Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat im Jahr 2004 ein Dokument von unbekannten Verfassern zur „Bildungsoffensive durch Neuorientierung des Musikunterrichts“ veröffentlicht, aus dem eine klare Forderung zum Festlegen der Inhalte und der zu behandelnden Werken im Musikunterricht hervorgeht. Im Werkekanon sind etwa 100 Werke der westlichen Kunstmusik aufgelistet, an denen sich Namen von 11 Jazz-Musikern und 17 Rock- bzw. Popmusikern anschließen. Alles in allem liegt hier der Fokus auf den „große[n] Meister[n]“ und deren maßgebenden Bedeutung. Diese tabellarische Auflistung beschränkt sich jedoch nur auf die westliche Kunstmusik von 1600 bis zur 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Nun stellen sich bereits viele Fragen, z.B. nach den Auswahlkriterien der Werke, nach dem Sinn und Zweck oder nach der Begründung überhaupt eines solchen Kanons.
In dieser kurzen Seminarabschlussarbeit des Grundkurses „Musikpädagogik“ geht es darum, die durch den Werkekanon entstandene Debatten darzustellen. Dafür soll zunächst geklärt werden, was die Verfasser überhaupt zu einem solchen Werkekanons bewegt hat, bevor ich nach den diskutierten Kontroversen und den Zielen, die man sich seitens der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) erwartete, in einem Schlussteil meine eigene Position erläutere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen für den Werkekanon
- Unterscheidung: „anspruchslose“ und „anspruchsvolle“ Musik
- Kontroversen um den Werkekanon
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminarabschlussarbeit des Grundkurses „Musikpädagogik“ untersucht die Debatten, die durch den Werkekanon in der Bildungsoffensive des Musikunterrichts entstanden sind. Der Text beleuchtet zunächst die Beweggründe für die Festlegung eines solchen Kanons, analysiert anschließend die Kontroversen und Zielen der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und präsentiert abschließend die eigene Position des Autors.
- Die Notwendigkeit eines Werkekanons zur Strukturierung des Musikunterrichts
- Die Unterscheidung zwischen „anspruchsloser“ und „anspruchsvoller“ Musik im Kontext des Kanons
- Kritikpunkte am Werkekanon aus pädagogischer, didaktischer und soziologischer Sicht
- Das Verhältnis des Kanons zur klassischen Bildungsidee und der gesellschaftlichen Relevanz von kulturellem Wissen
- Die Bedeutung des Kanons für die Orientierung im kulturellen Raum und die Debatten um seine Grenzen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Hintergrund des Werkekanons im Musikunterricht dar, der von der Konrad-Adenauer-Stiftung initiiert wurde. Sie skizziert die Debatten um die Inhalte und Ziele des Kanons und die Notwendigkeit seiner Diskussion.
- Ursachen für den Werkekanon: Das Kapitel analysiert die Beweggründe der Verfasser des Dokuments, einen Werkekanon zu etablieren. Hierbei wird das Fehlen spezifischer Unterrichtsmaterialien kritisiert und die Notwendigkeit von „grundlegenden und verbindlichen Bildungsinhalten“ betont.
- Kontroversen um den Werkekanon: Das Kapitel beleuchtet verschiedene Argumente, die gegen einen Werkekanon sprechen. Es analysiert die Sichtweisen von Vertretern der klassischen Bildungsidee, die den Kanon als Mittel zur Aneignung von kulturellem Wissen sehen, und stellt diese Argumentation in den Kontext der heutigen Gesellschaft. Weiterhin werden Kritikpunkte am Kanon aus ästhetischer, soziologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive diskutiert.
Schlüsselwörter
Werkekanon, Musikunterricht, Bildungsoffensive, Konrad-Adenauer-Stiftung, klassische Bildungsidee, kulturelles Wissen, ästhetischer Wert, Kontroversen, Debatten, Kritikpunkte, Orientierung, Interkulturalität, "anspruchslose" und "anspruchsvolle" Musik, .
- Quote paper
- Daniel Mujzer (Author), 2020, Inhalte des Musikunterrichts. Kontroversen um den Werkekanon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1164784