In der vorliegenden Arbeit wird der militärische Einsatz Russlands in Syrien und in Venezuela als vergleichende Fallstudien für die geopolitischen Trends Russlands untersucht. Es werden zwei Forschungsfragen behandelt: Warum versucht Russland sein Machtinteresse im Nahen-Osten und in Lateinamerika auszubauen? Ob und inwieweit repräsentiert Russlands Vorgehen ein breites Muster der russischen Außenpolitik weit entfernt von seinen Grenzen? Bereits Joachim Diec (2019) ging in seiner Studie dieser Frage anhand des Krim-Beispiels nach. In diesem Beitrag sollen die sieben Trends Diecs (2019) als unabhängige Variablen übernommen werden, um vor allem die erste Frage beantworten zu können. Die Machtinteressen Russlands werden durch die folgenden sieben Trends erklärt: Erstens: „The vision of Great Russia in a multipolar world order“, Zweitens: „Neo-Eurasianism“, Drittens: „The insular theory“, Viertens: „military geopolitics“, Fünftens: „Political Geographers“, Sechstens: “The `Russian World` Concept“ und Siebtens: „The Geoeconomists“. Die Forschungsfrage für diese Arbeit lautet demnach: Hatten die sieben Merkmale Einfluss auf das militärische Eingreifen Russlands in Syrien und Venezuela?
In Syrien begann 2011 ein Volksaufstand gegen die Herrschaft des al-Assad-Regimes. Der daraus entstandene syrische Krieg ist seitdem durch mehrere Phasen gegangen. Durch den entstandenen Krieg verwickelten sich kontinuierlich auch ausländische Mächte in die Geschehnisse im Land – so auch Russland mit seiner offiziellen Intervention in 2015.
Auch in Venezuela spitzt sich die politische, wirtschaftliche und soziale Krise seit Beginn des Jahres 2019 zu. Seitdem bröckelt die Unterstützung für das Maduro-Regime. Sowohl der Präsident Syriens Baschar Al-Assad als auch der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza machten in einer Pressekonferenz die Ähnlichkeiten der Ereignisse der zwei eigentlich so unterschiedlichen Länder aufmerksam: Der venezolanische Konflikt entwickelt sich gleich wie der Syrische zu einer Internationalen Auseinandersetzung: Während sich die USA klar auf den Seiten der Opposition positioniert haben, unterstützt Russland die Regierung Venezuelas. 2020 erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einer Pressekonferenz, dass Russland und Venezuela eine engere militär-technische Zusammenarbeit vereinbart hätten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen
- Analyse der Trends
- Analyse geopolitischer Trends Russlands anhand der Militärintervention in Syrien
- "The vision of Great Russia in a multipolar world order"
- "Neo-Eurasianism"
- "The insular theory"
- "Military geopolitics"
- "Political Geographers"
- "The 'Russian World' Concept"
- "The Geoeconomists"
- Analyse geopolitischer Trends Russlands anhand der Militärintervention in Venezuela
- "The vision of Great Russia in a multipolar world order"
- "Neo-Eurasianism"
- "The insular theory"
- "Military geopolitics"
- "Political Geographers"
- "The 'Russian World' Concept"
- "The Geoeconomists"
- Analyse geopolitischer Trends Russlands anhand der Militärintervention in Syrien
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den militärischen Einsatz Russlands in Syrien und Venezuela als vergleichende Fallstudien, um die geopolitischen Trends des Landes zu analysieren. Sie beantwortet zwei Forschungsfragen: Erstens, warum Russland sein Machtinteresse im Nahen Osten und in Lateinamerika auszubauen versucht. Zweitens, ob und inwieweit Russlands Vorgehen ein breites Muster der russischen Außenpolitik weit entfernt von seinen Grenzen repräsentiert.
- Analyse geopolitischer Trends Russlands anhand von zwei Fallstudien: Syrien und Venezuela
- Untersuchung der Einflussfaktoren auf Russlands militärische Interventionen in diesen Ländern
- Bewertung, ob Russlands Vorgehen ein Muster seiner Außenpolitik widerspiegelt
- Anwendung und Überprüfung des "Trends-Frame" von Diec (2019) zur Erklärung der russischen Außenpolitik
- Vergleichende Analyse der Fallstudien unter Anwendung des "most-different systems"-Designs (MDSD)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Kontext der Studie dar, indem sie die politischen und sozialen Krisen in Syrien und Venezuela beschreibt und die Rolle Russlands in diesen Konflikten beleuchtet. Die Arbeit erläutert die Forschungsfragen, die in dieser Analyse behandelt werden, und gibt einen kurzen Überblick über die methodische Vorgehensweise.
- Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel erklärt die Wahl des Fallstudiendesigns und die Anwendung des "Trends-Frame" von Diec (2019) zur Analyse der geopolitischen Trends Russlands. Es diskutiert die Vor- und Nachteile der Fallstudie als Methode und beleuchtet die Bedeutung der gezielten Fallauswahl.
- Analyse der Trends: Dieses Kapitel präsentiert die Analyse der geopolitischen Trends Russlands anhand der Fallstudien Syrien und Venezuela. Es untersucht die sieben Trends, die von Diec (2019) identifiziert wurden, und bewertet ihren Einfluss auf die militärischen Interventionen Russlands in diesen Ländern.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Russland, Geopolitik, Militärintervention, Syrien, Venezuela, Trends-Frame, Fallstudie, Machtinteressen, Außenpolitik, "most-different systems"-Design (MDSD), "The vision of Great Russia in a multipolar world order", "Neo-Eurasianism", "The insular theory", "Military geopolitics", "Political Geographers", "The 'Russian World' Concept", "The Geoeconomists".
- Quote paper
- Deni Yücel (Author), 2021, Warum versucht Russland sein Machtinteresse im Nahen-Osten und in Lateinamerika auszubauen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169536