In der Hausarbeit soll es um die Frage gehen, welche Aspekte des Pietismus sich im sechsten Buch wiederfinden. Dabei soll veranschaulicht werden, dass die Protagonistin einen pietistischen Bildungsweg einschlägt und ihre Erlebnisse den Lehren des Pietismus widerspiegeln (Weltabkehr, Frömmigkeit, Vollkommenheit). Der Fokus liegt also darin, die pietistischen Muster im sechsten Buch zu beleuchten und zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass die "Bekenntnisse einer schönen Seele" ein pietistischer Bildungsweg ist.
Die Bekenntnisse der schönen Seele ist eine Autobiographie über die Tante von Natalie, die ihren Bildungsweg zur spirituellen Vollkommenheit aus der Ich-Erzählperspektive erzählt. In ihrer Erzählung verdeutlicht sie ihre frühzeitige Erkrankung an einem Blutsturz, die damit verbundene Einsamkeit und das Interesse an religiösen Thematiken, aber auch ihre Liebe zu Narziss und dem Dilemma zwischen der irdischen (Liebe zu Narziss und dessen gesellschaftliche Umgebung) und geistlichen (ihre Bindung zum unsichtbaren Freund) Welt. Dennoch löst sie sich von der weltlichen Sphäre los und widmet sich der hallischen Bekehrungslehre, die sie jedoch kritisiert. Durch den Kontakt zu Philo kommt sie mit der Herrnhuter Brüdergemeine in Verbindung und beschäftigt sich mit deren Lehren und Liedern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Pietismus
- Die Begründer des Pietismus
- Der Hallische Pietismus
- Die Herrnhuter Brüdergemeine
- Die Bekenntnisse einer schönen Seele als pietistischer Bildungsweg
- Die Liebe zu Narziss und Weltabkehr
- Kritik gegenüber der hallischen Bekehrungslehre
- Bekenntschaft mit Philo und der Herrnhuter Brüdergemeine
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der „Bekenntnisse einer schönen Seele“ und untersucht, wie sich pietistische Elemente im sechsten Buch der Erzählung widerspiegeln. Die Arbeit beleuchtet den pietistischen Bildungsweg der Protagonistin, ihre Erfahrungen und wie diese mit den Lehren des Pietismus korrespondieren.
- Der Einfluss des Pietismus auf die Protagonistin
- Der pietistische Bildungsweg der schönen Seele
- Die Rolle der Bekehrungslehre und Weltabkehr
- Die Bedeutung der Herrnhuter Brüdergemeine
- Die Analyse des sechsten Buches im Kontext des Pietismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die „Bekenntnisse der schönen Seele“ als Autobiografie vor und beschreibt den Bildungsweg der Protagonistin zur spirituellen Vollkommenheit. Der Fokus liegt auf ihrer frühzeitigen Erkrankung, der Liebe zu Narziss und dem Spannungsfeld zwischen irdischer und geistlicher Welt. Die Einleitung führt in die Fragestellung der Hausarbeit ein: welche Aspekte des Pietismus finden sich im sechsten Buch wieder?
Der Pietismus
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entstehung und Lehren des Pietismus, eine religiöse Erneuerungsbewegung nach der Reformation. Die Kapitel diskutieren zentrale Themen wie Frömmigkeit, Bekehrungserfahrung, geistliche Wiedergeburt und die Rolle von geistlichen Liedern.
Die Begründer des Pietismus
Dieser Abschnitt befasst sich mit Johann Arndt, der den Grundstein für die pietistische Frömmigkeitslehre legte, und Philipp Jakob Spener, der mit seiner Reformschrift „Pia Desideria“ nach Reformen in der lutherischen Kirche rief. Spener kritisiert die enge Beziehung der Kirche zur Politik und die mangelnde Frömmigkeit.
Der Hallische Pietismus
Hier wird August Hermann Francke als Begründer des hallischen Pietismus vorgestellt. Francke etablierte den Pietismus als geistige Macht in der lutherischen Orthodoxie. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Bibelstudiums, der Bekehrungserfahrung und der Bußkampflehre im hallischen Pietismus. Franckes eigenes Bekehrungserlebnis in Lüneburg wird als prototypisch für die pietistische Bekehrungserfahrung beschrieben.
Die Herrnhuter Brüdergemeine
Dieser Abschnitt stellt Nikolaus Ludwig von Zinzendorf als Begründer der Herrnhuter Brüdergemeine vor. Der Fokus liegt auf der Rolle des Liedersingens als wichtiger Teil der Herrnhuter Lebensform. Das Kapitel erklärt die Bedeutung von Gesangbüchern im pietistischen Kontext und wie diese die Frömmigkeit und die Kirchenmusikgeschichte widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Der Pietismus, Bekehrung, Frömmigkeit, Weltabkehr, geistliche Wiedergeburt, Hallische Bekehrungslehre, Herrnhuter Brüdergemeine, „Bekenntnisse einer schönen Seele“, Bildungsweg, Wilhelm Meisters Lehrjahre.
- Quote paper
- Hasan-Yasin Baran (Author), 2020, Der Pietismus in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1165366