Es gibt nicht sehr viele Menschen, die sich unter dem Begriff „der römische Triumph“ nichts
vorstellen können. Man muss sich nicht intensiv mit der Geschichte der Antike beschäftigen,
um zu wissen, dass es sich dabei um eine Siegesfeier handelt. Die Forscher aber fühlen sich
von ihrer Neugier und Wissensdurst dazu gedrängt den Quellen möglichst viel über den
Triumph zu entlocken. Denn „we shall never understand the Romans unless we understand
the triumph.“1 Vieles wird vermutet und möglicherweise bleibt etwas auch als eine
Vermutung für immer. Die heftige Diskussion2 über den Ursprung des Triumphes und, vor
allem, über die Etymologie des Begriffes selbst wurde beendet als H. S. Versnel3 die einzige
plausible Übersetzung „Tanz“ des griechischen Θριαμβος, das in Verbindung mit dem
lateinischen triumphus gesetzt wird, nachgewiesen hat. Der Brauch und seine Bezeichnung
wurden von Etruskern übernommen.4 Ebenso bekannt ist die Tatsache, dass es verschiedene
Arten der Siegesfeier gab, die zum Teil unterschiedlichen Stellenwerte und Kriterien für ihre
Verleihung und Durchführung hatten. Dies wird im Hauptteil dieser Arbeit genauer erläutert.
Das breite Spektrum der Zeugnisse der Antike, in erster Linie literarische Quellen sowie
archäologische Funde und Inschriften, ließ mit großer Wahrscheinlichkeit die Abläufe und
Unterschiede dieser Arten rekonstruieren. Viele der antiken Geschichtsschreiber5 liefern
präzise Beschreibungen einiger Triumphalprozessionen, allerdings ohne sich enger mit dem
Ritual selbst, seiner Bedeutung oder seinem Ursprung6 zu beschäftigen. Die ausführlichste
Bearbeitung des Brauchs finden wir bei Livius. In seinem Werk Ab urbe condita „führte er
systematische Behandlung […] auf mehreren Ebenen konsequent durch“7. Doch eben wie
seine Vorgänger liefert er keine Erklärung zu den Anfängen der Feier, weil sie selbst
vermutlich nicht interessant für ihn waren. Die Triumphfeier hatte den Wert eines
Meilensteins auf dem Weg vom Staat zum Imperium. Mit ihrer Hilfe sollten Aufstieg und
Wachstum Roms dokumentiert werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Die Arten des Triumphes
- a) Der große Triumph – triumphus curulis
- b) Der triumphus navalis oder maritimus
- c) Die ovatio oder der kleine Triumph – minor triumphus
- d) Der Triumph auf dem Albanerberg – triumphus in monte Albano
- 2. Senat und Feldherr
- a) Der römische Senat
- b) Richtschnüre für die Siegesfeier in Rom
- c) Die Konkurrenz der Aristokratie
- 3. Persönliche Bestrebungen
- 1. Die Arten des Triumphes
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die verschiedenen Arten des römischen Triumphes und untersucht die Gründe für ihre Vielfalt. Sie beleuchtet die Rolle des Senats, die persönlichen Bestrebungen von Feldherren und die politische und religiöse Bedeutung der Siegesfeier.
- Die verschiedenen Arten des römischen Triumphes und ihre Kriterien
- Die Rolle des Senats bei der Verleihung und Gestaltung des Triumphes
- Die Bedeutung des Triumphes im öffentlichen Leben Roms
- Die Verbindung des Triumphes mit religiösen Ritualen
- Der Einfluss persönlicher Bestrebungen von Feldherren auf die Siegesfeier
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den römischen Triumph als eine vielschichtige Siegesfeier vor und erläutert die historische und wissenschaftliche Bedeutung der Untersuchung. Sie erwähnt die Debatte um den Ursprung und die Etymologie des Begriffs „Triumph“ und hebt die Relevanz des Triumphes als Meilenstein auf dem Weg Roms zum Imperium hervor.
II. Hauptteil
1. Die Arten des Triumphes
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die verschiedenen Arten des Triumphes und ihre Unterschiede. Es beschreibt den großen Triumph (triumphus curulis) als Basisform und erläutert die Besonderheiten von anderen Arten, wie dem Triumphus navalis, der Ovatio und dem Triumphus in monte Albano.
2. Senat und Feldherr
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle des Senats bei der Verleihung des Triumphes und die Kriterien, die für die Entscheidung relevant waren. Er befasst sich mit der Konkurrenz der Aristokratie und dem Einfluss des Senats auf die Gestaltung der Siegesfeier.
3. Persönliche Bestrebungen
Das Kapitel beschäftigt sich mit den persönlichen Bestrebungen von Feldherren, die sich in der Gestaltung des Triumphes widerspiegelten. Es analysiert die Rolle individueller Motivationen und Charaktereigenschaften in der Tradition der Siegesfeier.
Schlüsselwörter
Der römische Triumph, Siegesfeier, triumphus curulis, triumphus navalis, ovatio, Senat, Feldherr, mos maiorum, politische und religiöse Bedeutung, persönliche Bestrebungen.
- Citation du texte
- Julia Alert (Auteur), 2007, Der römische Triumph - Gründe für die Vielfalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116648