Lassen sich Unterschiede in der Sprache finden, die erklären können, weshalb in der einen Krise ein drastisches und schnelles Handeln möglich war, wohingegen man bei der anderen Krise bei jedem kleinen Schritt nach Akzeptanz suchen muss? Welchen Unterschied macht es, wenn wir von Klimawandeln und Umweltschutz im Kontrast zu Coronakrise und dem Besiegen des Virus sprechen?
Um diese Fragestellungen zu untersuchen, wurden auf Basis von Videomitteilungen durch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die an die Bevölkerung im Rahmen von Pressekonferenzen und dem Kanzlerin-Podcast gerichtet waren, die zentralen Frames identifiziert und interpretiert. Diese Analyse wurde zusätzlich durch eine Umfrage zur Wahrnehmung einzelner Begrifflichkeiten gestützt, um die Subjektivität des eigenen Wahrnehmungsprozesses bei der Frameanalyse zu reduzieren. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf Grundlage der Framingtheorie einen ersten Überblick über den Kontrast der vorherrschenden Sprachbilder in beiden Krisen zu verschaffen und Raum für intensivere Analysen aufzuzeigen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit allen verwendeten Frames der beiden Ereignisse würde den Rahmen dieser Arbeit übersteigen.
Sprache forciert und spiegelt unser Denken. Anhand von einer gezielten Begriffsverwendung lassen sich Informationen semantischen Feldern zuordnen und bestimmte Assoziationen beim Rezipienten erzeugen. Gleichsam lässt eine Betrachtung der genutzten Worte erkennen, welche Auffassungen, Haltungen und Interpretationen von Fakten ein Sprecher hat. Beobachtbar ist die Spiegelung von Situationsinterpretationen in der Sprache zum Beispiel am sprachlichen Umgang mit dem Klimawandel im Vergleich zur aktuellen Coronapandemie durch die Bundesregierung. Die vorliegende Arbeit hat sich mit den Hauptframes beider Krisen auseinandergesetzt und diese miteinander verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Framing als multidisziplinärer Terminus
- Frames als Deutungsrahmen
- Überblick über die gegenübergestellten Thematiken
- Klimapolitik im Verlauf
- Coronapolitik im Verlauf
- Analyse
- Analyse Klima-Framing
- Analyse Corona-Framing
- Vergleich
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Sprachbilder der deutschen Regierung im Krisenkontext und vergleicht die Frames, die im Zusammenhang mit der Coronapandemie und der Klimakrise verwendet werden. Ziel ist es, einen ersten Überblick über den Kontrast der Sprachbilder in beiden Krisen zu schaffen und den Einfluss der verwendeten Frames auf die öffentliche Wahrnehmung zu untersuchen.
- Framing als Instrument der politischen Kommunikation
- Analyse der Sprachbilder in der Corona- und Klimakrise
- Vergleich der Frames in beiden Krisen
- Bedeutung von Sprachbildern für die öffentliche Wahrnehmung
- Potenzial für weitere Forschungsarbeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz von Sprachbildern in politischen Kontexten. Kapitel 2 bietet einen theoretischen Hintergrund und erläutert den Begriff des Framings in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Kapitel 3 gibt einen Überblick über die beiden gegenübergestellten Thematiken, die Coronapolitik und die Klimapolitik, und skizziert deren zeitlichen Verlauf. Kapitel 4 präsentiert die Analyse der Sprachbilder in beiden Krisen. Hier werden die zentralen Frames, die in den Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel verwendet werden, identifiziert und interpretiert. Zudem werden die Ergebnisse einer Umfrage zur Wahrnehmung einzelner Begrifflichkeiten vorgestellt. Das Kapitel schließt mit einem Vergleich der Frames in beiden Krisen. Das Fazit fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Framing, Sprachbilder, Krisenkommunikation, Coronapandemie, Klimakrise, politische Sprache, öffentliche Wahrnehmung, Analyse, Sprachvergleich, Frames, Deep Seated Frames.
- Citar trabajo
- Jana Maria Esser (Autor), 2021, Die Sprache der deutschen Regierung im Krisenkontext. Ein Vergleich der Sprachbilder von Coronapandemie und Klimakrise, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1171499