Mit diesem Satz beendete der deutsche Agrarwissenschaftler Hermann Priebe seine im Jahr 1985 verfasste Studie „Die subventionierte Unvernunft“. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union bereits einen langen Weg hinter sich. Die Einigungsgeschichte der Europäischen Gemeinschaft vollzog sich nicht in einer geraden Linie. Immer wieder kam es zu divergierenden Meinungen und Zielvorstellungen von Mitgliedsstaaten. Hiervon betroffen war oftmals auch die GAP. Als revolutionäres Projekt gestartet, entwickelte sie sich bis heute immer mehr zu einer Bremse der europäischen Einigung.
Bereits im Jahr 1993 bekräftigte die Union den Willen, die Integrationskraft auch nach der Osterweiterung, welche schließlich im Jahr 2004 mit der Aufnahme von zehn Staaten ihren Anfang nahm, fortführen zu wollen. Auf diesem Weg sollte die Agenda 2000 ein zentrales Element in der Zukunftsfähigkeit der Gemeinschaft darstellen (Ahner 1998/1999: 47). Die Reform der GAP sollte ein bedeutender Bestandteil dieser Agenda sein. Heute stellt sich die Frage ob diese gewünschte Reform des Agrarsektors der Union mit der Agenda 2000 erreicht wurde? Oder handelte es sich nur um eine Fortführung der bestehenden Politik? Diese Fragen zu beantworten ist Ziel dieser Arbeit.
Einleitend wird die geschichtliche Entwicklung der GAP ausgehend von den Römischen Verträgen bis hin zur Agenda 2000 dargestellt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Zustandekommen der Ergebnisse dieser Agenda. Unter Betrachtung der beteiligten Ak-teure und des institutionellen Systems der GAP soll versucht werden, die erzielten Ergebnisse zu bewerten. Anschließend wird kurz auf die weitere Entwicklung der GAP nach Abschluss der Agenda 2000 eingegangen.
In der vorliegenden Arbeit wird die Konzentration auf der Markt- und Preispolitik liegen. Die Agrarumwelt- und Agrarsozialpolitik wird sowohl beim geschichtlichen Abriss, wie auch den Regelungen zur Agenda 2000 nur am Rande angesprochen. Den Abschluss der Arbeit bildet schließlich ein Fazit, in dem die Erkenntnisse unter Berücksichtigung der Fragestellung bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik
- 2.1 Anfänge der gemeinsamen Agrarpolitik
- 2.2 Reform der gemeinsamen Agrarpolitik - Die Agenda 2000...
- 3. Der Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik
- 3.1 Das institutionelle System
- 3.2 Die Zielerreichung der Agenda 2000 - Landwirtschaft
- 4. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union im Rahmen der Agenda 2000. Sie analysiert, ob diese Reform die gewünschten Ziele im Agrarsektor erreicht hat oder lediglich eine Fortsetzung der bestehenden Politik darstellt.
- Die geschichtliche Entwicklung der GAP von den Römischen Verträgen bis zur Agenda 2000
- Die Rolle der Agenda 2000 in der Reform der GAP
- Die Bewertung der erzielten Ergebnisse der Agenda 2000
- Die weitere Entwicklung der GAP nach Abschluss der Agenda 2000
- Die Bedeutung der Markt- und Preispolitik im Kontext der GAP
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und stellt die Forschungsfrage nach der Wirksamkeit der Agenda 2000 in Bezug auf die Reform der GAP. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der GAP, beginnend mit den Anfängen in den Römischen Verträgen und der Entstehung der ersten Agrarmarktordnungen bis hin zur Einführung der Agenda 2000. Der dritte Teil der Arbeit fokussiert auf die Gestaltung und die Zielerreichung der Agenda 2000 im Kontext der GAP. Er analysiert das institutionelle System der GAP und bewertet die Ergebnisse der Reform. Abschließend wird ein Fazit gezogen, das die Erkenntnisse der Arbeit unter Berücksichtigung der Forschungsfrage zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Aspekten der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union, insbesondere mit der Reform im Rahmen der Agenda 2000. Sie analysiert die geschichtliche Entwicklung der GAP, die Rolle der Agenda 2000 in der Reform, die Bewertung der erzielten Ergebnisse, die weitere Entwicklung der GAP und die Bedeutung der Markt- und Preispolitik. Die Arbeit berücksichtigt relevante Themen wie die Integration der Landwirtschaft in den europäischen Binnenmarkt, die Agrarpolitik als Motor der europäischen Integration, die Zielerreichung der Agenda 2000, die institutionellen Strukturen der GAP und die Bedeutung der Markt- und Preispolitik.
- Quote paper
- Benjamin Käflein (Author), 2008, Agenda 2000 - Landwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116710