Inwiefern wird mit den Motiven der Identität und des freien Willens Kritik an außertextlichen Begebenheiten ausgeübt bzw. darauf aufmerksam gemacht? Als Analysematerial dient Marc-Uwe Klings QualityLand, da in dem Roman Maschinen eine wesentliche Rolle für das gesellschaftliche Zusammenleben spielen und maßgeblich zur Rekonzeptualisierung von Identität und Autonomie beitragen. Daraus ergeben sich als weitere Untersuchungsfragen: Wie werden die beiden Motive inhaltlich und rhetorisch dargestellt? Gibt es einen Bezug zwischen dystopischem Roman und Wirklichkeit bzw. welche Diskurse werden im Roman aufgegriffen?
In dieser Arbeit wird davon ausgegangen, dass zeitgenössische SF-Literatur die Identität und Autonomie des Menschen als Leitmotive aufgreift, um einerseits aktuelle gesellschaftliche und technologische Entwicklungen abzubilden und diese in eine futuristisch-dystopische Welt zu extrapolieren und dadurch andererseits das Mensch-Maschine-Verhältnis neu zu überdenken.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Novum, Hybridisierung und „Otherness“: Theoretische Grundlagen der Science Fiction
- 3 Der menschliche Wille zählt (nicht?): Kontrolle, Überwachung und Prädestination in QualityLand (2017)
- 3.1 Will ich das? - Algorithmen, die das Leben bestimmen.
- 3.2 Wer bin ich? – Namen, Daten und Ranking-Systeme erschaffen Identität
- 4 Fazit und Ausblick
- 5 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den dystopischen Roman QualityLand (2017) von Marc-Uwe Kling und beleuchtet, wie der Roman das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine in einer fiktiven Welt darstellt und dabei kritische Reflexionen auf aktuelle gesellschaftliche und technologische Entwicklungen anstößt. Die Forschungsfrage lautet: Inwiefern wird mit den Motiven der Identität und des freien Willens Kritik an außertextlichen Begebenheiten ausgeübt bzw. darauf aufmerksam gemacht?
- Die Bedeutung von Technologie für die Gestaltung von Identität und Autonomie in einer dystopischen Zukunft
- Die Rolle von Algorithmen und Datensystemen bei der Steuerung und Kontrolle des menschlichen Lebens
- Die Frage nach der Bedeutung des freien Willens in einer von Maschinen dominierten Welt
- Die Darstellung von Hybridisierung und "Otherness" im Kontext des Mensch-Maschine-Verhältnisses
- Die Relevanz von Science-Fiction-Literatur für die Analyse und Kritik aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Mensch-Maschine-Verhältnisses ein und erläutert die Relevanz der Science Fiction für die kritische Reflexion aktueller technologischer Entwicklungen. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Science Fiction, insbesondere mit den Begriffen des „Novums“, der Hybridisierung und der „Otherness“. Hierbei werden die Werke von Gözen und Dath sowie posthumanistische Ansätze von Herbrechter und Callus herangezogen. Das zweite Kapitel analysiert die Darstellung der Themen Identität und freier Wille in QualityLand. Es werden die Mechanismen der Kontrolle und Überwachung durch Algorithmen sowie die prädestinerende Wirkung von Namen, Daten und Ranking-Systemen untersucht.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Science Fiction, Dystopie, Identität, Autonomie, freier Wille, Algorithmen, Kontrolle, Überwachung, Hybridisierung, "Otherness", Mensch-Maschine-Verhältnis, Technologie, Digitalisierung, und QualityLand.
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- Ulrike Andrick (Autor), 2021, Der Mensch in der Welt der Maschinen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163178