Schöne und gut ausgestattete Bücher zu verlegen, ist ein Ziel, das in faksimilierten Ausgaben besondere Gestalt annimmt. In der vorliegenden Seminararbeit werden zwei Reproduktionen aus dem Insel Verlag analysiert, nämlich die buchkünstlerisch-literarische Zeitschrift „Die Insel“ und das Evangeliar Heinrichs des Löwen. Beide geben sich als Faksimiles aus.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird die Definition des Begriffs „Faksimile“ problematisiert, indem die Anforderungen an die Vorlage geklärt werden. Dadurch kristallisieren sich Gründe heraus, die deutlich machen, daß die reproduzierte Ausgabe der „Insel“ ein Nachdruck ist.
Im zweiten Teil sollen zentrale Erkenntnisse, die aus der Bestimmung der Merkmale eines Faksimiles entstanden sind, in Verbindung mit der Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen gebracht werden. Dabei wird auch die technische Verfahrensweise berücksichtigt. Wie reproduziert der Insel Verlag den Evangeliencodex?
In einem gesonderten Kapitel soll die Rolle, welche die Faksimilierung in der Geschichte dieser Handschrift spielt, deutlich werden. Das Evangeliar ist für den Gottesdienst angefertigt worden, heute stellt es jedoch ein Objekt der Wissenschaft dar. Wie ist der Weg, der vom Herstellungszweck zum Wissenschaftszweck geführt hat, verlaufen?
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, Einsichten in die Probleme zu gewinnen, die Insel bei einer originalgetreuen Nachbildung zu lösen hat.
Beim Bearbeiten dieser Aufgabenstellung haben sich Herbert Douteils Aufsatz „Begriff und Aufgabe des »Faksimile«“ sowie der von Dietrich Kötzsche herausgegebene Kommentar zum Faksimile des Evangeliars Heinrichs des Löwen als besonders hilfreich erwiesen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Faksimile: Versuch einer Begriffsbestimmung
- III. „Die Insel“ als Nachdruck
- IV. Anforderungen an das Faksimile
- V. Historischer Abriß über das Evangeliar Heinrichs des Löwen
- VI. Die Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen
- VII. Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert zwei Reproduktionen des Insel Verlags: die Zeitschrift „Die Insel“ und das Evangeliar Heinrichs des Löwen. Ziel ist es, die Problematik des Begriffs „Faksimile“ zu beleuchten und die Anforderungen an eine originalgetreue Reproduktion zu klären. Dabei wird untersucht, ob die Reproduktionen tatsächlich als Faksimiles gelten können oder ob es sich um Nachdrucke handelt.
- Begriffsbestimmung von "Faksimile"
- Analyse der Reproduktion der Zeitschrift „Die Insel“
- Untersuchung der Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen
- Die Rolle der Faksimilierung in der Geschichte des Evangeliars
- Technische Aspekte der Faksimilierung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt die beiden zu analysierenden Reproduktionen des Insel Verlags vor: die Zeitschrift „Die Insel“ und das Evangeliar Heinrichs des Löwen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, wobei der erste Teil die Definition von „Faksimile“ untersucht und der zweite Teil die Faksimilierung des Evangeliars analysiert. Das Ziel ist es, die Herausforderungen einer originalgetreuen Nachbildung zu verstehen und die jeweilige Klassifizierung der Reproduktionen zu überprüfen. Die Arbeit betont die Bedeutung der Quellen und den Fokus auf die Frage nach der originalgetreuen Reproduktion.
II. Faksimile: Versuch einer Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel untersucht den Begriff „Faksimile“ und seine Definition. Es wird deutlich, dass es keine eindeutige, allgemein anerkannte Definition gibt. Die Arbeit referiert verschiedene Ansätze zur Begriffsbestimmung, insbesondere die Definition von Herbert Douteil, die eine „mechanische Reproduktion einer einzelnen geschriebenen oder gemalten Vorlage“ betont, welche das Original in seiner inneren und äußeren Gestalt möglichst vollwertig ersetzt. Diskutiert wird auch der Aspekt der technischen Machbarkeit und die Problematik, dass der technische Aufwand an die Ausstattung der Vorlage angepasst werden muss. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen Faksimiles und Nachdrucken, wobei Unikalität der Vorlage als entscheidendes Kriterium hervorgehoben wird. Die Problematik der fehlenden einheitlichen Definition wird im Kontext der Verkaufsförderung durch Verlage diskutiert.
III. „Die Insel“ als Nachdruck: Dieses Kapitel analysiert die vom Insel Verlag 1981 veröffentlichte Reproduktion der Zeitschrift „Die Insel“. Es wird gezeigt, dass diese Reproduktion trotz der Bezeichnung „Faksimilesausgabe“ im Untertitel nicht als Faksimile im Sinne der vorher definierten Kriterien gilt, sondern als Nachdruck. Der Kapitel beschreibt die hochwertige und kunstvolle Gestaltung der Originalausgaben der Zeitschrift und stellt diese der reproduzierten Ausgabe gegenüber. Die Analyse betont die unterschiedlichen technischen Verfahren und die Abweichungen von der Original-Ausgabe in Bezug auf Papier, Drucktechnik und Gesamterscheinung. Die besondere künstlerische und literarische Bedeutung der Originalausgabe mit bekannten Autoren wie Rilke und Hofmannsthal wird ebenfalls hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Faksimile, Nachdruck, Reproduktion, „Die Insel“, Evangeliar Heinrichs des Löwen, Buchkunst, Typografie, Originalgetreue Wiedergabe, Technische Verfahren, Unikat.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Analyse von Faksimiles am Beispiel des Insel Verlags
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert zwei Reproduktionen des Insel Verlags: die Zeitschrift „Die Insel“ und das Evangeliar Heinrichs des Löwen. Ziel ist die Untersuchung des Begriffs „Faksimile“ und der Anforderungen an originalgetreue Reproduktionen. Es wird geprüft, ob die Reproduktionen tatsächlich als Faksimiles oder als Nachdrucke einzustufen sind.
Welche Reproduktionen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Reproduktion der Zeitschrift „Die Insel“ (1981) und die Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen.
Wie wird der Begriff „Faksimile“ definiert?
Die Arbeit zeigt, dass es keine eindeutige Definition für „Faksimile“ gibt. Es werden verschiedene Ansätze diskutiert, insbesondere die Definition von Herbert Douteil, die eine „mechanische Reproduktion einer einzelnen geschriebenen oder gemalten Vorlage“ betont, die das Original in seiner inneren und äußeren Gestalt möglichst vollwertig ersetzt. Die Unikalität der Vorlage wird als entscheidendes Kriterium hervorgehoben.
Wie wird die Reproduktion der Zeitschrift „Die Insel“ bewertet?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Reproduktion der Zeitschrift „Die Insel“, obwohl im Untertitel als „Faksimilesausgabe“ bezeichnet, kein Faksimile im Sinne der definierten Kriterien ist, sondern ein Nachdruck. Es werden Unterschiede in Papier, Drucktechnik und Gesamterscheinung zwischen Original und Reproduktion herausgestellt.
Welche Aspekte der Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen, betrachtet die technischen Aspekte der Faksimilierung und deren Rolle in der Geschichte des Evangeliars. Details zu diesem Aspekt sind in der Zusammenfassung der Kapitel ausführlicher beschrieben.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit beinhaltet folgende Kapitel: Einleitung, Versuch einer Begriffsbestimmung von Faksimile, „Die Insel“ als Nachdruck, Anforderungen an das Faksimile, Historischer Abriss über das Evangeliar Heinrichs des Löwen, Die Faksimilierung des Evangeliars Heinrichs des Löwen und Abschließende Bemerkungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Faksimile, Nachdruck, Reproduktion, „Die Insel“, Evangeliar Heinrichs des Löwen, Buchkunst, Typografie, Originalgetreue Wiedergabe, Technische Verfahren, Unikat.
Welches ist das zentrale Ziel der Seminararbeit?
Das zentrale Ziel ist die Klärung der Problematik des Begriffs „Faksimile“ und die Untersuchung der Anforderungen an eine originalgetreue Reproduktion. Die Arbeit analysiert, ob die untersuchten Reproduktionen den Kriterien eines Faksimiles entsprechen oder als Nachdrucke klassifiziert werden müssen.
Welche Rolle spielt die technische Machbarkeit bei der Definition von „Faksimile“?
Die technische Machbarkeit spielt eine entscheidende Rolle. Der technische Aufwand muss an die Ausstattung der Vorlage angepasst werden. Dies beeinflusst die Möglichkeit einer wirklich originalgetreuen Reproduktion.
Wie wird die Bedeutung der Originalausgaben der Zeitschrift „Die Insel“ hervorgehoben?
Die Arbeit betont die besondere künstlerische und literarische Bedeutung der Originalausgabe der Zeitschrift „Die Insel“ mit Beiträgen bekannter Autoren wie Rilke und Hofmannsthal.
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- M.A. Peter Barkefeld (Author), 2002, Faksimile im Insel Verlag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116696