In dieser Arbeit wird zunächst die Zerstörung der Irminsul erläutert, um den Ausgangspunkt des Konfliktes und die Gegensätze von Sachsen und Franken zu konturieren. Anschließend wird der weitere Verlauf der Sachsenkriege dargestellt, um einen Überblick über die Abläufe zu erhalten, wobei auch auf religiöse und gewalttätige Aspekte eingegangen wird. Des Weiteren werden anhand der Kapitularien Karls des Großen konkrete rechtliche Bestimmungen exemplarisch dargestellt, deren Intention herausgearbeitet und in den übergeordneten Kontext eingeordnet, bevor abschließend das zusammenfassende Fazit folgt.
Die Sachsenkriege waren ein langwieriges Unternehmen Karls des Großen, das dessen Aufmerksamkeit beinahe seine gesamte Herrschaftszeit lang immer wieder in Anspruch nahm und das auch in der Forschung ein stetiges Interesse weckt. Der Konflikt mit den Sachsen gilt als zentrales Element der Herrschaftszeit Karls des Großen, dem große Bedeutung für die weitere Entwicklung des Frankenreichs in den Folgejahren beigemessen wird. Auch das Bild Karls des Großen wird entscheidend durch seine Handlungen in Bezug auf die Unterwerfung der Sachsen geprägt und die Bezeichnung als ,,Sachsenschlächter" lässt erkennen, wie sehr die Wahrnehmung des Frankenkönigs mit seinem harten Vorgehen verflochten und deutlich negativ konnotiert ist.
Die Quellen zu den Ereignissen sind stark einseitig von fränkischer Historiographie geprägt, da die Kultur der Sachsen weitgehend schriftlos war und daher keine verwertbaren überlieferten Aufzeichnungen von Zeitgenossen auf sächsischer Seite existieren. Wichtige Zeugnisse der Sachsenkriege sind die Vita Karoli Magni von Einhard, die Biographie über Karl, die durch Verherrlichung und Bewunderung des Königs und späteren Kaisers geprägt ist und daher kritisch betrachtet werden muss, sowie die Reichsannalen, die eine ,,wohlinformierte offiziöse Sicht von zentraler Stelle bieten" . Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Kapitularien Karls des Großen, in denen die rechtlichen Maßnahmen aufgelistet sind. Das erste Kapitular ist die Capitulatio de partibus Saxoniae, das zweite die Capitulare Saxonicum und das dritte die Lex Saxonum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sachsenkriege
- Die Zerstörung der Irminsul
- Verlauf der Sachsenkriege
- Strafexpedition der Franken und Rachefeldzug der Sachsen
- Beschluss der Missionierung der Sachsen
- Das Blutbad bei Verden an der Aller
- Die Kapitularien Karls des Großen
- Die Taufe Widukinds und das Ende der Sachsenkriege
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Sachsenkriegen, einem langwierigen Konflikt zwischen Karl dem Großen und den Sachsen, der große Bedeutung für die Entwicklung des Frankenreichs hatte. Die Arbeit untersucht die Rolle des Missionsgedankens in den Sachsenkriegen, den Zusammenhang und das Ausmaß von Gewaltanwendung sowie die Legitimation dieser Gewalt.
- Die Rolle des Missionsgedankens in den Sachsenkriegen
- Das Ausmaß und die Legitimation von Gewaltanwendung
- Die politische Dimension der Sachsenkriege
- Die Bedeutung der Sachsenkriege für die Entwicklung des Frankenreichs
- Die Quellenlage und die Interpretation der Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Sachsenkriege als einen zentralen Bestandteil der Herrschaftszeit Karls des Großen dar, der in der Forschung großes Interesse weckt. Die Arbeit untersucht die Quellenlage und beleuchtet die einseitige fränkische Sichtweise auf die Ereignisse. Die Einleitung präsentiert die wichtigsten Quellen zur Thematik, darunter die Vita Karoli Magni von Einhard und die Reichsannalen, sowie die Kapitularien Karls des Großen. Die Einleitung thematisiert die umstrittene Frage, ob Karl der Große von Anfang an eine Missionierung der Sachsen anstrebte oder ob diese im Laufe der Auseinandersetzungen entstand.
Kapitel 2.1 beleuchtet die Zerstörung der Irminsul, eine heidnische Kultstätte der Sachsen, als Ausgangspunkt für die Sachsenkriege. Die Zerstörung der Irminsul wird als symbolischer Akt der Demütigung der Sachsen und als Zeichen der Stärke des christlichen Glaubens interpretiert. Es wird diskutiert, ob die Zerstörung der Irminsul ein Zeichen für eine bewusste Missionierung der Sachsen durch Karl den Großen war oder ob andere politische Motive im Vordergrund standen.
Kapitel 2.2 beschreibt den Verlauf der Sachsenkriege, beginnend mit der Strafexpedition der Franken und den anschließenden Rachefeldzügen der Sachsen. Die Arbeit analysiert die Eskalation des Konflikts und die Rolle der Gewalt in den Auseinandersetzungen. Zudem beleuchtet sie die Kapitularien Karls des Großen als rechtliche Grundlage für die Unterwerfung der Sachsen und die Einordnung des Missionsgedankens in den Kontext der politischen Ziele.
Schlüsselwörter
Sachsenkriege, Karl der Große, Missionierung, Gewalt, Kapitularien, Irminsul, Heiden, Franken, Reichsannalen, Vita Karoli Magni, Einhard, sächsischer Widerstand, politische Eroberung.
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- Katharina Düsterwald (Autor), 2016, Die Sachsenkriege als Missionskriege?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169864