n dieser Arbeit im Rahmen des Projekts „Vom Gesundheitssport zur Sporttherapie“ geht es darum, die Möglichkeiten einer Sporttherapie für Suchtkranke aufzuzeigen. Des weiteren wird Sport bzw. Sporttherapie als präventive Maßnahme in bezug auf den Konsum von Drogen insbesondere für Kinder und Jugendliche dargestellt. Als präventive Maßnahme wird die Erlebnispädagogik herangezogen. Es wird zunächst der Begriff Sucht kurz erläutert. Dabei wird als Grundlage von den Lerntheorien und der damit verbundenen Verhaltenstherapie ausgegangen, und nicht vom „Medizinischen Modell“, das nach CAPRA für ein Vorgehen nach dem „traditionellen naturwissenschaftlichen Prinzip: (eine) Ursache - (eine) Wirkung steht“. Denn „aufgrund der miteinander vernetzten motorischen Kriterien gewinnen qualitative Aspekte an Bedeutung, die körperliche Leistung und ihre Defizite mitprägen, eher jedoch dem Begriff Bewegungsverhalten subsumiert werden können. Schließlich weist die gegenüber kurzfristigen Maßnahmen erdrückende Rolle der regelmäßigen körperlichen Aktivität, oder besser der Gewohnheit, darauf zu verzichten, das Verhalten selbst als Problem aus.“ Da dieses auch für den Genussmittelmissbrauch gilt, wird von SCMÜCKER eine andere Handhabung gesundheitsrelevanter Kriterien zum Zweck der Prävention vorgeschlagen, die in der Verhaltenstherapie mit Erfolg praktiziert wird.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zum Begriff „Sucht“
3 Lerntheorien und die Verhaltensmedizin/-therapie
3.1 Lerntheorien
3.2 Verhaltensmedizin/ -therapie
4 Zur Erlebnispädagogik
5 Praktische Übungen
6 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
In dieser Arbeit im Rahmen des Projekts „Vom Gesundheitssport zur Sporttherapie“ geht es darum, die Möglichkeiten einer Sporttherapie für Suchtkranke aufzuzeigen.
Des weiteren wird Sport bzw. Sporttherapie als präventive Maßnahme in bezug auf den Konsum von Drogen insbesondere für Kinder und Jugendliche dargestellt. Als präventive Maßnahme wird die Erlebnispädagogik herangezogen. Es wird zunächst der Begriff Sucht kurz erläutert. Dabei wird als Grundlage von den Lerntheorien und der damit verbundenen Verhaltenstherapie ausgegangen, und nicht vom „Medizinischen Modell“, das nach CAPRA für ein Vorgehen nach dem „traditionellen naturwissenschaftlichen Prinzip: (eine) Ursache - (eine) Wirkung steht“.[1] Denn „aufgrund der miteinander vernetzten motorischen Kriterien gewinnen qualitative Aspekte an Bedeutung, die körperliche Leistung und ihre Defizite mitprägen, eher jedoch dem Begriff Bewegungsverhalten subsumiert werden können. Schließlich weist die gegenüber kurzfristigen Maßnahmen erdrückende Rolle der regelmäßigen körperlichen Aktivität, oder besser der Gewohnheit, darauf zu verzichten, das Verhalten selbst als Problem aus.“[2] Da dieses auch für den Genussmittelmissbrauch gilt, wird von SCMÜCKER eine andere Handhabung gesundheitsrelevanter Kriterien zum Zweck der Prävention vorgeschlagen, die in der Verhaltenstherapie mit Erfolg praktiziert wird.[3]
Zum Schluss der Arbeit werden praktische Beispiele der Erlebnispädagogik vorgestellt, die sich für eine Suchtprävention für Kinder und Jugendliche eignen. Diese praktischen Beispiele wurden im Projekt durchgeführt.
2 Zum Begriff „Sucht“
Es soll erläutert werden, welche Bedeutung der Begriff „Sucht“ eigentlich besitzt.
Das Wort „Sucht“ kommt nicht vom Wort „suchen“, sondern von „siech“, d.h. krank. Diese Tatsache wird deutlich in den früheren Krankheitsbezeichnungen der Bleichsucht, Gelbsucht, Wassersucht, Schwindsucht oder Fallsucht. Hier klingt also etwas Hinfälliges und Schwächliches an.
Im heutigen Sprachgebrauch wird mit Sucht jedoch mehr das Überhandnehmen einer Verhaltensweise, das unnormal oder störend wirkt, verbunden. In diesem Sinne spricht man von Geltungssucht, Selbstsucht, Spielsucht etc. Ferner werden mit der Sucht auch starke Gefühle bezeichnet, die sich der willentlichen Beeinflussung weitgehend entziehen, wie etwa Tobsucht, Rachsucht etc. Eine suchtähnliche Entwicklung kann fast alle menschlichen Aktivitäten erfassen, denn kein Bedürfnis des Menschen ist instinktartig begrenzt. Den Begriff „süchtig“ verwendet man aber meistens erst dann für ein Verhalten, wenn ein Verlust von persönlicher Freiheit damit verbunden ist. In dieser Hinsicht hat Sucht Ähnlichkeit mit sogenannten zwanghaften oder manischen Verhaltensweisen. Es wird also deutlich, dass Sucht jeweils von einem bestimmten Verhalten geprägt ist.
Es ist aber wenig sinnvoll, alle „Süchte“ in einen Topf zu werfen, da dies die Drogenabhängigkeit verharmlosen könnte. Außerdem enthalten die stoffgebundenen Abhängigkeiten einige wesentliche Besonderheiten, die sie von anderen Süchten unterscheiden: Die angestrebte Befindlichkeitsänderung kann im Extremfall ohne eigene Tätigkeit, allein durch das Einwirken der Droge auf das ZNS eintreten. Die Entzugerscheinungen im körperlichen Bereich sind zwangläufiger und stärker als bei Tätigkeitssüchten und die körperlichen Folgeerkrankungen aufgrund der giftigen Wirkung einiger Stoffe lassen den Krankheitscharakter offensichtlicher werden.[4]
3 Lerntheorien und die Verhaltensmedizin/-therapie
In diesem Abschnitt werden die Lerntheorien mit ihren Gesetzmäßigkeiten und die Verhaltensmedizin bzw. Verhaltenstherapie zusammenfassend erläutert. Dabei wird insbesondere die Verhaltensmedizin auf eine Sporttherapie bezogen.
3.1 Lerntheorien
In Lerntheorien wird die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen gleichgesetzt mit Lernerfahrungen. Sucht wird als erlerntes Verhalten angesehen, das Aufgrund von lerntheoretischen Gesetzmäßigkeiten wie klassischer (Reiz-Reaktions-Verbindungen) und instrumenteller Konditionierung (Reaktions-Reaktions-Verbindungen, positive und negative Verstärkung, Löschung, Vermeidung, Generalisierung, Diskrimination) und durch soziales Lernen (Modell-Lernen, Identifikation und Imitation, Rollenübernahme und Rollenverhalten) zustande kommt.
Das Prinzip der klassischen Konditionierung (Reiz-Reaktions-Verbindung) liegt in der Koppelung eines ursprünglichen neutralen Reizes an eine Reaktion und ermöglicht damit neue feste Reiz-Reaktions-Verbindungen: Der Anblick einer Flasche oder Zigarette löst z.B. dann das Verlangen nach der Substanz aus, wenn eine Person die damit verbundene angenehme Wirkung erfahren hat. Durch klassisches Konditionieren kann sowohl Verhalten auf- als auch abgebaut werden.
Das instrumentelle Konditionieren wird auf Reaktions-Reaktions-Verbindungen zurückgeführt, d.h. auf positive und negative Verstärker, die einer Handlung unmittelbar folgen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass diese Handlungen öfter ausgeführt werden. Es wird zwischen primären (Essen, Trinken, Schlafen) und sekundären Verstärkern (Lob, materielle Zuwendung) unterschieden. Für den Süchtigen spielen beide eine große Rolle. Die primären Verstärker werden durch die Droge selbst und ihre Wirkung dargestellt, die sekundären durch die Wertschätzung in der Gruppe und die Assoziation mit einem bestimmten Lebensgefühl.
[...]
[1] Schmücker, B.: Sportwissenschaft im Dialog, S. 253.
[2] Schmücker, B.: Sportwissenschaft im Dialog, S. 254.
[3] Vgl. Schmücker, B.: Sportwissenschaft im Dialog, S. 254.
[4] Schneider, R.: Die Suchtfibel. 1998 S.11 ff.
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