Für diese Masterthesis wird die Linguistic Landscape in Flensburg untersucht und darauf aufbauend aus der sichtbaren Mehrsprachigkeit in Teilen Flensburgs Schlüsse über die aktuelle Sprachlandschaft gezogen. Dabei ist vor allem interessant, wie die Sprache in verschiedenen Lebensbereichen genutzt wird. Die erkenntnisleitende Fragestellung ergibt sich aus diesem Ziel. Es gilt herauszufinden, wie sich die Linguistic Landscape in Teilen Flensburgs darstellt. Welche Sprachen sind vertreten? Welche kommunikativen Funktionen haben die verschiedenen Sprachen inne und wie stellt sich deren Zusammenspiel im mehrsprachigen Raum dar?
Bereits im Jahr 2014 wurde die Methode des Linguistic Landscaping von Inga Christiana Eckhardt in Flensburg angewendet, um ein Beispiel für eine Möglichkeit der Erfassung und Analyse von Mehrsprachigkeit zu geben. Dabei wurde die Stadt Flensburg in verschiedene Abschnitte eingeteilt, um diese später miteinander zu vergleichen. Doch vor allem der Abschnitt "Altstadt", welcher neben der Einkaufszone die Norderstraße umfasst, hat sich seit 2014 stark verändert. So wurden in den letzten Jahren viele neue Cafés in der Straße eröffnet. Abgesehen von den Neueröffnungen ist davon auszugehen, dass sich das Stadtbild in den sieben Jahren seit der Forschung durch Eckhardt verändert hat. So können mit der Methode des Linguistic Landscaping aufgrund der Dokumentation von Sprache auf Plakaten und Aushängen nur Momentaufnahmen der Sprache in bestimmten Abschnitten festgehalten werden.
Auch die Coronapandemie trägt zu einer Veränderung der Sprachlandschaft in den Städten bei. Hinweisschilder und Aushänge zu den aktuellen Hygieneauflagen prägen die Einkaufsstraßen. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist es von Relevanz, eine Momentaufnahme der Sprachlandschaft in der Stadt Flensburg, während der Coronapandemie zu machen und diese mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2014 zu vergleichen. Durch die ständige Veränderung der Stadtbilder und somit auch der Sprache in dieser ist die Forschung von hoher Aktualität.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemaufriss
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit und erkenntnisleitende Fragestellung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Definitorische Annäherung an zentrale Begriffe
- 2.1 Mehrsprachigkeit
- 2.2 Linguistic Landscapes
- 2.3 Linguistic Diversity
- 2.4 Superdiversity
- 2.5 Minderheitensprachen
- 3 Theoretischer Rahmen
- 3.1 Die Entwicklung der Forschung in Linguistic Landscapes
- 3.2 Erforschung der Minderheitensprachen in Linguistic Landscapes
- 3.3 Linguistic Landscaping in Flensburg im Jahr 2014
- 4 Flensburg als Untersuchungsfeld
- 5 Methodischer Ansatz und Forschungsdesign
- 5.1 Forschung im qualitativen Paradigma
- 5.2 Methodische Vorüberlegungen für die Nutzung des Linguistic Landscaping
- 6 Grundlagen zur Analyse der Items
- 6.1 Mehrsprachigkeit auf Items in der Linguistic Landscape
- 6.2 Autoren der Items
- 6.3 Adressaten der Items (Intention der Sprache)
- 6.4 Art der Items
- 7 Analyse der erhobenen Daten
- 7.1 Die Sprachlandschaft Flensburgs im Überblick
- 7.2 Die Adressatenschaft in Flensburg: Leser einsprachiger und mehrsprachiger Items
- 7.2.1 Die Verteilung der einsprachigen und mehrsprachigen Items im Untersuchungsgebiet
- 7.3 Die Item-Autorenschaft in der Linguistic Landscape: Top-down und bottom-up Effekte in Flensburg
- 7.3.1 Sticker und Graffitis als Übermittler von bottom-up Botschaften
- 7.3.2 Die kommerzielle Nutzung von Sprache in der Norderstraße und der Neustadt im Vergleich
- 7.4 Minderheitensprachen in Flensburg
- 7.5 Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft Flensburgs
- 8 Vergleich und Diskussion der Analyseergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die sichtbare Mehrsprachigkeit in Flensburg mittels der Methode des Linguistic Landscaping. Das Hauptziel ist es, ein aktuelles Bild der sprachlichen Landschaft Flensburgs zu zeichnen und die Verwendung von Sprache in verschiedenen Kontexten zu analysieren. Die Arbeit vergleicht die aktuelle Situation mit vorherigen Studien und berücksichtigt den Einfluss der Corona-Pandemie.
- Analyse der sichtbaren Mehrsprachigkeit in Flensburg
- Vergleich mit vorherigen Linguistic Landscaping Studien in Flensburg
- Untersuchung der kommunikativen Funktionen verschiedener Sprachen
- Analyse der Autoren und Adressaten von sprachlichen Items
- Der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand – die sichtbare Mehrsprachigkeit in Flensburg – vor und verortet die Arbeit im Kontext vorheriger Forschung, insbesondere der Studie von Eckhardt (2016). Sie hebt die Veränderungen in Flensburg seit 2014 hervor, wie die Eröffnung neuer Cafés und den Einfluss der Corona-Pandemie, die die Notwendigkeit einer aktuellen Untersuchung unterstreichen. Die Zielsetzung der Arbeit und die Forschungsfrage werden formuliert: Wie präsentiert sich die Linguistic Landscape in Teilen Flensburgs, welche Sprachen sind vertreten, und wie interagieren sie?
2 Definitorische Annäherung an zentrale Begriffe: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe wie Mehrsprachigkeit, Linguistic Landscapes, Linguistic Diversity, Superdiversity und Minderheitensprachen. Es liefert die notwendigen theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse und schafft ein gemeinsames Verständnis der verwendeten Terminologie. Die Definitionen bilden die Grundlage für die methodische Herangehensweise der Arbeit.
3 Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der Forschung im Bereich Linguistic Landscapes und die spezifische Erforschung von Minderheitensprachen in diesem Kontext. Es analysiert frühere Studien, besonders die von Eckhardt (2016) in Flensburg, um den aktuellen Forschungsstand zu etablieren und die eigene Arbeit einzuordnen. Es dient als Grundlage für die methodische Herangehensweise und Interpretation der Ergebnisse.
4 Flensburg als Untersuchungsfeld: Dieses Kapitel beschreibt Flensburg als Untersuchungsort, seine Geschichte und seine besondere sprachliche Situation als Grenzstadt. Es untermauert die Relevanz der Stadt als Untersuchungsgegenstand und veranschaulicht die komplexen sprachlichen und kulturellen Dynamiken, die die Arbeit untersucht. Die Darstellung dient der Kontextualisierung der Ergebnisse der Linguistic Landscape Analyse.
5 Methodischer Ansatz und Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt den qualitativen Forschungsansatz und das Forschungsdesign der Arbeit. Es erläutert die methodischen Überlegungen zur Anwendung des Linguistic Landscaping und die Wahl der Untersuchungsmethoden. Es rechtfertigt die gewählte Vorgehensweise und erläutert, wie die Daten erhoben und analysiert werden.
6 Grundlagen zur Analyse der Items: Dieses Kapitel legt die Kriterien für die Analyse der in der Linguistic Landscape erhobenen Items fest. Es beschreibt die Analyse der Mehrsprachigkeit auf den Items, die Identifizierung der Autoren, die Bestimmung der Adressaten und die Klassifizierung der Itemtypen. Die Definition dieser Kategorien ist essentiell für die systematische und vergleichende Analyse der Daten im folgenden Kapitel.
7 Analyse der erhobenen Daten: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung der Linguistic Landscape in Flensburg. Es gibt einen Überblick über die Sprachlandschaft, analysiert die Adressaten von einsprachigen und mehrsprachigen Items, untersucht die Autorenschaft der Items (Top-down vs. bottom-up), behandelt das Auftreten von Minderheitensprachen und schließlich den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft. Es bietet detaillierte Ergebnisse und Analysen der gesammelten Daten.
Schlüsselwörter
Linguistic Landscape, Mehrsprachigkeit, Flensburg, Minderheitensprachen, Sprachlandschaft, qualitative Forschung, Kommunikative Funktionen, Corona-Pandemie, Top-down/Bottom-up, Sprachliche Diversität.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Linguistic Landscape Flensburgs
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die sichtbare Mehrsprachigkeit in Flensburg mittels der Methode des Linguistic Landscaping. Ziel ist es, ein aktuelles Bild der sprachlichen Landschaft Flensburgs zu zeichnen und die Verwendung von Sprache in verschiedenen Kontexten zu analysieren, verglichen mit vorherigen Studien und unter Berücksichtigung des Einflusses der Corona-Pandemie.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen qualitativen Forschungsansatz und die Methode des Linguistic Landscaping. Es werden Daten zur sichtbaren Mehrsprachigkeit in ausgewählten Bereichen Flensburgs erhoben und analysiert. Die Analyse umfasst die Betrachtung der Sprachen, der Autoren, der Adressaten und der Art der sprachlichen Items (z.B. Schilder, Graffitis).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse der sichtbaren Mehrsprachigkeit in Flensburg, Vergleich mit vorherigen Linguistic Landscaping Studien in Flensburg, Untersuchung der kommunikativen Funktionen verschiedener Sprachen, Analyse der Autoren und Adressaten von sprachlichen Items, Der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft.
Welche zentralen Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Mehrsprachigkeit, Linguistic Landscapes, Linguistic Diversity, Superdiversity und Minderheitensprachen. Diese Definitionen bilden die Grundlage für die methodische Herangehensweise und die Interpretation der Ergebnisse.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, definitorische Annäherung an zentrale Begriffe, theoretischer Rahmen, Flensburg als Untersuchungsfeld, methodischer Ansatz und Forschungsdesign, Grundlagen zur Analyse der Items, Analyse der erhobenen Daten, Vergleich und Diskussion der Analyseergebnisse und Schlussfolgerung. Der Aufbau folgt einer logischen Struktur, von der Theorie über die Methodik zur Analyse und Interpretation der Ergebnisse.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Analyse der erhobenen Daten präsentiert einen Überblick über die Sprachlandschaft Flensburgs, analysiert die Adressaten von einsprachigen und mehrsprachigen Items, untersucht die Autorenschaft der Items (Top-down vs. bottom-up), behandelt das Auftreten von Minderheitensprachen und den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft. Detaillierte Ergebnisse und Analysen der gesammelten Daten werden vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Linguistic Landscape, Mehrsprachigkeit, Flensburg, Minderheitensprachen, Sprachlandschaft, qualitative Forschung, Kommunikative Funktionen, Corona-Pandemie, Top-down/Bottom-up, Sprachliche Diversität.
Wie wird Flensburg als Untersuchungsfeld betrachtet?
Flensburg wird als Untersuchungsort aufgrund seiner besonderen sprachlichen Situation als Grenzstadt mit einer komplexen sprachlichen und kulturellen Dynamik beschrieben. Die Relevanz der Stadt als Untersuchungsgegenstand wird untermauert, um die Ergebnisse der Linguistic Landscape Analyse zu kontextualisieren.
Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Sprachlandschaft Flensburgs. Dieser Aspekt wird als wichtiger Faktor für die Veränderung der sprachlichen Landschaft betrachtet und in die Analyse miteinbezogen.
Welche vorherigen Studien werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich insbesondere auf die Studie von Eckhardt (2016) zur Linguistic Landscape in Flensburg. Sie vergleicht die aktuelle Situation mit den Ergebnissen dieser vorherigen Studie und hebt Veränderungen hervor.
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- Svea Sophie Schmidt (Author), 2021, Lokales Linguistic Landscaping. Sichtbare Mehrsprachigkeit in Flensburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1172337