New Public Management in der Stadtverwaltung Mannheim


Hausarbeit, 2021

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. New Public Management
2.1 Definition und Merkmale
2.2 Herausforderungen mit dem Modell New Public Management

3. Praxisbeispiel Stadtverwaltung Mannheim
3.1 Umsetzung von New Public-Management bei der Stadtverwaltung Mannheim
3.1.1 Wirtschaftlichkeit und neues Verständnis des Staates und der Verwaltung
3.1.2 Externe Neuordnung
3.1.3 Interner Wandel, Binnenmodernisierung
3.2 Möglichkeiten weiterer Handlungsfelder für die Stadtverwaltung Mannheim

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ebenen des NPM nach Proeller und Krause

Quelle: Proeller, I./ Krause, T. (o. J.): Gabler Wirtschaftslexikon, Springer Gabler (URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/new-public-management-npm-38664 [letzter Zugriff: 30.06.2021]).

1. Einleitung

Verwaltungen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors in Deutschland stehen wiederholt in der Kritik, in starren Strukturen und Prozessen zu agieren und nicht bürgernah zu handeln. Sie nähme Möglichkeiten, flexibel auf Veränderungen zu reagieren (vgl. Beckmann 2018, S. 20 ff.). Zudem stehe Deutschland in Bezug auf Innovationen anderen Ländern weit zurück (vgl. Stocksmeier 2017, S. 21). Der Bedarf nach moderneren Strukturen von den Stakeholdern solcher Einrichtungen wird auch weiterhin aktuell sein, allein durch die Digitalisierung werden Reformen noch notwendiger (vgl. Reichard/ Veit/ Wewer 2019, S. 9). Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) formuliert so beispielweise auf seiner Homepage: „Eine Verwaltung, die aktuellen Anforderungen entsprechen soll, muss sich laufend selbst erneuern.“ (BMI o. J.). Durch die zunehmende Digitalisierung und einem stattfindenden Wertewandel stellen sich neue Herausforderungen. So wird die Wichtigkeit einer Neuordnung von öffentlichen Verwaltungen weiterhin bestehen. Hier kann die Theorie des New Public Management (NPM) Lösungsansätze für bestehende Probleme bieten. New Public Management wird in Deutschland auch als „Neues Steuerungsmodell“ bezeichnet (vgl. Jann/ Wegrich/ Tiessen 2007, S. 14). In der Arbeit wird der Begriff New Public Management verwendet.

NPM steht für die Neuordnung von öffentlichen Verwaltungen und Einrichtungen. Öffentliche Verwaltungen werden regelhaft durch Steuermittel und Abgaben finanziert und stehen daher in der Verantwortung, weiterhin bürgernahe Dienstleistungen in guter Qualität anzubieten. Um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und somit weiterhin genügend fachlich qualifiziertes Personal anwerben zu können, müssen öffentliche Verwaltungen an die Anforderungen der Zeit und der neuen Generationen angepasst werden. Zudem müssen oftmals knappe öffentliche Mittel effektiv und effizient eingesetzt werden. Hier bringen unter anderem neue digitale Möglichkeiten und Erkenntnisse aus der Managementforschung die Chance, bisher bestehende Strukturen und Prozesse zu modernisieren und dem demografischen Wandel zu begegnen.

In dieser Hausarbeit soll mit Hilfe von Literaturrecherche erarbeitet werden, was genau New Public Management bedeutet und welche Herausforderungen bei Anwendung von NPM-Methoden bestehen. Anhand eines Praxisbeispiels soll schließlich die erarbeitete theoretische Grundlage mit der Praxis verglichen werden. Anhand einer ausgewählten Organisation, hier der Stadtverwaltung Mannheim, soll eruiert werden, wie in diesem Fall Methoden des NPM umgesetzt werden. Zuerst wird in der Arbeit auf die Definition des New Public Management eingegangen, um einen Überblick zu geben und sich dem Thema anzunähern. Nach der Darstellung der Herausforderungen im NPM schließt die Betrachtung der Stadtverwaltung Mannheim an.

Durch den begrenzten Umfang dieser Arbeit kann gleichwohl nicht auf alle zuvor erwähnten Methoden im Detail eingegangen werden. Weitere Grenzen ergeben sich aus den limitierten Recherchemöglichkeiten. So kann beispielweise nicht in die Verwaltung selbst und deren organisatorische Abläufe Einblick genommen werden, da diese nicht öffentlich zugänglich sind. In der Arbeit kann sich nur an den veröffentlichten Informationen der Stadtverwaltung Mannheim orientiert werden. Des Weiteren können in dieser Arbeit nicht die einzelnen Ressorts der Stadtverwaltung Mannheim analysiert werden, da dies den Umfang dieser Arbeit übersteigen würde. Es wird die Stadtverwaltung Mannheim als Ganzes betrachtet.

2. New Public Management

Das New Public Management hat seinen Ursprung in den Anfängen der 80er Jahre (Thom/ Ritz, 2017, S. V). Wurde es zuerst als Reform gesehen, wird es inzwischen durch Schedler und Proeller als „eine Form der Verwaltungsführung“ bezeichnet (2011, S. XVII). Mit neuen Herausforderungen wie beispielweise der Digitalisierung, Wertewandel in der Gesellschaft, dem demografischen Wandel und Führungsdefiziten ist das New Public Management noch immer aktuell.

2.1 Definition und Merkmale

Die Ausgangslage ist das von Max Weber bekannte Bürokratiemodell, welches in der einschlägigen Literatur als Grundlage verwendet wird (1976, S. 551 ff.). Weber bezeichnet Bürokratie in seiner Abhandlung als eine rationale Form legaler Herrschaft. Auf das Bürokratiemodell selbst soll hier nicht näher eingegangen werden, um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen. Dem Bürokratiemodell stellt sich das New Public Management entgegen, welches später als eines von vielen Gegenkonzepten entwickelt wurde.

Unter New Public Management versteht man im Allgemeinen die Modernisierung von öffentlichen Verwaltungen. Nach Definition von Thom und Ritz wird das New Public Management genauer als Form der „Wirkungsorientierten Verwaltungsführung“ bezeichnet (2017, S.VII). Auch laut Schedler und Proeller (2011, S. 6) sei wichtig, dass im NPM die Wirkungsorientierung für das Umfeld der Verwaltungen eine maßgebliche Rolle spielt.

Die genaue Definition von Merkmalen des NPM ist mitunter nicht klar abzugrenzen, da sich diese in der Literatur teilweise unterscheidet. Entsprechend Proeller und Krause gibt es drei Reformebenen und somit Merkmale von NPM. An diesen werde ich mich diese Arbeit ausrichten. Die erste Ebene beschreibt die wirtschaftliche Verwendung von zur Verfügung stehenden Ressourcen und ein neues Verständnis des Staates und der Verwaltung. Die zweite Ebene befasst sich mit der externen Neuordnung. So sollten sich öffentliche Einrichtungen am Markt orientieren, um so durch Konkurrenzdenken bessere Leistungen anbieten zu können. Wettbewerb sei ein weiteres Merkmal, ebenso wie die Möglichkeiten der Nutzer, zu wählen. Die dritte Ebene beschreibt den internen Wandel, die sogenannte Binnenmodernisierung. Diese betrifft die Neuordnung von Strukturen, Prozessen und des Personals. Die zweite und dritte Ebene steht dabei in wechselseitiger Abhängigkeit (Proeller/ Krause o. J.). Die Umsetzung aller Ebenen soll schlussendlich zu einer stärkeren Kundenorientierung führen (siehe Abbildung 1). Zudem ist die Anwendung neuer Managementmethoden laut Salmon durch die Implementierung von NPM inzwischen immer mehr an betriebswirtschaftlichen Methoden ausgerichtet (2016, S. 7).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Ebenen des NPM nach Proeller und Krause

Schlussendlich ist das New Public Management ein ganzheitlicher Prozess, der in alle Verwaltungs- und Wirkungsbereiche von öffentlichen Einrichtungen eingebunden wird und nicht abschließend ist.

2.2 Herausforderungen mit dem Modell New Public Management

New Public Management kann in vielen Bereichen greifen und zielt auf unterschiedliche Neu- und Umstrukturierungsmaßnahmen ab. So unterschiedlich und breit gefächert die Anwendungsmöglichkeiten sind, so herausfordernd kann die Umsetzung von NPM sein.

Wichtig ist die Entwicklung eines Leitbildes der Organisation oder Einrichtung, damit Mitarbeiter mit eingebunden werden und Maßnahmen konkludent sind und dort ansetzen, wo sie Wirkung entfalten sollen (Thom/ Ritz 2017, S. 60ff).

Eine der großen Herausforderungen besteht weiterhin darin, dass durch den demografischen Wandel einer immer größeren Zahl von Empfängern von Leistungen immer weniger Mitarbeitern gegenüberstehen. Allein deshalb ist es wichtig, Prozesse und Strukturen zu verschlanken, anzupassen und zu digitalisieren. New Public Management sollte allerdings als gesamtheitliches Konzept angewandt und nicht als reine Rationalisierungsmaßnahme gesehen und gehandhabt werden. NPM dient nicht dem reinen Personal- und Verwaltungsabbau, sondern setzt an der Optimierung und Modernisierung von Prozessen, Strukturen und Verfahren an.

NPM selbst ist zudem kein starres Modell und kann somit keine allgemeingültigen Handlungsempfehlungen geben, da sich sowohl die Einrichtungen als auch die Kunden/ Mitarbeiter und beteiligten Akteure unterscheiden. Die Bedürfnisse der jeweiligen Stakeholder sind dabei verschieden. Dementsprechend muss jede Einrichtung auf ihren individuellen Bedarf und ihre Aufträge abgestimmte NPM-Konzepte eruieren und schlussendlich umsetzen. Hierfür bedarf es einer genauen Analyse und Planung.

Eine weitere Herausforderung besteht in der Beschaffung oder Schulung von entsprechend qualifiziertem Personal und Führungskräften, welche die Veränderungsprozesse vorantreiben, steuern und fortwährend begleiten. Es stellt sich die Frage, wie man qualifizierte Führungskräfte akquiriert, die diesen Wandel begleiten, und fähig sind, die Mitarbeiter zu motivieren und mit einzubinden. Es braucht mutige erste Schritte und viel Durchsetzungsvermögen, Netzwerkfähigkeiten, ebenso aber auch diverse Soft Skills wie soziale, persönliche und methodische Kompetenzen, um den bisherigen Normen und organisatorischen Regelungen zu begegnen und echte Veränderungen herbeizuführen. Zu beobachten ist weiterhin der Trend, dass der Wunsch der Menschen, eine Führungsposition auszuführen, zurückgeht. „Nur noch 40 Prozent der Männer und 33,7 Prozent der Frauen in Deutschland sind bereit, eine Führungsposition im Unternehmen zu übernehmen“, so das Ergebnis einer Umfrage in 2019. Zu Beginn 2018 waren es noch „45,1 Prozent der Männer und 37,5 Prozent der Frauen“ (Initiative Chefsache, o. J.).

NPM fordert Änderungen im Personalmanagement. Nach der Implementierung neuer Managementmethoden ist allerdings darauf zu achten, dass sich Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Bedürfnisse von Mitarbeitern ändern können, so dass zuvor geeignete Management-Methoden möglicherweise zu späterem Zeitpunkt nicht mehr passend sind. Dies darf nicht unberücksichtigt bleiben und Managementmethoden müssen wiederkehrend überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Es ist zudem fraglich, wie man Menschen der Generation Z dauerhaft als Mitarbeiter gewinnen kann. Diese sind laut Pfeil zwar selbstbewusster, aber auch illoyaler Arbeitgebern gegenüber (2017, S.161). Die Akquise dieser neuen Generation für Führungsaufgaben kann eventuell herausfordernd sein. Das Selbstbild und Werteverständnis der Generation Z unterscheidet sich grundlegend von denen vorheriger Generationen. Nur 58,3% der Generation Z sind laut einer Erhebung der Maas Beratungsgesellschaft mbH dazu geneigt, eine Führungsposition einzunehmen (vgl. Maas 2019, S. 22).

Doch nicht nur die Generation Z hat besondere Ansprüche und Vorstellungen. Momentan arbeiten oft mehrere verschiedene Generationen in Unternehmen zusammen. Jede Generation bringt ihre eigenen Ansichten, Prägungen, Werte und Bedürfnisse mit, welche es zu berücksichtigen gilt. So muss eine Gesamtlösung gefunden werden, um für alle ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen. Hierzu sollte die Führungskraft die Lebenswelten der einzelnen Generationen kennen (vgl. Eberhardt 2019, S. 17 ff.).

Auch bei der Kundenansprache ergeben sich neue Herausforderungen. Jüngere Generationen pflegen mit digitalisierten Angeboten regelmäßigen Umgang und können diese sicher anwenden. Teile der vorherigen Generationen, welche ohne Digitalisierung aufgewachsen sind, müssen hingegen angeleitet werden oder es ist notwendig, alternative Angebote zu schaffen, um jeden Bürger zu erreichen.

Zudem ist es wichtig, die Umsetzung von NPM-Methoden mit Hilfe geeigneter Messinstrumente hinsichtlich ihrer Wirkung zu überprüfen. Hierfür kommt beispielweise ein angepasstes Controlling oder auch Evaluationen in Frage.

3. Praxisbeispiel Stadtverwaltung Mannheim

3.1 Umsetzung von New Public-Management bei der Stadtverwaltung Mannheim

Um herauszuarbeiten, inwieweit Prinzipien und Praktiken des New Public Management in öffentlichen Verwaltungen umgesetzt werden können, und welche Möglichkeiten und Handlungsoptionen bestehen, wird im folgenden Teil die Theorie des NPM mit dem Praxisbeispiel der Stadtverwaltung Mannheim verglichen und in Bezug gesetzt. Die Stadt Mannheim befindet sich bereits seit 2008 im Verwaltungsmodernisierungs-Prozess und bietet daher eine gute Grundlage für eine Analyse.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
New Public Management in der Stadtverwaltung Mannheim
Note
1,3
Autor
Jahr
2021
Seiten
20
Katalognummer
V1164085
ISBN (eBook)
9783346568373
ISBN (Buch)
9783346568380
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Public und Nonprofit Management, New Public Management, Mannheim, Modell New Public Managemen, Wirtschaftlichkeit, Dienstleistung, Verwaltung, Staat, Handlungsfelder, Neuordnung, Innovation, moderne Strukturen, NPM, Neues Steuerungsmodell, Generationen, Anforderungen Arbeitgeber, Verwaltungsführung, Bürokratiemodell, Modernisierung, öffentliche Verwaltung, Wettbewerb, Managementmethoden, Leitbild, Personalmanagement, Generation Z, Digitalisierung, Verwaltungsmodernisierung, Wirtschaftsstandort, externe Neuordnung, Clusterstrategie, ESER-Kreis, European Social Economy of Regions, Social Economy, Binnenmodernisierung, Strategie, Mitarbeiterbefragung
Arbeit zitieren
Jessica Kogel (Autor:in), 2021, New Public Management in der Stadtverwaltung Mannheim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1164085

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