Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den nationalallegorischen Liebesbeziehungen der Protagonisten in den Romanen "O Guarani" und "Iracema". Alencar erzählt die Geschichten vom Zusammentreffen portugiesischer Entdecker mit Indianern. Ziel der Analyse ist es, die Bildung einer nationalen Identität Brasiliens in Hinblick auf diesen Kontakt und den Austausch zu untersuchen. Dabei sollen die Protagonisten der Romane genauer in Bezug auf ihre kulturelle Ausstattung analysiert werden, die wiederum zeigen soll, inwieweit die Partner Peri und Cecília, sowie Iracema
und Martim der Kultur des jeweils anderen entgegenkommen, um auf diese Weise miteinander zu verschmelzen und eine Union zu bilden.
Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Natur gerichtet sein. Diese bildet den zentralen Topos und kommt in erster Linie durch die Schauplätze und die bildhafte Sprache in den Romanen zum Ausdruck. Zudem werden die
Titelfiguren, die eine starke Verbindung zur Natur haben, mittels dieser charakterisiert. Das Profil der Indianer wird dabei umfangreicher analysiert, weil es die Suche nach der nationalen Identität angesichts der Rolle als Nationalheld/-in stärker zum Ausdruck bringt.
Im Folgenden sollen zunächst das Leben Alencars und seine Indianerromane vorgestellt werden. Hierbei wird der Inhalt der zwei zu untersuchenden Romane kurz wiedergegeben, um im Anschluss daran Doris Sommers Theorien zur fiktionalen Darstellung der nationalen Situation in Romanen der lateinamerikanischen Romantik im 19. Jahrhundert zu präsentieren.
Im Hauptteil der Arbeit werden die jeweiligen Protagonisten der Romane "O Guarani" und "Iracema" ausführlich analysiert. Sommers Konzept der Allegorie für den Beginn der nationalen Kreuzung dient hierbei als Basis. Bei der
Analyse soll gezeigt werden, welche kulturellen Elemente die Charaktere in die Entstehung des neunen brasilianischen Volkes mit einbringen und welche abgelegt werden. Hierbei werden die wichtigsten Aspekte der Identitätsstiftung hervorgehoben. Daran anknüpfend schließt ein Vergleich der Romane im Hinblick auf die Darstellung der Nationalallegorie und die Vermittlung eines Nationalbewusstseins an. Abschließend werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit in Bezug auf die Ausgangsfrage in einem Fazit zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- JOSÉ DE ALENCAR UND SEINE TRILOGÍA INDIGENISTA
- DAS KONZEPT DER NATIONALALLEGORIE
- ANALYSE
- Peri
- Naturkenntnis
- Verhältnis zur Familie Mariz
- Poetische Sprache
- Cecília
- Iracema
- Beziehung zur Natur
- Verhältnis zu Martim
- Mutter von Moacir
- Martim
- VERGLEICH
- FAZIT
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die nationalallegorischen Liebesbeziehungen in José de Alencars Romanen O Guarani und Iracema, um die Bildung einer nationalen Identität Brasiliens im Kontext des Kontakts zwischen portugiesischen Entdeckern und Indianern zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der kulturellen Ausstattung der Protagonisten und deren Interaktion, um zu zeigen, wie sie miteinander verschmelzen und eine Union bilden. Die Rolle der Natur als zentrales Thema und die Charakterisierung der Titelfiguren durch ihre Verbindung zur Natur stehen im Vordergrund.
- Die Konstruktion der brasilianischen Nationalidentität durch die Darstellung der Interaktion zwischen Europäern und indigenen Völkern
- Die Verwendung der Liebesgeschichte als Allegorie für den nationalen Zusammenhalt und die Entwicklung Brasiliens
- Die Rolle der Natur als zentraler Topos und ihre Funktion in der Charakterisierung der Protagonisten
- Die Analyse der kulturellen Elemente, die zur Entstehung des neuen brasilianischen Volkes beitragen
- Der Vergleich der beiden Romane in Bezug auf die Darstellung der Nationalallegorie und die Vermittlung eines Nationalbewusstseins
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der brasilianischen Nationalliteratur im 19. Jahrhundert ein und stellt José de Alencar und seine Trilogie über die indigene Bevölkerung Brasiliens vor. Es gibt einen kurzen Überblick über die Inhalte von O Guarani und Iracema, die die Grundlage für die weitere Analyse bilden. Das zweite Kapitel stellt Doris Sommers Theorien zur fiktionalen Darstellung der nationalen Situation in Romanen der lateinamerikanischen Romantik vor. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit der detaillierten Analyse der Protagonisten in O Guarani und Iracema. Es werden die kulturellen Elemente untersucht, die die Charaktere in die Entstehung des neuen brasilianischen Volkes mit einbringen und welche abgelegt werden. Die wichtigsten Aspekte der Identitätsstiftung werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die brasilianische Nationalallegorie, die Romantik, die indigene Bevölkerung Brasiliens, José de Alencar, O Guarani, Iracema, Doris Sommer, nationale Identität, kulturelle Elemente, Interaktion, Natur, Liebesgeschichte, Verschmelzung, Union.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2021, Die brasilianische Nationalallegorie in José de Alencars "O Guarani" (1857) und "Iracema"(1865), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1174158