Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einer grundlegenden Analyse der Sprache in Teambesprechungen . Neben Teambesprechungen gibt es in Unternehmen zahlreiche Kommunikationswege, die teils face-to-face, teils über Medien erfolgen. Besonders Angestellte im Managementbereich und andere statushohe Personen verbringen den Hauptteil ihrer Arbeitszeit mit Mitarbeiterkommunikation. Den größten Teil nehmen dabei Telefongespräche und Emailkontakte ein. Die persönliche Kommunikation tritt in den Hintergrund. Face-to-face Kommunikation lässt sich am besten in Teamsitzungen beobachten, spontane oder gar informelle Gespräche lassen sich schlechter dokumentieren. Es existieren einige Untersuchungen zu so genannten Mitarbeitergesprächen, die unter vier Augen geführt werden. Gerade aber quantitative Ergebnisse zu solch speziellen Gesprächssituationen sind bisher zu wenig betrachtet worden. Linguistische Analysen gehen häufig qualitativ vor und können somit Anleitungen zu einer umfassenderen, auch quantitativen, Untersuchung geben. Das qualitative Arbeiten alleine kann nicht mehr als eine Anregung sein: Wenn wir etwas über un¬sere Sprache erfahren und Kommunikation effizienter machen wollen, benötigen wir Daten, die vor einer ausführlichen wissenschaftlichen Prüfung bestehen. Die Daten müssen ein breites Feld erfassen, aus unterschiedlichen Institutionen stammen und anhand verschiedener Kriterien ausgewertet werden. Sie dürfen nicht nur einzelne Gespräche enthalten, deren Herkunft wissenschaftlich ungenügend erklärt wurde (siehe Tannen 1995). Die Daten müssen authentisch sein und dem Anspruch der Wiederholbarkeit der Auswertung genügen (wie bei Müller 1997). Dazu müssen alle bewerteten Kategorien klar und richtig operrationalisiert werden, was keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Begriffe wie Macht und Dominanz werden häufig verwendet, ohne vorher definiert worden zu sein. Im schlimmsten Fall werden sie einfach mit dem Status oder dem Geschlecht einer Person gleichgesetzt und manifestieren sich in Allgemeinplätzen („Frauen entschuldigen sich häufiger.“ Tannen 1995:44). Aber auch linguistisch zunächst klare Begrifflichkeiten wie Unterbrechung und Pausen können bei näherer Betrachtung Tücken aufweisen, die gesamte Untersuchungen nichtig machen können. Hierzu bedarf es langer Beobachtung und einer Prüfung der bisher erschienenen, vor allem auch qualitativ arbeitenden, Literatur.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Danksagungen/Widmungen
- I. Einleitung
- II. Literaturüberblick
- II.1. Ratgeberliteratur
- II.2. Theoretische Literatur
- II.3. Linguistische und sprachpsychologische Forschungsarbeiten
- III. Theoretische Überlegungen
- III.1. Datengrundlage
- III.2. Vorgehensweise
- IV. Bisherige Arbeiten
- IV.1. Forschungsstand
- IV.1.1. Dominanz, Macht und Status...
- IV.1.2. Geschlecht
- IV.1.3. Ausbildung..
- IV.1.4. Alter....
- IV.1.5. Sonstige Einflüsse.
- IV.2. Die Kriterien der quantitativen Analyse
- IV.2.1. Redezeiten und Sprechraten.....
- IV.2.2. Fragen und Antworten
- IV.2.3. Unterbrechungen.
- IV.2.4. Simultanpassagen.
- IV.2.5. Pausen.....
- IV.2.6. Rückmeldungen
- IV.2.7. Aufgabenverteilung.
- IV.2.8. Themeninitierung und Themenbeendigung
- IV.1. Forschungsstand
- V. Analyse
- V.1. Quantitative Analyse
- V.1.1. Redezeiten und Sprechgeschwindigkeit.
- V.1.2. Fragen und Antworten..
- V.1.3. Unterbrechungen
- V.1.4. Simultanpassagen
- V.1.5. Pausen...
- V.1.6. Rückmeldungen ..
- V.1.7. Aufgabenverteilung..
- V.1.8. Themenwechsel..
- V.2. Repräsentativität der Daten
- V.3. Vergleichsanalyse
- V.4.1. Scherzen..
- V.4. Qualitative Untersuchung einzelner Teams
- V.4.2. Handlungsmusteranalyse .
- V.1. Quantitative Analyse
- VI. Ausblick: Zum Thema Kooperation
- VII. Schlussbemerkungen
- Literaturverzeichnis
- Anhang 1: Transkriptkode
- Anhang 2: Übersicht Sprechakte
- Anhang 3: Transkriptausschnitte
- Anhang 4: Auswertungsbögen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Sprache in Teambesprechungen, um Einblicke in die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zu gewinnen. Sie untersucht die unterschiedlichen Sprechhandlungen und Kommunikationsmuster in diesen Situationen und beleuchtet, wie diese von Faktoren wie Status, Geschlecht, Ausbildung und Alter beeinflusst werden.
- Analyse der Sprechhandlungen in Teambesprechungen
- Untersuchung des Einflusses von Status, Geschlecht, Ausbildung und Alter auf die Kommunikation
- Quantitative und qualitative Auswertung von Gesprächsdaten
- Entwicklung neuer Kategorien und Verfahren für die Analyse von Teambesprechungen
- Bedeutung von Kooperation in Teambesprechungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik der Kommunikation in Teambesprechungen vor und erläutert die Bedeutung von quantitativen und qualitativen Analysen für ein umfassendes Verständnis der Kommunikationsprozesse.
- Literaturüberblick: Dieser Abschnitt beleuchtet relevante Literatur aus verschiedenen Bereichen, darunter Ratgeberliteratur, theoretische Arbeiten und linguistische sowie sprachpsychologische Forschungsarbeiten.
- Theoretische Überlegungen: Hier werden die Datengrundlage und die methodische Vorgehensweise der Arbeit erläutert.
- Bisherige Arbeiten: Dieser Abschnitt fasst den Forschungsstand zum Thema Kommunikation in Teambesprechungen zusammen und beleuchtet die bisherigen Erkenntnisse zu Faktoren wie Status, Geschlecht, Ausbildung und Alter.
- Analyse: Die quantitative Analyse der Gesprächsdaten wird in diesem Kapitel vorgestellt, wobei die Redezeiten, Sprechgeschwindigkeit, Fragen und Antworten, Unterbrechungen, Simultanpassagen, Pausen, Rückmeldungen, Aufgabenverteilung und Themenwechsel untersucht werden.
- Repräsentativität der Daten: Die Repräsentativität der Daten wird im Hinblick auf die Generalisierbarkeit der Ergebnisse überprüft.
- Vergleichsanalyse: Die Daten verschiedener Teams werden miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kommunikation aufzuzeigen.
- Qualitative Untersuchung einzelner Teams: Dieser Abschnitt analysiert das Verhalten einzelner Personen in verschiedenen Teams und untersucht die zugrundeliegenden Handlungsmuster.
- Ausblick: Zum Thema Kooperation: Die Arbeit endet mit einem Ausblick auf die Bedeutung von Kooperation in Teambesprechungen.
Schlüsselwörter
Teambesprechungen, Kommunikation, Führungskräfte, Mitarbeiter, Sprechhandlungen, Status, Geschlecht, Ausbildung, Alter, quantitative Analyse, qualitative Analyse, Handlungsmuster, Kooperation.
- Quote paper
- M.A. Katrin Linser (Author), 2004, Untersuchung zur Kommunikation von Führungskräften und Mitarbeiterinnen in Teambesprechungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116281