[...] Ein weiteres Ziel des Basler Komitees ist es, die Entwicklung des
Kreditrisikomanagements in den Banken selbst zu provozieren. Als Anreiz soll die
Aussicht auf eine im Mittel verminderte Eigenkapitalanforderung im Gegenzug zu der
Implementierung fortgeschrittener Modelle dienen.3
Bevor eine angemessene Regelung gefunden werden kann, sind viele
Interessenkonflikte zu lösen. Zum Beispiel können Konflikte auftreten zwischen der
Flexibilität der Regelungen hinsichtlich nationaler Unterschiede und der Herstellung
international gleicher Wettbewerbsvoraussetzungen (engl.: level playing field). Weitere
Konflikte können auftreten zwischen hoch entwickelten Modellen und leicht
verständlichen und einfach anwendbaren Vorschriften sowie zwischen der Förderung der Stabilität des Finanzsystems und der Förderung des Wirtschaftswachstums.4
Das neue Konzept „Basel II“ beinhaltet Vorschläge zur Lösung dieser Konflikte.
Inwieweit die Prioritäten zum einen richtig gesetzt wurden und zum anderen die
gesetzten Prioritäten effizient umgesetzt wurden, ist Gegenstand der aktuellen
Diskussion.
Die vorliegende Arbeit soll die Methoden zur Kreditrisikominderung darstellen (Kapitel
II), die Anerkennung dieser Methoden im Rahmen der zur Zeit gültigen Regelung
(Kapitel III) und im Entwurf zu Basel II erläutern (Kapitel IV) und die aktuelle
Diskussion der Fachvertreter, Zentralbanken und Kreditinstitute beleuchten (Kapitel V).
Das Resümee muß anschließend beurteilen, ob die Anerkennung der CRM-Instrumente
im Entwurf zu Basel II angemessen ist und es soll Verdienste und Mängel des
Entwurfes hervorheben.
Der Anhang enthält eine Darstellung der Ableitung der Risikogewichte nach der
Standardmethode und Beispiele für die Berechnung des Risikogewichts bei
unterschiedlichen Instrumenten und im Vergleich zu Basel I.
3 Vgl. Basler Komitee, 2001, S. 5 (The New Basel Capital Accord: An explanatory note).
4 Vgl. Walter, 2001, S. 11. Nicole Walter setzt der aktuellen Diskussion um mögliche schädliche
Auswirkungen von Basel II für die Wirtschaft entgegen, daß vorrangiges Ziel der
Eigenkapitalvereinbarung die Stabilität des Finanzsystems sei. Somit sei der Verweis auf die angebliche
Mittelstandsfeindlichkeit des neuen Entwurfs verfehlt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Credit Risk Mitigation Instrumente
- Kreditsicherheiten
- Netting
- Kreditderivate
- Andere Instrumente
- Credit Risk Mitigation in der alten Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Credit Risk Mitigation in der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Standardansatz
- IRB-Ansätze
- Aktuelle Diskussion der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Allgemeine Kritikpunkte
- Standardansatz
- IRB-Ansatz
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Instrumente zur Minderung von Kreditrisiken (Credit Risk Mitigation - CRM) und deren Berücksichtigung in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bewertung der Angemessenheit der regulatorischen Behandlung dieser Instrumente im Hinblick auf ihren tatsächlichen risikomindernden Effekt. Weiterhin wird die aktuelle Diskussion um die neue Basler Eigenkapitalvereinbarung beleuchtet.
- Credit Risk Mitigation Instrumente und deren Funktionsweise
- Die Behandlung von CRM-Instrumenten in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Der Vergleich ökonomischen und regulatorischen Kapitals im Kontext von CRM
- Die Herausforderungen bei der Implementierung der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Kritikpunkte an der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Credit Risk Mitigation und deren Entwicklung seit der ersten Basler Eigenkapitalvereinbarung ein. Sie hebt die Bedeutung der aufsichtsrechtlichen Anerkennung von Risikominderungsinstrumenten und das Ziel der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung hervor, allen Instrumenten einen angemessenen Einfluss bei der Minderung von Eigenkapitalanforderungen zuzuweisen. Die Arbeit adressiert den Konflikt zwischen der Flexibilität nationaler Regelungen und der Notwendigkeit international gleicher Wettbewerbsbedingungen. Schließlich wird auf die Herausforderungen bei der Implementierung fortgeschrittener Modelle hingewiesen.
Credit Risk Mitigation Instrumente: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene Instrumente zur Minderung von Kreditrisiken. Es beinhaltet eine Diskussion über Kreditsicherheiten (einschliesslich eines Vergleichs zwischen Real- und Personalsicherheiten und des Collateral Managements), Netting, und Kreditderivate (Credit Default Swap, Total Rate of Return Swap, Credit Linked Note und der Markt für Kreditderivate). Zusätzlich werden weitere, weniger detailliert beschriebene, Instrumente behandelt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Funktionsweise und der Bedeutung der einzelnen Instrumente im Kontext des Kreditrisikomanagements.
Credit Risk Mitigation in der alten Basler Eigenkapitalvereinbarung: Dieses Kapitel beschreibt die Behandlung von Credit Risk Mitigation Instrumenten im Rahmen der alten Basler Eigenkapitalvereinbarung. Es analysiert, wie die bestehenden Regeln die Verwendung von Risikominderungsinstrumenten behandelten und welche Limitierungen oder Herausforderungen sich daraus ergaben. Der Fokus liegt wahrscheinlich auf der relativen Ineffizienz der alten Regelungen im Vergleich zu den Ansätzen in Basel II.
Credit Risk Mitigation in der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung: Dieses Kapitel analysiert die Behandlung von CRM-Instrumenten im Kontext von Basel II. Es werden der Standardansatz und die IRB-Ansätze (Internal Ratings Based) detailliert untersucht, inklusive der Berücksichtigung von Sicherheiten, Netting, Garantien, Kreditderivaten und anderen Instrumenten. Der Schwerpunkt liegt auf der Berechnung der Eigenkapitalanforderungen unter den verschiedenen Ansätzen und der damit verbundenen Komplexität. Es wird vermutlich auch ein Vergleich mit der alten Regelung gezogen, der die Verbesserungen oder Nachteile des neuen Systems beleuchtet.
Aktuelle Diskussion der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung: Dieses Kapitel befasst sich kritisch mit der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Es analysiert allgemeine Kritikpunkte, sowie spezifische Kritikpunkte an den Standard- und IRB-Ansätzen, insbesondere in Bezug auf die Behandlung von Sicherheiten und anderen Instrumenten. Es beleuchtet wahrscheinlich die Herausforderungen der Implementierung und die laufende Debatte über die optimale Gestaltung der Regulierung.
Schlüsselwörter
Credit Risk Mitigation, Basel II, Eigenkapitalvereinbarung, Kreditsicherheiten, Netting, Kreditderivate, Standardansatz, IRB-Ansatz, Risikominderung, regulatorisches Kapital, ökonomisches Kapital.
Häufig gestellte Fragen: Seminararbeit zur Credit Risk Mitigation und der Basler Eigenkapitalvereinbarung
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit Instrumenten zur Minderung von Kreditrisiken (Credit Risk Mitigation - CRM) und deren Berücksichtigung in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Sie analysiert die Angemessenheit der regulatorischen Behandlung dieser Instrumente, beleuchtet die aktuelle Diskussion um die neue Basler Eigenkapitalvereinbarung und vergleicht ökonomisches und regulatorisches Kapital im Kontext von CRM.
Welche Instrumente zur Credit Risk Mitigation werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene CRM-Instrumente wie Kreditsicherheiten (Real- und Personalsicherheiten, Collateral Management), Netting, und Kreditderivate (Credit Default Swap, Total Rate of Return Swap, Credit Linked Note). Zusätzlich werden weitere, weniger detailliert beschriebene, Instrumente behandelt.
Wie werden CRM-Instrumente in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung behandelt?
Die Seminararbeit vergleicht die Behandlung von CRM-Instrumenten in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Sie analysiert die Regeln der alten Vereinbarung und deren Limitierungen, und untersucht detailliert den Standardansatz und die IRB-Ansätze (Internal Ratings Based) von Basel II, inklusive der Berücksichtigung von Sicherheiten, Netting, Garantien und Kreditderivaten.
Was sind die zentralen Kritikpunkte an der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung?
Die Arbeit beleuchtet kritisch die neue Basler Eigenkapitalvereinbarung, analysiert allgemeine Kritikpunkte und spezifische Kritikpunkte an den Standard- und IRB-Ansätzen, insbesondere bezüglich der Behandlung von Sicherheiten und anderen Instrumenten. Die Herausforderungen der Implementierung und die laufende Debatte über die optimale Gestaltung der Regulierung werden ebenfalls behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung, Credit Risk Mitigation Instrumente, Credit Risk Mitigation in der alten Basler Eigenkapitalvereinbarung, Credit Risk Mitigation in der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung, Aktuelle Diskussion der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung und Resümee.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Funktionsweise von CRM-Instrumenten und deren Berücksichtigung in der alten und neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bewertung der Angemessenheit der regulatorischen Behandlung im Hinblick auf den tatsächlichen risikomindernden Effekt. Die Herausforderungen bei der Implementierung der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung werden ebenfalls untersucht.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Credit Risk Mitigation, Basel II, Eigenkapitalvereinbarung, Kreditsicherheiten, Netting, Kreditderivate, Standardansatz, IRB-Ansatz, Risikominderung, regulatorisches Kapital, ökonomisches Kapital.
Wo finde ich einen Überblick über die einzelnen Kapitel?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet detaillierte Einblicke in den Inhalt jedes Kapitels, inklusive der behandelten Themen und Schwerpunkte.
Gibt es einen Vergleich zwischen ökonomischem und regulatorischem Kapital?
Ja, die Arbeit vergleicht ökonomisches und regulatorisches Kapital im Kontext von CRM-Instrumenten.
Wie wird das Thema Collateral Management behandelt?
Das Collateral Management wird im Kapitel über Kreditsicherheiten behandelt und im Kontext des Kreditrisikomanagements eingeordnet.
- Quote paper
- Christian Hort (Author), Sebastian Simon (Author), 2001, Credit Risk Mitigation - Optimierung von Kreditportfolios, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11751