Ökologische Nachhaltigkeitsprozesse in Kultureinrichtungen werden vor allem projektartig in Arbeitsgruppen angegangen. Hier stellt sich die Frage, wo mit der Arbeit begonnen werden soll, wenn die Literatur gut 50 Jahre an unzähligen Publikationen, Leitfäden und Materialien zu dem Thema bereithält.
Dazu benötig es die Kooperationen mehrerer Interessen- oder Anspruchsgruppen (Stakeholder), um die „derzeit dysfunktionalen Weltmuster in funktionalere zu überführen“. Die Wirksamkeit dieser Multi-Stakeholder-Kooperationen hinge dabei von engagierten Akteur*innen ab.
Für Kulturinstitutionen könnte die Kooperationen mit diesen Veränderungsträger*innen (sog. Change Agents) ein möglicher Weg sein, ökologische Nachhaltigkeitsprozesse anzugehen.
Ziel dieser Arbeit ist es, ein Modell für die Identifikation potentiell relevanter Stakeholder für Nachhaltigkeitsprojekte im Stadttheater zu erstellen.
Der Fokus liegt dabei auf Beiträgen von GÖPEL und SCHNEIDEWIND, die sich „akteursorientiert“ mit ökologisch nachhaltiger Transformation befassen.
Dazu werden im ersten Teil dieser Arbeit Stakeholderansatz und Nachhaltigkeit definiert. In diesem Zuge werden zentrale Stakeholdergruppen in ein Areal-Modell eingesetzt.
Im zweiten Teil dieser Arbeit werden aus den Beiträgen von GÖPEL und SCHNEIDEWIND Bereiche der sog. Großen Transformation herausgearbeitet und in Teilmodellen visualisiert.
Im dritten Teil werden ökologische Bilanzierungen, künstlerische Inhalte sowie der Ansatz des Community Building betrachtet, um die Teilmodelle sowie Stakeholdergruppen theaterspezifisch auszudifferenzieren.
Schließlich werden im vierten Teil dieser Arbeit die Teilmodelle mit dem Areal-Modell zum Change-Agents-Canvas zusammengefügt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I - Definitionen
- 1.1 Stakeholder-Ansatz
- 1.1.1 Stakeholder-Management und -analyse
- 1.1.2 Modellierung im Areal-Modell
- 1.2 Nachhaltigkeit
- 1.2.1 ästhetisch-kulturelle Nachhaltigkeitsdimension
- 1.2.2 Grundlagen der ökologischen Nachhaltigkeit
- 1.1 Stakeholder-Ansatz
- Teil II - Literaturrecherche
- 2.1 Neue Aufklärung nach Maja Göpel
- 2.1.1 organisierte Zivilgesellschaft
- 2.1.2 Politik und Medien
- 2.1.3 Business Sustainability 3.0
- 2.1.4 Transformative Wissenschaft
- 2.1.5 individuelle Change Agents
- 2.2 Die Große Transformation nach Uwe Schneidewind
- 2.1 Neue Aufklärung nach Maja Göpel
- Teil III - Spezifizierung
- 3.1 Ökologische Nachhaltigkeit am Stadttheater
- 3.2 Projektierung von Nachhaltigkeit
- 3.3 Zielrahmen
- 3.4 Ökologische Bilanzierungen
- 3.5 Inhalt, Ästhetik und Vermittlung
- 3.6 (Eco-)Sustainable Community Building
- 3.7 Anpassung des Canvas
- Teil IV - Change-Agents-Canvas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Identifikation von Stakeholdern in ökologischen Nachhaltigkeitsprojekten am Stadttheater. Ziel ist es, eine Kategorisierung dieser Stakeholder zu entwickeln, um ein effektives Management und die Zusammenarbeit in Nachhaltigkeitsinitiativen zu fördern.
- Definition und Relevanz des Stakeholder-Ansatzes im Kontext von Nachhaltigkeit
- Analyse verschiedener Stakeholder-Gruppen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit
- Anwendung des Stakeholder-Ansatzes auf das Stadttheater und die Herausforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit
- Entwicklung eines Modells zur Kategorisierung von Stakeholdern für Nachhaltigkeitsinitiativen im Stadttheater
- Identifizierung von Change Agents und deren Rolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Stakeholderidentifikation in ökologischen Nachhaltigkeitsprojekten am Stadttheater ein. Sie stellt die Relevanz des Themas dar und erläutert den Forschungsansatz der Arbeit.
Teil I beschäftigt sich mit den Definitionen von Stakeholdern, Stakeholder-Management und Nachhaltigkeit. Dabei werden verschiedene Ansätze und Modelle vorgestellt, die für die Analyse und Kategorisierung von Stakeholdern relevant sind.
Teil II präsentiert die Ergebnisse einer Literaturrecherche, die sich auf die "Neue Aufklärung" nach Maja Göpel und die "Große Transformation" nach Uwe Schneidewind konzentriert. Es werden verschiedene Stakeholder-Gruppen wie organisierte Zivilgesellschaft, Politik und Medien, Business Sustainability 3.0, transformative Wissenschaft und individuelle Change Agents betrachtet.
Teil III spezifiziert die Anwendung des Stakeholder-Ansatzes auf das Stadttheater. Es werden die Herausforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit am Stadttheater beleuchtet und ein Projektierungsrahmen für Nachhaltigkeitsprojekte vorgestellt. Es werden außerdem wichtige Aspekte wie ökologische Bilanzierungen, Inhalt, Ästhetik und Vermittlung sowie (Eco-)Sustainable Community Building behandelt.
Teil IV veranschaulicht die Entwicklung eines Change-Agents-Canvas, das die Identifikation und Aktivierung von Stakeholdern in Nachhaltigkeitsprojekten am Stadttheater unterstützt.
Schlüsselwörter
Stakeholder, Stakeholder-Management, Nachhaltigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Stadttheater, Change Agents, Community Building, Projektierung, ökologische Bilanzierung, Areal-Modell, "Neue Aufklärung", "Große Transformation", transformative Wissenschaft, Business Sustainability 3.0, individuelle Change Agents.
- Citation du texte
- Roman Pertl (Auteur), 2021, Stakeholderidentifikation in ökologischen Nachhaltigkeitsprojekten. Versuch einer Kategorisierung für das Stadttheater, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167492