Initial Coin Offerings. Token Sales und Regulierung


Seminararbeit, 2018

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definitorische Grundlagen
2.1 Blockchain
2.2 Kryptowährung

3 Initial Coin Offerings
3.1 Repräsentation eines ICOs
3.2 Token Sales
3.3 Ablauf eines ICOs
3.4 Regulierung

4 Praxistransfer auf den ICO von Pantos

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Funktionsweise der Blockchain: S. 2

Abbildung 2: Blockchain Aufbau: S. 3

Abbildung 3: Public-Key Verfizierung: S. 4

Abbildung 4: Prinzip der Blockchain: S. 5

Abbildung 5: Übersicht ICO: S. 7

Abbildung 6: Arten von Token: S. 9

Abbildung 7: ICO Ablauf: S. 11

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Das Interesse an virtuellen Währungen steigt seit Monaten stetig an. Dabei bleibt die darauf aufbauende Technologie hinter jeder Kryptowährung weitgehend unbemerkt, obwohl diese die Wirtschaftswelt zukünftig gleicherweise revolutionieren könnte, wie einst das Internet.1 Eine Statistik zeigt, dass sich die weltweiten Venture-Capital-Investitionen in Blockchain-Technologien im Jahr 2017 bis Juli 2018 nahezu verdreifacht haben.2 Eine weitere Neuerung stellt die Möglichkeit der Finanzierung von Start-ups durch Kryptowährungen dar. Aus dieser Option ergibt sich erstmalig ein praktischer Nutzen durch Kryptowährungen, wodurch die Attraktivität für gewinnorientierte Investoren gesteigert wird, die auf einen entsprechenden Kurs spekulieren. Bezeichnet wird diese Finanzierungsart als Initial Coin Offering und leitet die Erstausgabe von Coins, auch Token genannt, ein.3 Ebenfalls bestätigt wird der Trend durch eine weitere Statistik, in der die Verdreifachung aller Bitcoin-Transaktionen weltweit von Januar 2016 bis August 2018 dargestellt werden.4 Problematisch anzusehen ist, dass der ICO-Boom Analogien zum Dotcom-Crash aufweist. Unternehmen erzielen hohe Bewertungen, ohne Umsatz oder Gewinn zu generieren. Ebenfalls kritisch anzusehen ist, dass sich viele dieser Projekte noch in der Entwicklungsphase befinden und somit jederzeit scheitern können.5 Es gilt herauszufinden, wie ein ICO jungen Unternehmen Möglichkeiten zur vereinfachten Aufnahme von Kapital bietet. Weiterhin ist kritisch zu hinterfragen auf welche rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Regulierung zu achten ist und ob diese weitere Interpretationen bzgl. der neuen Unternehmensfinanzierung zulässt.6 Die Ergebnisse werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit untersucht. Aufbauend auf den gezeigten Herausforderungen ist das Ziel dieser Arbeit die Funktionsweise eines ICOs zu erläutern. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt im Bereich Token Sales und dessen Regulierung unter den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Im weiteren Verlauf werden die Erkenntnisse auf ein Praxisbeispiel transferiert. Die Schlussanalyse bezieht sich auf die Feststellung der Anwendbarkeit eines ICOs im Hinblick auf den Token Sales und dessen Regulierung. Abschließend ist innerhalb der Schlussanalyse festzustellen welche Möglichkeiten ein Token Sales bietet und welche Risiken bei der aktuellen Rechtslage zu beachten sind. Die Arbeit ist in zwei wesentliche Teile gegliedert. Im ersten Teil dieser Arbeit werden theoretische Grundlagen zum Thema BC und KW dargestellt und die wesentliche Funktionsweise erläutert. Der zweite Teil befasst sich sowohl mit den Grundlagen eines ICOs, als auch mit der Erläuterung der Eigenschaften eines Token Sales und dessen Regulierung unter den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Im Nachgang wird die Untersuchung auf ein Praxisbeispiel übertragen und methodisch analysiert. Abgeschlossen wird diese Arbeit durch ein Fazit.

2 Definitorische Grundlagen

2.1 Blockchain

Bislang existiert keine allgemeingültige Definition des Begriffs Blockchain, da sich dieser erst am Anfang ihrer Entwicklung befindet.7 Eine BC fungiert wie ein elektronisches Register für digitale Datensätze, Ereignisse oder Transaktionen8, welches durch die Teilnehmer eines verteilten Rechnernetzes verwaltet wird.9 Hinzukommt eine weitere Grundeigenschaft, basierend auf einer Kombination unterschiedlicher Techniken, wie die Hoheit einer zertifizierenden Autorität auf eine verteilte Konsensfindung zu delegieren und folglich eine Übereinkunft über die als gültig zu verifizierende Transaktion gefunden wird, womit diese von allen anerkannt wird und zukünftig irreversibel ist.10 Ein vereinfachter Ablauf der Funktionsweise wird in der folgenden Abbildung dargestellt:11

Abbildung 1: Funktionsweise der Blockchain

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Prinz, W. , Vereinfachter Ablauf, 2017, S. 18

Im Grunde ist die BC eine endlose Liste aller Blöcke, die wiederum einzelne, bestätigte Transaktionen bündelt. Jeder neuerzeugte Block wird dieser Liste, beginnend mit dem Genesis Block hinzugefügt, der ebenfalls die Daten vom vorherigen Block bündelt. Somit enthält die BC sämtliche jemals getätigte Transaktionen, welche in der folgenden Abbildung, zusammen mit den zuvor genannten Eigenschaften, grafisch dargestellt werden:12

Abbildung 2: Blockchain Aufbau

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Singhal, B. et al. , Blockchain Aufbau, 2018, S. 9

Online-Plattformen bieten die Möglichkeit jede Transaktion einsehen zu können ohne den Ausführenden namentlich zu nennen. Somit sind alle Transaktionen transparent und dennoch anonym. Sämtliche Transaktionen werden in chronologisch geordneten Blöcken registriert und schlussendlich verifiziert. Nach einer erfolgreichen Verifizierung erzeugt das System den nächsten Block und verkettet ihn mit dem zuvor als gültig anerkannten Block.

Das Überprüfen und Aneinanderreihen von Blöcken, als Grundlage für weitere Blöcke, stellt eine Übereinkunft über die Authentizität der Transaktionen dar. Eine digitale Währung doppelt auszugeben oder zu fälschen ist somit nicht möglich.13 Der nachfolgende Abschnitt spezifiziert die KW-Technologie, welche auf der BC aufbaut.

2.2 Kryptowährung

Das Wort Kryptowährung setzt sich aus den Begriffen Krypto und Währung zusammen. Erster beschreibt die Prinzipien der Kryptografie und basiert auf der Verschlüsselungswissenschaft.14 Der zweite Begriff Währung beschreibt im Wesentlichen das Geld eines Landes oder einer Ländergruppe.15 Aus dem heutigen Begriffsverständnis sind KW übertragbare kryptografisch abgesicherte digitale Vermögenwerte.16

KW sind im Kern digitalisierte Wertmarken, die auch als Token bezeichnet werden und in erster Linie online als Tauschmittel bzw. Zahlungsmittel fungieren.17 Die ersten bekannten Versuche mit KW wurden in den Niederlanden Mitte der 80er Jahre durchgeführt.18 Als am 31. Oktober 2008 eine unbekannte Person unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto das Konzept eines dezentralen Zahlungssystems mit dem Namen Bitcoin veröffentlichte und daraufhin am 3. Januar 2009 mit dem Genesisblock die ersten 50 Bitcoins erzeugt wurden, begann allmählich der Adaptionsprozess des Systems in der Öffentlichkeit.19

KW sind von Staaten unabhängig und dezentral strukturiert. Sie bestehen aus einem Protokoll bzw. Quellcode. Dies sind Regelwerke, die festlegen, wie Computer miteinander kommunizieren. Im Fall von Bitcoin wurde bei der Entwicklung entschieden, dass jeder Computer gleichzeitig Sender und Empfänger ist, auch Peer-to-Peer- Prinzip genannt. Alle Peers sind gleichberechtigt. Jede Transaktion wird verschlüsselt durchgeführt und in eine transparente, nachvollziehbare sowie fälschungssichere Datenbank erfasst. Eine solch dezentrale Struktur bietet den Vorteil, dass im Vergleich zu einem zentralen Server, der Service nicht ausgeschaltet werden kann und staatlich kaum manipulierbar ist. Das Grundprinzip ist eine Währung, international für jede Person, frei zugänglich und verwendbar zu machen.20

Um eine sichere Transaktion durchzuführen, werden zwei fundamentale Konzepte der Kryptographie genutzt. Es handelt sich um, digitale Signaturen, auch Public-Key-Kryptographie genannt und kryptografische Hash-Funktionen. Durch einen Algorithmus wird ein mathematisch miteinander verbundenes Schlüsselpaar, bestehend aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel generiert, um die Authentizität der Nachricht, falls beide Schlüssel korrespondieren zu verifizieren, wie in der folgenden Abbildung grafisch dargestellt:21

Abbildung 3: Public-Key Verfizierung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Badev, A., Chen, M., Kryptographie, 2014, S. 8

Eine Hashfunktion ist ein Algorithmus, der eine Zeichenfolge von beliebiger Länge in eine Zeichenfolge fixer Länge umwandelt, auch Hashwert genannt. Dieser ist deterministisch, d.h. dieselben Eingangsdaten ergeben immer denselben Hashwert.22

Eine Transaktion ist somit ein kryptografisch abgesicherter Validierungsprozess, auch Proof-of-Work genannt. Sobald ein Validierungsprozess berechnet wurde, wird der nächste Block an die BC geheftet, wie in der untenstehenden Abbildung zusammengefasst:23

Abbildung 4: Prinzip der Blockchain

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Rosenberger, P. , Prinzip der Blockchain, 2018, S. 18 f.

Das Berechnen der Algorithmen wird als Mining bezeichnet und benötigt entsprechende Software und leistungsstarke Hardware. Als Belohnung erhält der Miner einen Bonus in Form von einem neu geschöpften Coin.24

[...]


1 Vgl. Hecker, M., Interesse Kryptowährungen, 2017, S. 62.

2 Vgl. Nier, H., Venture Capital, 2018, o. S.

3 Vgl. Rest, J., Start-up Finanzierung, 2017, S. 82.

4 Vgl. Blockchain Luxembourg, Transaktionen, 2018, o. S.

5 Vgl. Mark, B., Parallelen Dotcom-Crash, 2018, S. 96.

6 Vgl. Schwerdtfeger, J., Ghedina, V., Hype oder nachhaltig, 2018, o. S.

7 Vgl. Mattila, J., Definition Blockchain, 2016, S. 5.

8 Eine Transaktion ist hierbei primär als ein Zahlungsprozess zu verstehen.

9 Vgl. Condos, J., Sorrell, W. H., Donegan, S., Blockchain allgemein, 2016, S. 5 f.

10 Vgl. Prinz, W. et al., Eigenschaften Blockchain, 2018, S. 313 f.

11 Vgl . Prinz, W., Vereinfachter Ablauf, 2017, S. 18.

12 Vgl. Rosenberger, P., Prinzip der Blockchain, 2018, S. 18 f.; Singhal, B. et al., Blockchain Aufbau, 2018, S. 9.

13 Vgl. Dixon, P., Sicherheit, 2017, S. 217 ff.; Seng Tan, B., Yew Low, K., Sicher- heit, 2016, 221 f.

14 Vgl. Schreder, T., Definition Krypto, 2018, S. 20.

15 Vgl. Meier, M. D., Definition Währung, 2003, S. 113.

16 Vgl. White, L. H., Definition Kryptowährung, 2014, S. 2.

17 Vgl. Sixt, E., Bezeichnung Token, 2017, S. 9.

18 Vgl. Cohen, B., Erste Versuche, 2017, S. 742.

19 Vgl. Böhme, R. et al., Adaption, 2015, S. 213; Kuo Chuen, D. L. et al., Adaption, 2017, S. 2.

20 Vgl. Braunschweig, C., Pichler, B., Funktion, 2018, 143 f.; Sixt, E., Funktion, 2017, S. 2.

21 Vgl. Badev, A., Chen, M., Kryptographie, 2014, S. 7 f.; Franco, P., Kryptogra- phie, 2015, S. 95 f.

22 Vgl . ebd.

23 Vgl. Pfadler, M., Mining Definition, 2018, S. 1 f.; Rosenberger, P., Prinzip der Blockchain, 2018, S. 18 f.

24 Vgl. Pfadler, M., Mining Definition, 2018, S. 1 f.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Initial Coin Offerings. Token Sales und Regulierung
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Siegen früher Fachhochschule
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V1163197
ISBN (eBook)
9783346566065
ISBN (Buch)
9783346566072
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Einer der besten Arbeiten aus dem Kurs, welche das Thema Kryptowährungen valide und übersichtlich auf Basis einer umfangreichen Sammlung an qualitativen Journals zusammenfasst.
Schlagworte
ICO, Bitcoin, Ethereum, Pantos, Bitpanda, Blockchain, Block, Transaktion, Kryptowährung, Genesis, Kryptografie, Token, Zahlungsmittel, Satoshi Nakamoto, Genesisblock, Peer-to-Peer, White Paper, Public-Key, Distributed Ledger, Hash, Proof-of-Work, Validierungsprozess, Mining, Coin, Steuern, Crowdfunding, Smart Contracts, Nick Szabo, Asset-Token, Hybrid-Token, Utility-Token
Arbeit zitieren
B.A. Kamil Andrzej Winnowicz (Autor:in), 2018, Initial Coin Offerings. Token Sales und Regulierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163197

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