Unser Affektgefüge besteht aus einzelnen Triebäußerungen mit verschiedenen Funktionen, die wir unterschiedlich nennen. Wir sprechen z.B. von Hunger, dem Geschlechtstrieb, dem Geltungstrieb, dem Bedürfnis zu spucken und vielem mehr. Wir beherbergen ein ganzes Bündel von verschiedenen Trieben, welche wir im Laufe der Jahrhunderte zu beherrschen gelernt haben. Meine Hausarbeit behandelt den Prozess der Affektmodellierung. Dargestellt werden zum einen Motoren, wie z.B. die Angst vor sozialer Deklassierung. Zum anderen wird die Entwicklung hin zu einer gefühlskontrollierten Gesellschaft geschildert, z.B. im Rahmen eines kurzen historischen Abrisses und ich gehe auf die Bedeutung der Selbstkontrolle im Zusammenhang mit der Affektmodellierung ein. Neben Norbert Elias lauten zitierte Autoren Erving Goffman, Peter L. Berger und Thomas Luckmann. In „Über den Prozeß der Zivilisation“ beschreibt Norbert Elias anhand von Manierbüchern, langfristige Wandlungen der Trieb- und Affektmodellierung in den europäischen Oberschichten. Die anderen erwähnten Autoren bieten weitere Sichtweisen bzw. andere Zugänge zum Verhältnis Individuum und Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedingungen der Entstehung unserer „gefühlskontrollierten“ Kultur
- „Courtoisie“, „Civilitè“, „Civilisation“ - Drei Abschnitte gesellschaftlicher Entwicklung
- Der Königsmechanismus und die höfische Gesellschaft.
- Affektmodellierung
- Motoren für Affektkontrolle
- Die Bedeutung der Begriffe „Psychogenese“ und „Soziogenese“.
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Prozess der Affektmodellierung, indem sie sowohl die Motoren für Affektkontrolle, wie z.B. die Angst vor sozialer Deklassierung, beleuchtet, als auch die Entwicklung hin zu einer gefühlskontrollierten Gesellschaft im Rahmen eines historischen Abrisses darstellt. Die Bedeutung der Selbstkontrolle im Zusammenhang mit der Affektmodellierung wird ebenfalls behandelt.
- Die Entstehung und Entwicklung der "gefühlskontrollierten" Kultur
- Die Rolle von Affektmodellierung in der gesellschaftlichen Entwicklung
- Motoren für Affektkontrolle und ihre Bedeutung
- Die Bedeutung der Selbstkontrolle im Zusammenhang mit der Affektmodellierung
- Der Einfluss von gesellschaftlichen Strukturen auf die Affektmodellierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Affektmodellierung ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Hausarbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die Bedingungen der Entstehung unserer „gefühlskontrollierten“ Kultur, indem es die Entwicklung von „Courtoisie“, „Civilitè“ und „Civilisation“ sowie den Einfluss des Königsmechanismus und der höfischen Gesellschaft auf die Affektmodellierung analysiert. Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der Affektmodellierung, untersucht die Motoren für Affektkontrolle und geht auf die Bedeutung der Begriffe „Psychogenese“ und „Soziogenese“ ein. Die Zusammenfassung und der Ausblick in Kapitel 4 fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Hausarbeit zusammen und zeigen mögliche weiterführende Forschungsrichtungen auf.
Schlüsselwörter
Affektmodellierung, Gefühlskontrolle, Zivilisationstheorie, höfische Gesellschaft, soziale Deklassierung, Selbstkontrolle, Interdependenz, Psychogenese, Soziogenese, Norbert Elias, Erving Goffman, Peter L. Berger, Thomas Luckmann.
- Arbeit zitieren
- Eva Kirchschläger (Autor:in), 2007, Affektmodellierung - Motoren, Entwicklung und Selbstkontrolle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116569