel, 36000 Quadratkilometer.
Gebirge: Es gibt in China 7 Berggipfel, die über 7000 Meter hoch. Der größte Berg heißt Himalaja, dessen Hauptgipfel 8844,43 hoch ist. Das ist der höchste Berggipfel der Welt.
Flüsse: Der längste Fluss in China ist Changjiang-Fluss. Der ist 6300 Kilometer lang. Der nächste ist Huanghe-Fluss. Der ist 5464 Kilometer lang.
Bevölkerung: ca. über 1,3 Milliarden.
Bevölkerungsstruktur: 51,63% Chinesen sind männlich und 48,37% weiblich. 36,09 Chinesen wohnen in Städten und 63,91 auf dem Land.
Nationalitäten: Es gibt 56 Nationalitäten in China. 91,59% Chinesen sind Han-Chinesen. 8,41% sind Chinesen der nationalen Minderheiten.
Sprachen: Es gibt insgesamt 55 nationale Minderheiten in China. Abgesehen von der Hui-Nationalität und der Man-Nationalität, die die chinesische Sprache benutzen, haben die Menschen von anderen 53 nationalen Minderheiten eigene Sprachen. In China gibt es 27 Sprachen und Schriften. Die Staatsprache ist dennoch Chinesisch.
1.2. Eine Nation im Wandel
Wer in den letzten Jahren die Zeitung aufgeschlagen hat, liest des Öfteren über den Aufschwung Chinas, über Hochhäuser und Wirtschaftswachstum. Immer wieder ist die Rede vom Duell mit den USA und einem Wettlauf gegen Indien. Doch was verbirgt sich hinter der glänzenden Fassade der aufstrebenden Wirtschafts- und Militärmacht China?
1.2.1. überalterung und Landflucht
1979 führte China die Ein-Kind-Politik ein, um dem aus den Ufern geratenen Bevölkerungswachstum entgegen zu wirken. Heute schätzt man, dass in 20 bis 30 Jahren eine Stagnation dieses Wachstums zu erwarten ist. Damit hätte China das Problem, wenn auch mit unkonventionellen und, zumindest erscheint es vielen Menschen in der westlichen Welt so, unmoralischen Mitteln gelöst. Doch wo alte Probleme verschwinden, tauchen an anderer Stelle neue auf. Die Alterspyramide scheint durch den starken Schwund von Geburten gerade zu umgekippt zu sein und das Verhältnis von Frauen und Männern liegt nicht zuletzt aufgrund der religiösen und traditionellen Vorstellung, nur der männliche Nachkomme könne die Erblinie fortsetzen, mittlerweile bei 119 bis 138 Männern zu 100 Frauen.
Zum Vergleich: Weltweit liegt das Verhältnis bei 105 Männern zu 100 Frauen. Ein weiteres, neu aufkommendes Problem ist die Flucht vom Lande in die Stadt. Millionen Wanderarbeiter ziehen für einen Hungerslohn aus dem Westen nach Shanghai und andere Wirtschaftsmetropolen in den Osten, um das dort verdiente Geld der Familie zukommen zu lassen. Auch hier zeigt sich wieder: Des einen Leid ist des anderen Freud‘, denn ohne die Millionen Wanderarbeiter, welche meist noch sehr jung sind und sich eine Chance auf ein besseres Leben ausrechnen, läge der Altersdurchschnitt von Städten wie Shanghai oder Beijing noch wesentlich höher, als er das nicht sowieso schon tut.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[2]
1.2.2. Kriegsgeräte der neusten Generation
Längst zählt China zu den militärischen Großmächten. Täglich finden Militärparaden, mal größer mal kleiner, zur Demonstration der eigenen Stärke statt, jedesmal mit einem Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung USA. Unterstützung erfährt China dabei vom eigentlich misstrauisch
gestimmten Russland. Zusammen stellen sie eine militärische Macht der Superlative dar, welche auf die USA und Europa einen bisher nie da gewesenen Druck ausübt und zur eigenen Aufrüstung zwingt, denn China steckt Milliarden in die eigene. Uniformen, höhere Löhne für die Soldaten, neue Langstreckenraketen, Atomsprengköpfe, moderne Panzer sowie sonstige High-Tech Waffen werden jährlich mit neunstelligen Summen erkauft, mittlerweile aber auch in modernen Laboratorien erforscht.
1.2.3. China – eine aufstrebende Wirtschaftsmacht
Früher von den westlichen Wirtschaftsmächten wie den USA, Deutschland, Frankreich oder Großbritannien belächelt, fürchten selbige heute die wirtschaftliche als auch militärische Macht Chinas. Ein Land, welches einen scheinbar unbegrenzten Aufschwung erlebt, hat seinen ganz eigenen Reiz. Es zieht geschäftstüchtige Leute an wie ein Zuckerstück eine hungrige Ameise und ökonomisch denkende Firmen scheinen in China ihr ganz persönliches Mekka gefunden zu haben. Weg von störenden Gesetzen und Auflagen, weg von Mindestlohn- und Arbeiterschutzdiskussionen. Heute sind die Investoren, welche mittlerweile aus jeder noch so kleinsten Ecke der Welt kommen, gern gesehene Gäste in China. Doch auch private, chinesische Kleinunternehmer erfahren nun mehr Unterstützung seitens der Politik, was nicht bedeutet, dass sich die Regierung mit einem Schlag mit Einzelschicksalen der Arbeiter befassen würde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3]
1.2.4. Ökologische Probleme
All dies hat jedoch seinen Preis. Die hellerleuchteten Städte im Osten, der ungebremste Bauboom, der Produktionswahn und nicht zuletzt der verbesserte Lebensstandard vieler Chinesen strapazieren die Umwelt bis auf das äußerste. Dichte Dunstwolken gehören ebenso zum Stadtbild wie Menschen mit Atemschutz. Auf dem Land weitet sich die Wüste ungebremst aus, Wälder werden gerodet und mit dem Bau von Staudämmen ganze Ökokreisläufe geschädigt. 30% des Landes werden heute schon mit „sauren Regen“ belastet, 70% der fließenden Gewässer sind verseucht bzw. ungenießbar, 600 Millionen Chinesen sind von diesem Wasser abhängig und 80% der 170 Millionen Tonnen Abfall werden nicht behandelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]
1.3. Ressourcenverbrauch
Durch den massiven, immer noch anhaltenden Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, stieg der Verbrauch von Ressourcen in den letzten Jahren enorm an, so dass China heute mit den Vereinigten Staaten zu den größten Ressourcenverbrauchern der Welt gehört. Doch auch die Verbesserung der Lebensqualität sorgte für einen Anstieg des Verbrauchs. Dennoch liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei einem Zehntel eines US-Bürgers, weshalb mit einem weiteren, starken Anstieg des Energiebedarfs gerechnet werden muss. China bezieht seine Energie vor allem aus Kohle, Staudämmen und Erdöl. Um den enormen Energieverbrauch auch in Zukunft bewältigen zu können, müssen weitere Energiequellen wie Atom- und Wasserkraft oder anderer erneuerbarer Energien erschlossen werden. So herrscht schon heute ein beunruhigender Energie- und Ressourcenmangel, welcher sich in regelmäßigen Stromausfällen und einem enormen Wassermangel bemerkbar macht. Für das Jahr 2008 wird Chinas Stromverbrauch auf insgesamt 2.425 Milliarden KW/h geschätzt. Im Sommer wird das Energiedefizit über 20 Millionen Kilowatt betragen. Laut Liu, plant die Behörde die Entwicklung eines Hochspannungsübertragungsnetzes, das zu wesentlich günstigeren Transport- und Umweltkosten Strom vom Westen in den energieknappen Osten befördert.[5] Das extreme Wirtschaftswachstum hat bereits die nationalen Grenzen überschritten und hat nun auch auf den Globalen Markt weitreichende Auswirkungen.
[...]
[1] Altmeyer, K. (April 2007). Wie grün ist China?
http://www.wwf.de/downloads/wwf-magazin/april-2006/wie-gruen-ist-china/, Hrsg.) WWF-Magazin .
[2] Quelle: U.S. Census Bureau, International Data Base.
http://www.payer.de/entwicklung/entw2330.gif
[3] Quelle: Internationaler Währungsfonds; Nationales chinesisches Statistikbüro
http://www.faz.net/m/%7B1421C108-C647-407C-8529-AACAA818AA3B%7DPicture.jpg
[4] World Resources Institute
[5] „Energieknappheit führt zu Stromausfällen“ 26.01.2005
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine umfassende Sprachvorschau über China, die Titel, Inhaltsverzeichnis, Ziele, Schlüsselthemen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält. Es behandelt die aktuelle Situation Chinas, Umweltauswirkungen, Umweltpolitik und schließt mit einem Fazit.
Welche Themen werden in "Heutige Situation Chinas" behandelt?
Dieser Abschnitt behandelt die Einleitung, China als eine Nation im Wandel (mit Unterpunkten wie Überalterung, Landflucht, moderne Kriegsgeräte, Chinas Aufstieg als Wirtschaftsmacht und ökologische Probleme) sowie Ressourcenverbrauch.
Welche Auswirkungen der Umweltprobleme werden besprochen?
Der Abschnitt zu den Auswirkungen der Umweltprobleme konzentriert sich auf die Auswirkungen auf die Natur und die Menschen in China (Ausbreitung der Wüste, Entwaldung, Wassermangel und Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung, Abfall) sowie die globalen Auswirkungen.
Was beinhaltet der Teil über die Umweltpolitik?
Der Abschnitt über die Umweltpolitik behandelt die inländische Umweltpolitik (Volkskongress China, Umweltpolitik in der Landwirtschaft, Umweltprojekte, Institutionen für Umweltschutz in China) sowie die außenpolitische Kooperation und Engagement (Deutschland und China: Eine Zusammenarbeit mit Zukunft?).
Welche demografischen Informationen über China werden im Dokument präsentiert?
Das Dokument bietet Daten über die Bevölkerung (ca. 1,3 Milliarden), Bevölkerungsstruktur (Geschlechterverteilung, Stadt-Land-Verteilung), Nationalitäten (Han-Chinesen und nationale Minderheiten) und Sprachen.
Welche geografischen Informationen werden über China gegeben?
Das Dokument enthält Informationen über die geografische Lage (Ostasien), Fläche (960 0000 Quadratkilometer), Topographie (Gebirge, Tafelland, Becken, Flachland, Hügelland), Inseln (Anzahl und grösste Insel), Gebirge (höchste Berge), und Flüsse (längste Flüsse).
Was sind die wichtigsten ökologischen Probleme, die in China diskutiert werden?
Die Hauptprobleme sind Luftverschmutzung, sinkende Grundwasserspiegel, verseuchte Flüsse, schwindender Lebensraum für Tiere und Pflanzen, saurer Regen, und die Ausbreitung der Wüste.
Was sagt der Text über Chinas Ressourcenverbrauch aus?
China gehört zu den grössten Ressourcenverbrauchern der Welt, hauptsächlich durch Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und steigenden Lebensstandard. Der Energiebedarf wird vor allem durch Kohle, Staudämme und Erdöl gedeckt, was zu Energie- und Ressourcenmangel führt.
Welche Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Bereich Umweltschutz werden erwähnt?
Das Dokument erwähnt die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China als eine "Zusammenarbeit mit Zukunft?" im Rahmen der aussenpolitischen Kooperation und Engagement.
Was sind die Folgen der Ein-Kind-Politik?
Die Ein-Kind-Politik führte zu einer Stagnation des Bevölkerungswachstums. Dies führte aber zu einer überalterten Gesellschaft und einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Männern und Frauen.
Was sagt der Text über Chinas Militär aus?
China wird als eine militärische Grossmacht beschrieben, die ihre Stärke durch Militärparaden demonstriert und in moderne Waffen investiert.
Was wird über Chinas Wirtschaftswachstum erwähnt?
Das Dokument beschreibt China als eine aufstrebende Wirtschaftsmacht, die von den westlichen Mächten gefürchtet wird. Es wird auch erwähnt, dass die Investoren aus der ganzen Welt nach China strömen.
- Citar trabajo
- Marco Floridia (Autor), Florian Niedermann (Autor), 2008, Verdurstet China trotz Geldregens?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116176