[...] Es ist auch in der Leistungsgesellschaft nicht verwunderlich, dass man nur durch eigene Arbeit und dementsprechend autonomen Ehrgeiz seine Existenz in der Gesellschaft als nützlich rechtfertigt. Bei Senioren ist Selbstmordgedanke eher ein schleichendes Phänomen. In der Öffentlichkeit wird es nicht in den Schlagzeilen der Zeitungen berichtet. Es herrscht vielleicht der Gedanke vor, dass der alte Mensch seines langen Lebens überdrüssig werden darf. In Verbindung mit dem bevorstehenden Tod des betagten Menschen herrschen die Schlagwörter Hospiz, Sterbebegleitung oder Euthanasie vor. Der Hintergrund dieser Begriffe liegt im Leidensverständnis durch unheilbare Krankheiten. Aber die steigende Selbstmordrate ab dem sechsten Lebensjahrzehnt kann pauschal nicht immer mit todbringenden Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Es gibt kritische Lebensphasen, die im Zusammenhang von Selbstmordabsichten berücksichtigt werden müssen. Krisen können die Entscheidung, das Leben frühzeitig zu beenden, wesentlich beeinflussen. So steht bei dieser Arbeit der Punkt im Vordergrund, wie die Epidemiologie des Suizids im Alter durch Psychologen bereits beschrieben ist. Es ist bei analysierendem Gedankengang auch wichtig festzuhalten, welche Motive hinter Suiziden stecken. Zusätzlich wird in diesem Kontext versucht, die Vorzeichen sowie die Präventionsmaßnahmen festzustellen. In Bezug auf die Präventionsmaßnahmen muss geklärt werden, was der einzelne Betroffene selber in seiner kritischen Situation unternehmen kann, und welchen Beitrag die Gesellschaft zur Vorbeugung etwaiger Selbstmordhandlung bieten soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation zum Thema
- Aufbau der Arbeit
- Selbstmord allgemein
- Definition
- Epidemiologie im Überblick
- Motivation
- Selbstmord im Seniorenalter
- Epidemiologie im Alter
- Motive
- Soziale Desintegration - Partnerverlust
- Kränkungen und Krisen
- Psychische Krankheiten im Alter
- Verlust von Selbstständigkeit
- Suizidprävention
- Signale der Suizidgefährdung
- Präventionsmaßnahmen für Betroffene
- Vorbereitung auf das Alter
- Annahme von Hilfen bei Krankheit und Behinderung
- Gespräche mit suizidalen alten Menschen
- Präventionsstrategien der Einrichtungen
- Primäre Prävention
- Sekundäre Prävention - Krisenintervention
- Tertiäre Prävention - Psychotherapie
- Zusammenfassung wichtiger Punkte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Selbstmord im Alter und analysiert die Ursachen, Motive und Präventionsmaßnahmen im Kontext der alternden Gesellschaft.
- Epidemiologie des Selbstmords im Alter
- Motive und Ursachen für Suizidhandlungen bei Senioren
- Signale und Merkmale der Suizidgefährdung im Alter
- Präventionsmaßnahmen für Betroffene und Angehörige
- Präventionsstrategien von Einrichtungen und der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Motivation des Themas und den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt den Selbstmord allgemein, definiert den Begriff, beschreibt die Epidemiologie und beleuchtet die Motive. Das dritte Kapitel fokussiert auf den Selbstmord im Seniorenalter, untersucht die Epidemiologie im Alter, beschreibt verschiedene Motive und beleuchtet die Möglichkeiten der Suizidprävention. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung wichtiger Punkte.
Schlüsselwörter
Selbstmord, Suizid, Alter, Senioren, Suizidprävention, Motivation, Epidemiologie, Desintegration, Kränkungen, Krankheit, Behinderung, Präventionsmaßnahmen, Einrichtungen, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- M. A. ; Dipl. (postgrad.) Isolde A. Kretzschmar (Autor:in), 2006, Selbstmord im Alter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116748