Die Veränderungen in der Gesellschaft und der Wirtschaftswelt stellen große Herausforderungen dar. Es wird seit langem intensiv diskutiert, wie man mit der ungewissen Zukunft umgehen wird. Es hat sich gezeigt, dass es, und vor allem wenn es um die Integration von Muslimen in Deutschland geht, immer noch deutlichen Diskussionsbedarf gibt und Lösungen gefunden werden müssen. Ob und wie der Islam zu Deutschland gehört, ist ein wichtiges und gewichtiges Thema geworden.
Die Problemstellung dieser Arbeit ergibt sich aus den noch offenen Antworten auf die Herausforderungen, die für Muslime in der post-migrantischen und post-säkularen Gesellschaft entstehen, wenn sie unter den gegebenen Umständen sowohl ihrer Religion treu und spirituell erfolgreich sein als auch den unterschiedlichen Anforderungen von außen gerecht und weltlich erfolgreich werden wollen und wie diese die evtl. notwendigen Transformationsprozesse gestalten und ermöglichen können. Das deutsche Gesetz ermöglicht die freie Religionsausübung und deshalb muss die Logik des säkularen Rationalismus nicht zwingend auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweitet werden. Diese Arbeit zeigt, dass die islamische Perspektive keinesfalls auf Rationalität und Vernunft verzichten kann und Mündigkeit als notwendige Voraussetzung angesehen werden muss, wenn der Moslem die von Gott gegebene Verantwortung annehmen und dieser nachkommen möchte. Die islamische Perspektive denkt etwas anders als der „rational oeconomic man“. Sie sieht die Verschiedenheit der Menschen als gottgegeben und gewollt.
Die in dieser Arbeit offengelegten Möglichkeiten sind nicht nur auf Muslime, muslimische Führungskräfte und islamische Organisationen beschränkt, sondern können in allen Organisationen zur Anwendung kommen, die Vielfalt schätzen, Respekt vor der Individualität des Einzelnen leben wollen, die Grundrechte achten und sich miteinander den Fragen stellen wollen, die sie für sich finden. Hierfür werden in dieser Arbeit verschiedene Literatur- und Gedankenstränge aus den Feldern der Organisationspädagogik, des Unternehmertums aus islamischer Perspektive und aus dem Tasawwuf (Sufismus) verknüpft, um so die Bedeutung von Organisationalem Lernen für das Entrepreneurship aus islamischer Perspektive darzustellen. Ergebnis ist das eigenständig entwickelte „Organisationale Lernen aus islamischer Perspektive (OLIP)“, das in hervorragender Weise dazu dienen kann, die eigenen Ziele und mögliche Wege zu definieren und diese auch zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historisch-pädagogischer Teil
- 2.1. Geißlers Blick auf die Lerngeschichte des Menschen
- 2.2. Die bisherige Weltanschauung
- 2.3. Geißlers Uminterpretation des Menschenbildes
- 2.4. Die Lerngeschichte des Menschen aus islamischer Perspektive
- 2.4.1. Die Scharia
- 2.4.2. Das Bildungskonzept des Islam
- 2.4.3. Das Diesseits und das Jenseits – die Rationalität und die Mystik
- 3. Gestaltungsorientiert-konzeptioneller Teil
- 3.1. Zum Entrepreneurship aus islamischer Perspektive (EIP)
- 3.2. Das Organisationale Lernen nach Geißler
- 3.2.1. Die Sicht Geißlers auf den Menschen
- 3.2.2. Die normative Orientierung durch die Organisationspädagogik
- 3.2.3. Bildung auf der Ebene der Organisation
- 3.2.4. Motivationsquellen für ein moralisch gelingendes gesellschaftlich-normatives Identitätslernen
- 3.3. Zur Bedeutung des Organisationalen Lernens von Geißler für das EIP
- 4. Fazit und Ende
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung organisationalen Lernens für Entrepreneurship aus islamischer Perspektive. Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen islamischen Werten, Bildungskonzepten und unternehmerischem Handeln in der modernen, pluralistischen Gesellschaft. Die Arbeit analysiert, wie organisationale Lernprozesse dazu beitragen können, die Herausforderungen und Chancen für muslimische Unternehmer zu meistern.
- Organisationale Lernprozesse im Kontext des islamischen Unternehmertums (EIP)
- Die Rolle islamischer Werte und des Bildungskonzepts im unternehmerischen Handeln
- Integration von Muslimen in die Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen
- Konzepte des organisationalen Lernens nach Geißler und ihre Anwendbarkeit auf EIP
- Die Bedeutung von ethisch korrektem Handeln im Unternehmertum aus islamischer Perspektive
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, indem sie auf die Herausforderungen in der VUCA-Welt eingeht und die zunehmende Bedeutung von Werten und ethischem Handeln im Unternehmertum betont. Sie beleuchtet die Integration von Muslimen in die Gesellschaft und die Notwendigkeit, islamische Werte mit unternehmerischem Handeln zu vereinen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie muslimische Unternehmer den Herausforderungen der modernen Gesellschaft begegnen und gleichzeitig ihren religiösen Werten treu bleiben können.
2. Historisch-pädagogischer Teil: Dieses Kapitel untersucht die Lerngeschichte des Menschen aus historischer und pädagogischer Sicht, mit besonderem Fokus auf Geißlers Perspektive. Es beleuchtet die Entwicklung des Menschenbildes und die Bedeutung der Scharia und des islamischen Bildungskonzepts für das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung. Der Abschnitt vergleicht verschiedene Perspektiven auf den Menschen und sein Lernen und verankert diese im Kontext der islamischen Lehre.
3. Gestaltungsorientiert-konzeptioneller Teil: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Entrepreneurship aus islamischer Perspektive (EIP) und die Konzepte des organisationalen Lernens nach Geißler. Es analysiert die Sicht Geißlers auf den Menschen und die normative Orientierung der Organisationspädagogik. Die Arbeit untersucht, wie die Prinzipien des organisationalen Lernens genutzt werden können, um muslimische Unternehmer bei der Gestaltung ihrer Unternehmen und der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen. Der Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Motivation und ethisch korrektem Handeln.
Schlüsselwörter
Islamisches Entrepreneurship, Organisationales Lernen, Geißler, Scharia, Islamisches Bildungskonzept, Integration von Muslimen, Ethisches Handeln, Werteorientierung, Post-säkulare Gesellschaft, Post-migrantische Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Islamisches Entrepreneurship und Organisationales Lernen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Bedeutung des organisationalen Lernens für das Entrepreneurship aus islamischer Perspektive (EIP). Sie analysiert den Zusammenhang zwischen islamischen Werten, Bildungskonzepten und unternehmerischem Handeln in der modernen, pluralistischen Gesellschaft. Ein zentraler Fokus liegt auf der Frage, wie organisationale Lernprozesse muslimischen Unternehmern helfen, Herausforderungen und Chancen zu meistern und ihre religiösen Werte zu integrieren.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet organisationale Lernprozesse im Kontext des islamischen Unternehmertums, die Rolle islamischer Werte und des Bildungskonzepts im unternehmerischen Handeln, die Integration von Muslimen in die Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen, Konzepte des organisationalen Lernens nach Geißler und deren Anwendbarkeit auf EIP sowie die Bedeutung ethisch korrekten Handelns im Unternehmertum aus islamischer Perspektive.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine historisch-pädagogische und gestaltungsorientiert-konzeptionelle Analyse. Sie untersucht die Lerngeschichte des Menschen aus verschiedenen Perspektiven, besonders die von Geißler, und setzt diese in den Kontext der islamischen Lehre und des islamischen Bildungskonzepts. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Konzepte des organisationalen Lernens nach Geißler auf das EIP.
Welche Rolle spielt Geißlers Theorie des organisationalen Lernens?
Geißlers Theorie des organisationalen Lernens bildet einen zentralen Bestandteil der Arbeit. Seine Sicht auf den Menschen, die normative Orientierung der Organisationspädagogik und die Bedeutung von Bildung auf der Ebene der Organisation werden analysiert und auf das EIP angewendet. Die Arbeit untersucht, wie die Prinzipien des organisationalen Lernens muslimischen Unternehmern bei der Gestaltung ihrer Unternehmen und der Bewältigung von Herausforderungen helfen können.
Welche Bedeutung hat die Scharia und das islamische Bildungskonzept?
Die Scharia und das islamische Bildungskonzept werden im historischen und pädagogischen Teil der Arbeit ausführlich untersucht. Sie werden als wichtige Einflussfaktoren auf das Menschenbild, das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung betrachtet und in den Kontext des unternehmerischen Handelns gestellt. Die Arbeit analysiert, wie diese Konzepte mit den Anforderungen der modernen, pluralistischen Gesellschaft in Einklang gebracht werden können.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Bedeutung des organisationalen Lernens für das erfolgreiche unternehmerische Handeln von Muslimen in der heutigen Gesellschaft. Sie zeigt auf, wie islamische Werte und Bildungskonzepte in unternehmerische Prozesse integriert werden können, um ethisch korrektes und nachhaltiges Handeln zu fördern und die Integration von Muslimen in die Gesellschaft zu unterstützen. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Islamisches Entrepreneurship, Organisationales Lernen, Geißler, Scharia, Islamisches Bildungskonzept, Integration von Muslimen, Ethisches Handeln, Werteorientierung, Post-säkulare Gesellschaft, Post-migrantische Gesellschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, historisch-pädagogischer Teil (mit Fokus auf Geißler und islamische Perspektiven), gestaltungsorientiert-konzeptioneller Teil (mit Fokus auf EIP und organisationalem Lernen) und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas und trägt zur Gesamtargumentation bei.
- Quote paper
- Gerhard Klaus (Author), 2021, Zur Bedeutung von Organisationalem Lernen für das Entrepreneurship aus islamischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1162768