Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich seit 2005 in einer Aufschwungphase. Dennoch bauen BMW, Nokia, Siemens und Co. in diesen Tagen weiter Arbeitsplätze ab. Gleichzeitig wurden in den letzten 2 Jahren ca. 1,5 Millionen neue Jobs geschaffen, während Vertreter der Wirtschaft vor einem wirtschaftlichen Abschwung warnen.
Der Druck auf Unternehmen und Beschäftigte steigt durch den globalen Wettbewerb, die US-Immobilienkrise und die weltweit steigenden Rohstoff- und Energiepreise. Um dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft neue Impulse zu geben, wurden 2005 u.a. die SGB II und SGB III Gesetze, im folgenden Hartz IV genannt, eingeführt. Damit entstanden für viele Menschen neue wirtschaftliche Risiken, aber auch Chancen. Die einen bekamen die Chance auf einen neuen Arbeitsplatz, für andere galt es den Gürtel enger zu schnallen, um den Arbeitsplatz zu sichern.
Viele widersprüchliche Entwicklungen für die Menschen, die sich täglich um ihre Existenz Sorgen machen. Um diese Existenzängste zu lindern gibt es vielerlei Rezepte. Eines lautet: Bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung, können alle am Erfolg partizipieren, deshalb alles Augenmerk auf die Wirtschaft. Doch obwohl das BIP in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gestiegen ist, sind die Reallöhne und die Gesamtlohnsumme in diesem Zeitraum gesunken. Heißt das, die schon von Ludwig Erhard vertretene Devise: Wachsende Wirtschaft = Wohlstand für Alle, gilt nicht mehr?
Wenn dieser Eindruck bestätigt werden sollte, müssen neue Konzepte diskutiert werden. Eines dieser Konzepte ist das bedingungslose Grundeinkommen. Ideen dazu sind ebenso wenig neu, wie sie sich eindeutig politischen Lagern zuschreiben lassen. Linke und konservative Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler, Arbeitslose und Angestellte, Menschen aus allen Bevölkerungsschichten können sich dafür begeistern.
Dies soll zum Anlass genommen werden, sich in dieser Arbeit mit dem bedingungslosen Grundeinkommen auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Werte im Wandel
- 2.1. Arbeit und Freizeit
- 2.2. Arbeitslosigkeit
- 2.3. Arbeitszeit und Produktivitätsentwicklung
- 2.4. Wohlstand und Armut
- 3. Bedingungsloses Grundeinkommen
- 3.1. Grundidee und historische Entwicklung
- 3.2. Modelle
- 3.2.1. Negative Einkommensteuer
- 3.2.2. Solidarisches Bürgergeld
- 3.2.3. BAG Grundeinkommen
- 3.2.4. Modell nach Götz Werner
- 3.2.5. Liberales Bürgergeld
- 3.2.6. Das Grüne Grundeinkommen
- 3.3. Vertreter und Standpunkte
- 4. Finanzierbarkeit des BGE
- 4.1. Auskömmliche Höhe eines BGE
- 4.2. Finanzierbarkeit eines BGE
- 5. Chancen und Risiken
- 5.1. Persönliche Chancen und Risiken
- 5.2. Gesellschaftliche Chancen und Risiken
- 6. Anreizwirkung auf Erwerbstätigkeit trotz Grundeinkommen
- 7. Alternativen zum BGE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) und untersucht die Idee, die verschiedenen Modelle, die Finanzierbarkeit, die Chancen und Risiken sowie die Alternativen zum BGE. Der Fokus liegt auf der Analyse der Auswirkungen eines BGE auf die deutsche Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt.
- Die Grundidee und historische Entwicklung des bedingungslosen Grundeinkommens
- Die verschiedenen Modelle und ihre Funktionsweise
- Die Finanzierbarkeit eines BGE und die notwendigen Ressourcen
- Die Chancen und Risiken eines BGE für Individuen und die Gesellschaft
- Die Anreizwirkung eines BGE auf die Erwerbstätigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des BGE im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland beleuchtet. Kapitel 2 analysiert den Wandel von Werten in Bezug auf Arbeit, Freizeit, Arbeitslosigkeit, Produktivitätsentwicklung und Wohlstand.
Kapitel 3 stellt die Grundidee und die historische Entwicklung des BGE vor. Es werden verschiedene Modelle, wie die negative Einkommensteuer, das solidarische Bürgergeld, das BAG Grundeinkommen, das Modell nach Götz Werner, das liberale Bürgergeld und das Grüne Grundeinkommen, detailliert beschrieben.
Kapitel 4 befasst sich mit der Finanzierbarkeit eines BGE, indem die auskömmliche Höhe und die Finanzierungsmöglichkeiten untersucht werden. In Kapitel 5 werden die Chancen und Risiken eines BGE für Einzelpersonen und die Gesellschaft analysiert.
Kapitel 6 beleuchtet die Auswirkungen eines BGE auf die Anreizwirkung der Erwerbstätigkeit. Kapitel 7 stellt schließlich Alternativen zum BGE vor.
Schlüsselwörter
Bedingungsloses Grundeinkommen, Arbeitsmarkt, Sozialstaat, Finanzierbarkeit, Chancen, Risiken, Alternativen, negative Einkommensteuer, solidarisches Bürgergeld, BAG Grundeinkommen, Götz Werner, liberales Bürgergeld, Grüne Grundeinkommen, Wirtschaft, Produktivitätsentwicklung, Wohlstand, Armut, Arbeitslosigkeit, Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit, Freizeit.
- Citar trabajo
- Frank Müller (Autor), 2008, Bedingungsloses Grundeinkommen , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117267