Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Definition SWOT-Analyse
2.2 Strategisches Management
3. Die SWOT-Analyse
3.1 Die Unternehmensanalyse - Stärken und Schwächen
3.2 Die Umweltanalyse - Chancen und Risiken
3.3 Anwendung der SWOT-Analyse
3.4 Strategische Instrumente
3.5 Vor- und Nachteile der SWOT-Analyse
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
In der heutigen Zeit werden Unternehmen, aufgrund der hohen Dynamik und dem erhöhten Informationsfluss im Markt, vor Herausforderungen gestellt. Sie benötigen relevante Daten über ihr Umfeld, um herauszufinden, wie sie sich am Markt positionieren können, damit sie in Zukunft Wettbewerbsfähig bleiben können.1 Hierfür können verschiedene Analyseinstrumente eingesetzt werden, die das Wachstum und die Sicherung des Unternehmens unterstützen. Unternehmen sind von externen Einflussfaktoren umgeben und verfügen intern über personelle und materielle Ressourcen. Diese werden innerhalb des strategischen Managements analysiert. Oftmals wird die SWOT-Analyse verwendet, da sie sowohl die internen Elemente, als auch die externen Einflussfaktoren eines Unternehmens berücksichtigt.2 Hierbei werden die externen Chancen und Risiken und internen Stärken und Schwächen systematisch analysiert. Die ausgewerteten Daten sind grundlegend für strategische Entscheidungen im Unternehmen.3
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Unternehmen durch den Eisatz der SWOT- Analyse?
Das Ziel dieses Essays ist die Beantwortung dieser Leitfrage.
Zuerst wird in Kapitel zwei der Begriff „SWOT-Analyse“ definiert. Zudem wird ein Überblick über das strategischen Management geschaffen. Anschließend wird in Kapitel drei auf die Unternehmens- und Umweltanalyse eingegangen. Außerdem wird die Anwendung der SWOT-Analyse mithilfe der Key-Issue-Matrix dargestellt. Danach werden verschiedene Strategiearten charakterisiert und die Vor- und Nachteile der SWOT-Analyse gegenübergestellt.
Im vierten und somit letzten Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und es wird auf die Forschungsfrage eingegangen.
2. Grundlagen
2.1. Definition SWOT-Analyse
Der Begriff „SWOT“ steht für: Strenghts (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).
Die SWOT-Analyse ist ein weit verbreitetes Instrument, dass Unternehmen innerhalb des strategischen Managements anwenden. Sie wurde an der Harvard Business School entwickelt und dient Unternehmen zur Strategieentwicklung. Zudem geht sie davon aus, dass die internen Stärken und Schwächen und die externen Chancen und Risiken im Zusammenhang gesehen werden müssen.4 Hierbei werden die Inhalte der SWOT-Analyse innerhalb einer Matrix abgebildet.
Da es sich bei den Stärken und Schwächen um Faktoren innerhalb des Unternehmens handelt, können diese beeinflusst werden. Dagegen handelt es sich bei den Chancen und Risiken um Umweltfaktoren, die nicht beeinflussbar sind.5 Durch die Analyse erhält das Unternehmen die Möglichkeit auf Entwicklungen in der Umwelt reagieren zu können und diese entweder als Chance oder Risiko einzustufen.6 Zudem erhalten sie einen Überblick über wesentliche Einflüsse und ihre Wirkung, sodass sie infolge einer Fehlentwicklung gegensteuern können. Sie gibt dem Unternehmen Auskunft darüber, in welchen Bereichen eine Verbesserung notwendig sein kann.
Die SWOT-Analyse kann ganzheitlich im Unternehmen oder für einzelne Bereiche erstellt werden. Da in Unternehmen verschiedene Bereiche existieren, die eigene Stärken und Schwächen aufweisen, ist es sinnvoll für diese eine eigene SWOT-Analyse durchzuführen. Auch für ein einzelnes Projekt kann eine solche Analyse erfolgen.7 Bevor eine SWOT- Analyse vorgenommen wird sollten Unternehmen prüfen welches Ziel sie verfolgen, um das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können.8
2.2 Strategisches Management
Unternehmen verfolgen verschiedene Ziele. Um diese erreichen zu können, benötigen sie Strategien, die auf die jeweiligen Ziele zugeschnitten sind. Hierbei ist eine klare Struktur und Planung notwendig, um die jeweiligen Ziele erreichen zu können.
Das strategische Management befasst sich mit der Ressourcenbasis des Unternehmens und der Positionierung am Markt. Zudem hilft es dabei Wettbewerbsvorteile zu sichern, die langfristig zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Hierfür werden geeignete Ziele formulieret und anschließend werden diese geplant und umgesetzt.9
Der Ablauf des Strategischen Managements erfolgt in drei Schritten:
- Die Strategische Analyse
Für die Formulierung von Strategien werden Informationen benötigt. Diese sind essenziell für die weiteren Schritte. Für das interne und externe Umfeld des Unternehmens wird eine Analyse und Prognose erstellt.10
- Die Formulierung und Auswahl der Strategie
Die Formulierung der Strategie basiert auf den vorherigen Analysen. Es werden geeignete Strategiealternativen verfasst, die dem Unternehmen einen langfristigen Erfolg in Hinsicht auf die Positionierung versprechen. Anschließend wird die Alternative gewählt, die die Aussicht auf den größten Erfolg mit sich bringt.
- Die Implementierung der Strategie
In diesem Schritt geht es darum, die ausgewählte Strategie zu verwirklichen. Hierbei wird dafür gesorgt, dass die Handlungen für die Umsetzung der Strategie erfolgen. Anschließend werden Strukturen erstellt und die Strategien werden operationalisiert.11 Zudem müssen Mitarbeiter für die Ausführung der Strategie geschult werden. Zum Schluss muss eine Kontrolle des Fortschritts und der Umsetzung stattfinden, um herauszufinden, ob die gewählte Strategie den erhofften Erfolg erbracht hat.12
3. Die SWOT-Analyse
3.1 Die Unternehmensanalyse - Stärken und Schwächen
Um eine SWOT-Analyse durchführen zu können, müssen zuerst die internen Stärken und Schwächen eines Unternehmens untersucht werden. Diese beziehen sich sowohl auf die aktuelle Situation, als auch auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Zudem kann die Stärke-Schwäche-Analyse auf verschiedenen Ebenen im Unternehmen stattfinden.
Das Ziel der Unternehmensanalyse besteht in der objektiven Darstellung der Stärken und Schwächen.13
Für die Analyse werden die Ressourcen und Fähigkeiten innerhalb eines Unternehmens geprüft. Zudem sollten für die Unternehmensanalyse nur aussagekräftige Faktoren verwendet werden. Die internen Stärken und Schwächen eines Unternehmens sind beeinflussbare Faktoren. Hierbei können die Stärken eines Unternehmens z.B. innovative Produkte, gut ausgebildete Mitarbeiter oder ein guter Ruf in der Öffentlichkeit sein.
Die Schwächen eines Unternehmen können z.B. mangelnde Liquidität, fehlendes Know-how und nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter sein.14
Neben diesen ökonomischen Elementen können Informationen über die Stärken und Schwächen auch beispielsweise aus Kundenbefragungen gewonnen werden.15
Unternehmen benötigen für die Bewertung der Stärken und Schwächen einen Maßstab. Für die Ergebnisse der Analyse wird oftmals der Branchendurchschnitt für einen Vergleich verwendet. Hierbei gilt: liegt das Ergebnis überhalb des Durchschnitts, so ist dies als Stärke zu betrachten. Wenn das Ergebnis unterhalb des Durchschnitts liegt, so wird dies als Schwäche aufgefasst.
Die Ergebnisse werden innerhalb eines Stärke-Schwäche-Profils dargestellt, um eine bessere Übersicht zu ermöglichen. Danach erfolgt eine Bewertung und Gewichtung der Ergebnisse. Hierbei müssen Prioritäten gesetzt werden. Anschließend werden die gewonnenen Informationen mit der Konkurrenz des Unternehmens verglichen.16
3.2 Die Umweltanalyse - Chancen und Risiken
Nach der Unternehmensanalyse erfolgt die externe Umweltanalyse. Hierbei werden relevante Chancen und Risiken ermittelt. Die Umwelt umfasst eine Vielzahl an Faktoren, die das Unternehmen prägen. Diese Faktoren sind nicht beeinflussbar. Die Analyse berücksichtigt die Trends und Entwicklungen der Umwelt. Es handelt sich zudem um Chancen oder Risiken, die schwer vorhersehbar sind und sich entweder als Chance für das Unternehmen entwickeln oder eine Gefahr darstellen können.17
Bei der Umweltanalyse wird zwischen der Mikro- und Makroumwelt differenziert. Die Mikroumwelt befasst sich mit den Stakeholdern, während sich die Makroumwelt mit allen äußeren Einflüssen beschäftigt. Die Umweltanalyse wird oftmals mithilfe der DESTEP- Analyse durchgeführt.
Das Ziel besteht darin, herauszufinden, welche Chancen und Risiken für das Unternehmen bestehen. Die Chancen und Risiken können sich hierbei beispielsweise durch technologische Entwicklungen, politische Entscheidungen oder gesetzliche Änderungen ergeben.
Hierbei sind Chancen Faktoren, die das Unternehmen positiv beeinflussen und dementsprechend bestärkt werden sollen. Dies kann z.B. mithilfe von Investitionen erfolgen, die frühzeitig in Bereichen stattfinden, die eine Chance in der Entwicklung aufweisen.18 Dagegen sind Risiken Faktoren, die eliminiert oder zumindest reduziert werden müssen, da sie eine Gefahr für den Unternehmenserfolg darstellen. Risiken ergeben sich beispielsweise durch sinkende Nachfrage, neue Wettbewerber oder Änderungen im Kundenverhalten.
Die Ergebnisse werden in Bezug auf den Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens ausgelegt und bewertet.
Die Ergebnisse werden danach übersichtlich innerhalb eines Chancen-Risiken-Katalogs dargestellt. Dieser enthält eine Übersicht über zukünftige Entwicklungstendenzen.
Anschließend werden die Ergebnisse der Unternehmensanalyse und Umweltanalyse innerhalb der SWOT-Analyse gegenübergestellt. Aus dieser lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten.19
3.3 Anwendung der SWOT-Analyse
Nachdem die Elemente der SWOT-Analyse getrennt voneinander behandelt wurden, werden die gesammelten Informationen der Unternehmensanalyse und Umweltanalyse zusammengefasst und innerhalb einer Key-Issue Matrix abgebildet. Hierfür werden die Ergebnisse gegenübergestellt und in Beziehung zueinander gesetzt. Das Ziel ist es die Chancen und Stärken zu maximieren und die Schwächen und Risiken zu minimieren.
Anschließend werden strategische Optionen abgeleitet.20
Hierfür existieren folgende Kombinationsmöglichkeiten:
- Stärken - Chancen
Hier werden die Stärken des Unternehmens eingesetzt, um die Chancen aus der Umwelt wahrzunehmen um somit Vorteile aus den möglichen Chancen zu generieren.
Beispiel: Das neue umweltfreundliche Sortiment kommt durch das erhöhte Umweltbewusstsein der Kunden gut an, sodass es ausgebaut werden kann. Dadurch wird das Image des Unternehmen weiterhin verbessert. Dieses Feld dient dazu weiter ausgebaut zu werden.21
- Stärken - Risiken
Hierbei werden die Stärken des Unternehmen genutzt, um die äußeren Risikofaktoren zu neutralisieren.
Beispiel: Hohes Technologisches Know-how nutzen, um der neuen Konkurrenz entgegenzutreten. Dieses Feld dient dazu abgesichert zu werden.
- Schwächen - Chancen
Bei dieser Kombination werden die Schwächen überwunden, indem Vorteile aus den sich bietenden Möglichkeiten gezogen werden.
Beispiel: Das altmodische Image des Unternehmen kann durch neue Trends wiederbelebt werden. Dieses Feld dient dazu aufgeholt zu werden.22
- Schwächen - Risiken
Das Ziel ist, zuerst die internen Schwächen zu reduzieren, um anschließend externe Risiken zu minimieren.
Beispiel: Durch nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter im Vertrieb und einer starken Konkurrenz entstehen Risiken. Diese können behoben werden, indem die Mitarbeiter beispielsweise durch Schulungen fortgebildet werden. Anschließend kann das Unternehmen der Konkurrenz entgegentreten.
Dieses Feld dient dazu vermieden zu werden.23
[...]
1 vgl. Scheer, Abolhassan, Kruppke, Jost (2004), S. 6ff.
2 vgl. Hungenberg (2014), S. 85f.
3 vgl. Bea, Haas (2019), S. 142.
4 vgl. Kreikebaum, Gilbert, Behnam (2018), S. 259.
5 vgl. Simon, Von der Gathen (2010), S. 232ff.
6 vgl. Bea, Haas (2019), S. 142.
7 vgl. Simon, Von der Gathen (2010), S. 237.
8 vgl. Eremit, Weber (2016), S. 17.
9 vgl. Voigt (2008), S. 30ff.
10 vgl. Matzler, Müller (2013), S. 17f.
11 vgl. Hungenberg (2014), S. 9ff.
12 vgl. Kreikebaum, Gilbert, Behnam (2018), S. 28f.
13 vgl. Neubauer, Weiss (2018), S. 320f.
14 vgl. Matzler, Müller (2013), S. 81ff.
15 vgl. Hungenberg (2014), S. 144f.
16 vgl. Schawel, Billing (2012), S. 250ff.
17 vgl. Runia, Wahl, Geyer, Thewißen (2011), S. 62f.
18 vgl. Hungenberg ( 2014), S. 87ff.
19 vgl. Matzler, Müller (2013), S. 82f.
20 vgl. Runia, Wahl, Geyer, Thewißen (2011), S. 63ff.
21 vgl. Matzler, Müller (2013), S. 83f.
22 vgl. Sieck, Goldmann (2007), S. 53ff.
23 vgl. Runia, Wahl, Geyer, Thewißen (2011), S. 63.