Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich mit der Analyse von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen wie den wechselnden Verhältnissen von Arbeit, Gütern und Geld. Es ist der Versuch, Gesetzmäßigkeiten zu finden und daraus Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik abzuleiten. Sie teilt sich in zwei Teilgebiete: Die Mikroökonomie und die Makroökonomie.
Die Mikroökonomie erforscht das wirtschaftliche Verhalten einzelner Konsumenten (Theorie des Haushalts), das Verhalten von Unternehmen (Produktionstheorie) sowie die Verteilung von endlichen Ressourcen wie Rohstoffen, Gütern und Geld zwischen den Haushalten und Unternehmen. Die Konsumenten werden als Quelle der Arbeitskraft, des Kapitals und als Verbraucher produzierter Güter angesehen. Güter werden mit dem Ziel verbraucht, den eigenen Nutzen zu maximieren. Betriebe setzen Ressourcen wie Arbeit, Rohstoffe, Boden, Kapital und Wissen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung ein. Um diese Fragestellungen der Interdependenzen lösbar zu machen, werden von der Wirklichkeit abstrahierte mathematische Modelle untersucht. In der Regel wird angenommen, dass die Wirtschaftsakteure Nutzenmaximierung betreiben und rational handeln: Unter gegebenen Handlungsalternativen wird stets die beste ausgewählt. Ein derart handelnder Ideal-Akteur wird Homo Oeconomicus genannt. Die Makroökonomie untersucht das Zusammenspiel aggregierter Wirtschaftsgrößen. Das Verhalten der Wirtschaft insgesamt wird untersucht, wie zum Beispiel Änderungen des Gesamteinkommens, der Beschäftigungsrate, der Inflationsrate und der Konjunktur. Anhand von mathematischen Modellen wird versucht, diese Schwankungen zu erklären und Empfehlungen für die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik abzuleiten. Im Mittelpunkt vieler makroökonomischer Betrachtungen steht daher die Rolle des Staates im gesamtwirtschaftlichen Kontext. So werden durch Änderungen bei Steuern, Zinsen oder Staatsausgaben politisch definierte Ziele, wie beispielsweise Preisniveaustabilität, Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum angestrebt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Die Volkswirtschaftslehre
- 1.1.1 Die Mikroökonomie
- 1.1.2 Die Makroökonomie
- 1.2 Die Spieltheorie
- 1.3 Motivation
- 1.4 Überblick
- 1.1 Die Volkswirtschaftslehre
- 2 Wichtige Modelle der Wachstumstheorie
- 2.1 Das Solow-Modell
- 2.1.1 Definition und Grundannahmen
- 2.1.2 Die Produktionsfunktion
- 2.1.3 Die Herleitung der Wachstumsraten
- 2.1.4 Das Wachstumsgleichgewicht - Der "Steady-State"
- 2.2 Das Lucas-Uzawa-Modell
- 2.2.1 Kritik am Solow Modell
- 2.2.2 Die Nutzenfunktion
- 2.2.3 Einleitung und Modellannahmen
- 2.2.4 Die Produktionsfunktion
- 2.2.5 Das Optimierungsproblem
- 2.2.6 Die Wachstumsraten der Modellgrößen
- 2.2.7 Der Steady-State
- 2.2.8 Interpretation der Ergebnisse
- 2.1 Das Solow-Modell
- 3 Die Simulation
- 3.1 Das Lucas-Uzawa-Modell in der Simulation
- 3.1.1 Die Modellannahmen
- 3.1.2 Initialisierung der Parameter
- 3.1.3 Gesetzmäßigkeiten in der Simulation
- 3.1.4 Die Berechnung von cons
- 3.1.5 Die Berechnung von invh
- 3.1.6 Die Berechnung von invk
- 3.1.7 Die optimale Entscheidung
- 3.2 Die Bedienung der Simulation
- 3.2.1 Das Simulationsinterface
- 3.2.2 Die Steuerung
- 3.2.3 Die Grafik "BSP"
- 3.2.4 Die Grafik "Inputfaktoren"
- 3.2.5 Die Grafik "Beschäftigung"
- 3.2.6 Der Aktionsraum
- 3.1 Das Lucas-Uzawa-Modell in der Simulation
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Deterministische Parameterdefinitionen
- 4.1.1 Das Parameterset x1
- 4.1.2 Die Bedeutung der Parameter
- 4.1.3 Die Simulation unter x1
- 4.2 Sensitivitätsanalysen
- 4.2.1 Parameter A
- 4.2.2 Parameter B
- 4.2.3 Parameter a
- 4.2.4 Parameter
- 4.2.5 Parameter σ und S
- 4.2.6 Parameter p
- 4.3 Stochastische Simulation
- 4.3.1 Das Parameterset X11
- 4.3.2 Die Simulation unter X11
- 4.4 Schocks
- 4.5 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 4.1 Deterministische Parameterdefinitionen
- 5 Ein modifiziertes Lucas-Uzawa-Modell
- 5.1 Modifikation der Gleichungen
- 5.2 Anpassung der Simulation
- 5.2.1 Die Berechnung von invh
- 5.3 Ergebnisse der deterministischen Simulation
- 5.4 Sensitivitätsanalyse
- 5.5 Auswirkungen der Modifikation
- 6 Erkenntnisse
- 6.1 Konklusion
- 6.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit zielt darauf ab, eine agentenbasierte Simulation einer geschlossenen Volkswirtschaft zu entwickeln und zu analysieren. Dies geschieht mittels eines modifizierten Lucas-Uzawa-Modells. Die Arbeit untersucht das dynamische Verhalten des Modells unter verschiedenen Bedingungen und Parametern.
- Agentenbasierte Modellierung ökonomischer Systeme
- Anwendung und Modifikation des Lucas-Uzawa-Modells
- Analyse des Einflusses verschiedener Parameter auf das Wirtschaftswachstum
- Untersuchung deterministischer und stochastischer Simulationen
- Sensitivitätsanalysen zur Robustheit des Modells
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der agentenbasierten Simulation von Volkswirtschaften ein. Es beleuchtet die Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikro- und Makroökonomie, sowie die Bedeutung der Spieltheorie im Kontext des gewählten Modells. Die Motivation für die Arbeit wird dargelegt, und ein Überblick über den Aufbau der Arbeit wird gegeben. Die Einleitung schafft den notwendigen Kontext für das Verständnis der folgenden Kapitel und stellt die Forschungsfrage sowie die Methodik vor.
2 Wichtige Modelle der Wachstumstheorie: Dieses Kapitel präsentiert zwei grundlegende Modelle der Wachstumstheorie: das Solow-Modell und das Lucas-Uzawa-Modell. Das Solow-Modell wird detailliert erklärt, einschließlich seiner Grundannahmen, der Produktionsfunktion und der Herleitung der Wachstumsraten. Es wird insbesondere das Konzept des "Steady-State" erläutert. Anschließend wird das Lucas-Uzawa-Modell als Erweiterung und Verbesserung des Solow-Modells eingeführt, wobei die Kritikpunkte am Solow-Modell und die Verbesserungen durch das Lucas-Uzawa-Modell im Detail diskutiert werden. Die Nutzenfunktion und das Optimierungsproblem des Lucas-Uzawa-Modells werden ebenfalls eingehend behandelt. Die unterschiedlichen Ansätze beider Modelle hinsichtlich des Wirtschaftswachstums werden verglichen und kontrastiert. Das Kapitel legt die theoretische Grundlage für die Simulation in den folgenden Kapiteln.
3 Die Simulation: Dieses Kapitel beschreibt die Implementierung des Lucas-Uzawa-Modells in einer agentenbasierten Simulation. Es werden die Modellannahmen, die Initialisierung der Parameter, die Gesetzmäßigkeiten der Simulation und die Berechnungen der relevanten Größen (Konsum, Investitionen in Humankapital und Sachkapital) detailliert erläutert. Die Bedienung der Simulation wird durch eine Beschreibung des Simulationsinterfaces, der Steuerungsmöglichkeiten und der verschiedenen Grafiken (BSP, Inputfaktoren, Beschäftigung) verdeutlicht. Der Aktionsraum der Agenten wird ebenfalls definiert. Das Kapitel legt die methodischen Grundlagen der Simulation dar und beschreibt deren technische Umsetzung.
4 Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Simulation präsentiert. Es werden zunächst die Ergebnisse unter deterministischen Parametern (Parameterset x1) diskutiert, wobei die Bedeutung der einzelnen Parameter erläutert wird. Im Anschluss daran werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, um den Einfluss der Variation einzelner Parameter auf das Ergebnis zu untersuchen. Zusätzlich werden Ergebnisse einer stochastischen Simulation und die Auswirkungen von Schocks auf das System analysiert. Dieses Kapitel beinhaltet eine umfassende Auswertung der Simulationsergebnisse, die eine fundierte Bewertung des Modells ermöglichen. Die Ergebnisse werden so aufbereitet, dass ein umfassendes Bild des Modellverhaltens gegeben wird.
5 Ein modifiziertes Lucas-Uzawa-Modell: Dieses Kapitel beschreibt die Modifikation des ursprünglichen Lucas-Uzawa-Modells und die notwendigen Anpassungen an der Simulation. Es werden die modifizierten Gleichungen vorgestellt, die Anpassungen an der Berechnung von invh detailliert erläutert, und die Ergebnisse der deterministischen Simulation unter dem modifizierten Modell präsentiert. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt den Einfluss der Modifikation auf die Ergebnisse. Das Kapitel analysiert die Auswirkungen der vorgenommenen Veränderungen und bewertet deren Einfluss auf die Genauigkeit und Aussagekraft des Modells.
Schlüsselwörter
Agentenbasierte Simulation, geschlossene Volkswirtschaft, Lucas-Uzawa-Modell, Wirtschaftswachstum, Solow-Modell, Sensitivitätsanalyse, stochastische Simulation, Parameter, Steady-State, Modellmodifikation.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Agentenbasierte Simulation einer geschlossenen Volkswirtschaft mittels eines modifizierten Lucas-Uzawa-Modells
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung und Analyse einer agentenbasierten Simulation einer geschlossenen Volkswirtschaft. Als Grundlage dient ein modifiziertes Lucas-Uzawa-Modell, welches das dynamische Verhalten der Wirtschaft unter verschiedenen Bedingungen und Parametern untersucht.
Welche Modelle werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert primär auf dem Lucas-Uzawa-Modell, einer Erweiterung des Solow-Modells. Beide Modelle werden detailliert beschrieben und verglichen. Das Solow-Modell dient als Ausgangspunkt, während das Lucas-Uzawa-Modell im Mittelpunkt der Simulation steht und im Laufe der Arbeit modifiziert wird.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, eine agentenbasierte Simulation zu entwickeln und zu analysieren, um den Einfluss verschiedener Parameter auf das Wirtschaftswachstum in einer geschlossenen Volkswirtschaft zu untersuchen. Dabei werden sowohl deterministische als auch stochastische Simulationen betrachtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Wichtige Themen sind die agentenbasierte Modellierung ökonomischer Systeme, die Anwendung und Modifikation des Lucas-Uzawa-Modells, die Analyse des Einflusses verschiedener Parameter auf das Wirtschaftswachstum, die Untersuchung deterministischer und stochastischer Simulationen sowie Sensitivitätsanalysen zur Robustheit des Modells.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Wichtige Modelle der Wachstumstheorie (Solow und Lucas-Uzawa), Die Simulation (Implementierung und Bedienung), Ergebnisse (deterministische und stochastische Simulationen, Sensitivitätsanalysen), Ein modifiziertes Lucas-Uzawa-Modell und Erkenntnisse (Konklusion und Ausblick). Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Modells und der Simulation.
Was wird im Kapitel "Wichtige Modelle der Wachstumstheorie" behandelt?
Dieses Kapitel erklärt detailliert das Solow-Modell und das Lucas-Uzawa-Modell, einschließlich deren Grundannahmen, Produktionsfunktionen, Herleitung der Wachstumsraten und des Steady-State. Es werden die Stärken und Schwächen beider Modelle verglichen und die Notwendigkeit der Modifikation des Lucas-Uzawa-Modells begründet.
Wie wird die Simulation implementiert?
Kapitel 3 beschreibt die Implementierung des Lucas-Uzawa-Modells in einer agentenbasierten Simulation. Es werden die Modellannahmen, die Parameterinitialisierung, die Berechnungen relevanter Größen (Konsum, Investitionen) und die Bedienung des Simulationsinterfaces detailliert erläutert.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Kapitel 4 präsentiert die Simulationsergebnisse unter deterministischen und stochastischen Bedingungen, einschließlich Sensitivitätsanalysen, um den Einfluss der Parametervariation zu untersuchen. Die Auswirkungen von Schocks auf das System werden ebenfalls analysiert.
Wie wird das Lucas-Uzawa-Modell modifiziert?
Kapitel 5 beschreibt die Modifikation des ursprünglichen Lucas-Uzawa-Modells und die notwendigen Anpassungen an der Simulation. Die Auswirkungen dieser Modifikation auf die Simulationsergebnisse werden analysiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das letzte Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen, zieht Schlussfolgerungen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Agentenbasierte Simulation, geschlossene Volkswirtschaft, Lucas-Uzawa-Modell, Wirtschaftswachstum, Solow-Modell, Sensitivitätsanalyse, stochastische Simulation, Parameter, Steady-State, Modellmodifikation.
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- Dipl.-Ing. Martin Fröhler (Author), 2007, Agentenbasierende Simulation einer geschlossenen Volkswirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117351