Die Idee zur theoretischen Konzeptionierung dieser Arbeit ist entstanden im Rahmen der Beobachtung wachsender Konkurrenz zwischen Universitäten. Es herrscht nicht mehr das „wissenschaftliche Miteinander“, das kann man bestenfalls noch auf der Ebene der Forschung behaupten, vielmehr wachsen die Universitäten zu „Bildungsdienstleistern“ heran, die sich um die Studierenden bemühen, wie einst nur Unternehmen um ihre Kunden. Auch die Universität Bielefeld ist davon betroffen. Im Rahmen von Bologna und der Umstrukturierung der Hochschullandschaft nimmt die Universität an verschiedensten Ausschreibungen statt, die ihre „Exzellenz“ auf bestimmten Gebieten bestätigen sollen. Die erst vor kurzem entstandene Stelle des Hochschulmarketings soll das Bild der Universität nach außen hin stärken und verbessern und der Bewerbung auf die bundesweit ausgeschriebenen „Eliteuniversitäten“ begegnet die Universität mit der Bildung von „Exzellenzclustern“. Und das alles nur, um mehr Studierende, bessere Studierende an die Universität zu binden.
Was passiert hier? Ist die Universität tatsächlich plötzlich ein „Unternehmen Bildung“? Ist das die funktionale Differenzierung des Bildungssystems?
Nach den gültigen Definitionen in der Systemtheorie werden psychische Systeme in die einzelnen Funktionssysteme inkludiert. Wie wir im Verlauf dieser Arbeit zeigen wollen, findet Inklusion jedoch im Rahmen der funktionalen Differenzierung von Gesellschaft immer häufiger bereits auf der Ebene der Organisationen statt.
Führt also funktionale Differenzierung zwangsläufig die Verschiebung des Inklusionskontextes herbei, oder handelt es sich vielmehr um Partizipation der einzelnen Individuen auf der Ebene der Organisationen, findet doch eine Inklusion in das Funktionssystem statt, die hier nur einen Umweg nimmt?
Um diese Fragestellung adäquat beantworten zu können, müssen wir vor der eigentlichen Erhebung und der Diskussion, einige begriffliche und theoretische Bezüge näher definieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktionssystem ist nicht gleich Funktionssystem
- Kommunikation
- Die binäre Codierung der Kommunikation
- Zum Begriff der strukturellen Kopplung und der Beobachtung
- Die Bedeutung der Inklusion
- Inklusion als zwingender Mechanismus
- Operationalisierung
- Verfahren der Datenerhebung
- Die Stichprobe der Untersuchung
- Datenerhebung
- Datenanalyse
- Forschungsfrage 1
- Forschungsfrage 2
- Forschungsfrage 3
- Diskussion der Ergebnisse
- Kritische Reflexion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Inklusion von psychischen Systemen in Funktionssysteme im Kontext der funktionalen Differenzierung von Gesellschaft. Sie stellt die Frage, ob die zunehmende Konkurrenz zwischen Universitäten, die sich als Bildungsdienstleister positionieren, zu einer Verschiebung des Inklusionskontextes von der Ebene der Individuen auf die Ebene der Organisationen führt. Dabei werden insbesondere die Kommunikationsformen und -strukturen von Universitäten im Kontext der Massenmedien und der Wissenschaft betrachtet.
- Die Rolle der Inklusion in der funktionalen Differenzierung von Gesellschaft
- Die Kommunikation von Universitäten im Kontext der Massenmedien
- Die Bedeutung der strukturellen Kopplung zwischen Funktionssystemen
- Die binäre Codierung von Kommunikation in verschiedenen Funktionssystemen
- Die Beobachtung und Selbstbeobachtung von Funktionssystemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in die Thematik der Inklusion von psychischen Systemen in Funktionssysteme im Kontext der funktionalen Differenzierung von Gesellschaft ein. Sie stellt die Frage, ob die zunehmende Konkurrenz zwischen Universitäten zu einer Verschiebung des Inklusionskontextes führt.
- Funktionssystem ist nicht gleich Funktionssystem: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, welches Funktionssystem bei der Untersuchung von Webseiten von Hochschulen beobachtet wird. Es werden die Kommunikationsformen und -strukturen von Universitäten im Kontext der Massenmedien und der Wissenschaft diskutiert.
- Kommunikation: Dieses Kapitel analysiert die Kommunikation im Kontext der Massenmedien und der Wissenschaft. Es werden die binäre Codierung von Kommunikation und der Begriff der strukturellen Kopplung zwischen Funktionssystemen erläutert.
- Die Bedeutung der Inklusion: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Inklusion als Mechanismus der funktionalen Differenzierung von Gesellschaft.
- Operationalisierung: Dieses Kapitel beschreibt die Operationalisierung der Forschungsfrage und die verwendeten Methoden.
- Verfahren der Datenerhebung: Dieses Kapitel erläutert die Stichprobe und die Datenerhebungsmethoden.
- Datenanalyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Datenanalyse im Hinblick auf die Forschungsfragen.
- Diskussion der Ergebnisse: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Datenanalyse im Kontext der theoretischen und empirischen Literatur.
- Kritische Reflexion: Dieses Kapitel reflektiert die Ergebnisse und die methodischen Vorgehensweisen der Arbeit kritisch.
- Ausblick: Dieses Kapitel gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten und die Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis.
Schlüsselwörter
Funktionale Differenzierung, Inklusion, Kommunikation, Massenmedien, Wissenschaft, strukturelle Kopplung, binäre Codierung, Beobachtung, Selbstbeobachtung, Universität, Bildungsdienstleister.
- Quote paper
- Dipl. Soz. Carolin Schneider (Author), 2008, Die Evolution der Inklusion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116418