Die Vertreibung der Mauren von der Iberischen Halbinsel, seit Jahrhunderten im Zuge der Reconquista von den Spaniern betrieben, wurde 1492 mit dem Fall Granadas besiegelt. In der Kapitulationsakte wurden den Mauren zunächst Zugeständnisse in Bezug auf freie Religionsausübung gemacht, doch schon nach wenigen Jahren unterlagen sie zahlreichen Restriktionen. In Granada erhoben sich schließlich die Mauren, doch ihre Aufstände wurden von der spanischen Krone niedergeschlagen und führten 1502 zu Zwangstaufe beziehungsweise Vertreibung der Muslime aus Kastilien, der 1525/26 die Muslime Aragóns folgten. Weitere Aufstände führten 1609 zur Vertreibung der Morisken, der getauften Muslime, aus ganz Spanien. Wie viele andere Migrantengruppen der Frühen Neuzeit waren sie gezwungen ihre Heimat aus religiösen Gründen zu verlassen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung dieser Vertreibung in der modernen spanischen Historiographie des 20. Jahrhunderts. Dazu wurden drei Handbücher ausgewählt: Historia de España y su influencia en la Historia Universal von Antonio Ballesteros y Beretta, Historia de España, herausgegeben von Ramón Menéndez Pidal, sowie die Historia General de España y América, herausgegeben von Luis Suárez Fernández. Anhand dieser Werke, die im Folgenden kurz vorgestellt werden, soll die Auseinandersetzung spanischer Gelehrter mit der Vertreibung der Mauren in der Historiographie verdeutlicht werden. Dazu werden die Werke bezüglich Darstellung, Umgang mit Quellen und Forschung sowie sprachlicher Präsentation untersucht. Neben den Ursachen für die Vertreibung aus Spanien sollen auch die Folgen der Migration in den Blick genommen werden. Abschließend wird nach einer Bewertung der maurischen Herrschaft in Spanien durch die Geschichtsschreibung gefragt. Aus Platzgründen wird dabei die Kenntnis der Geschichte vom Fall Granadas 1492 bis zur Vertreibung der Mauren aus Spanien 1609 vorausgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchungsteil
- Präsentation der zu analysierenden Handbücher
- Historia de España y su influencia en la historia universal
- Historia de España
- Historia general de España y América
- Die sprachliche Präsentation der Darstellungen
- Der Umgang mit Quellen und Forschung
- Die Darstellung der Vertreibung
- Der Fall Granadas 1492 - Das Ende der Reconquista
- Das Schicksal der Mauren - Zwangstaufe und Verfolgung
- Ursachen und Folgen der Migration
- Bewertung der maurischen Herrschaft in Spanien
- Präsentation der zu analysierenden Handbücher
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Vertreibung der Mauren aus Spanien im 20. Jahrhundert in drei ausgewählten spanischen Geschichtshandbüchern. Ziel ist es, die Auseinandersetzung spanischer Gelehrter mit diesem Thema in der Historiographie zu beleuchten und zu analysieren.
- Analyse der sprachlichen Präsentation der Vertreibung in den Handbüchern
- Untersuchung des Umgangs mit Quellen und Forschung in den jeweiligen Werken
- Vergleich der Darstellungen des Falls von Granada, der Zwangstaufen und der Folgen der Migration
- Bewertung der maurischen Herrschaft in Spanien durch die Historiographie
- Einordnung der jeweiligen Darstellungen in ihren historischen Kontext (Ende der Monarchie, Diktatur, Franco-Ära, Demokratie).
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Vertreibung der Mauren aus Spanien ein und beschreibt den historischen Kontext. Sie skizziert den Forschungsansatz der Arbeit, der die Analyse von drei ausgewählten spanischen Geschichtshandbüchern aus verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts umfasst. Die Einleitung benennt die drei Handbücher (Ballesteros y Beretta, Menéndez Pidal, Suárez Fernández) und formuliert die zentralen Forschungsfragen, die sich mit der Darstellung der Vertreibung, dem Umgang mit Quellen, der sprachlichen Präsentation und der Bewertung der maurischen Herrschaft befassen. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von 1492 bis 1609.
Präsentation der zu analysierenden Handbücher: Dieses Kapitel präsentiert die drei ausgewählten Geschichtshandbücher detailliert. Für jedes Handbuch werden Umfang, Aufbau, Ausrichtung und die jeweilige historische Epoche, in der es entstand, beschrieben. Es werden Informationen zur Auswahl der Sekundärliteratur und der verwendeten Quellen gegeben, sowie zu den verwendeten Abbildungen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der jeweiligen Werke und ihrer Relevanz für die Forschungsfrage.
Die sprachliche Präsentation der Darstellungen: Dieses Kapitel analysiert die sprachliche Gestaltung der drei Handbücher im Hinblick auf Objektivität und Wertungen. Es wird untersucht, wie die Autoren die Vertreibung der Mauren sprachlich darstellen und welche Begriffe sie verwenden. Der Fokus liegt auf der Frage, ob und inwieweit eine wertende Sprache verwendet wird und wie dies den jeweiligen historischen Kontext widerspiegelt. Die Arbeit diskutiert die Problematik von Objektivität in der Geschichtswissenschaft und den Einfluss von persönlichen Einstellungen und Vorurteilen.
Die Darstellung der Vertreibung: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Vertreibung der Mauren in den drei Handbüchern. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven und Schwerpunkte in den jeweiligen Werken verglichen und die Behandlung des Falls von Granada, der Zwangstaufen und der Folgen der Migration untersucht. Der Vergleich zeigt auf, wie die Vertreibung in den verschiedenen historischen Kontexten interpretiert und dargestellt wird.
Bewertung der maurischen Herrschaft in Spanien: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung der maurischen Herrschaft in Spanien, wie sie in den drei Handbüchern zum Ausdruck kommt. Es untersucht, welche Aspekte der maurischen Geschichte hervorgehoben werden und welche Wertungen die Autoren implizit oder explizit zum Ausdruck bringen. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Perspektiven und der Entwicklung der Geschichtsschreibung im Laufe des 20. Jahrhunderts.
Schlüsselwörter
Vertreibung der Mauren, spanische Historiographie, 20. Jahrhundert, Reconquista, Zwangstaufe, Migration, Historia de España, Quellenkritik, sprachliche Objektivität, Historiographie des 20. Jahrhunderts, Handbücher, Ballesteros y Beretta, Menéndez Pidal, Suárez Fernández, Granada, Morisken.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse spanischer Geschichtshandbücher (20. Jahrhundert)
Welche Geschichtshandbücher werden in dieser Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert drei ausgewählte spanische Geschichtshandbücher des 20. Jahrhunderts: "Historia de España y su influencia en la historia universal", "Historia de España" und "Historia general de España y América". Die genauen Autoren (Ballesteros y Beretta, Menéndez Pidal, Suárez Fernández) werden im Text genannt, jedoch nicht in dieser Übersicht spezifisch aufgeführt.
Was ist das zentrale Thema der Arbeit?
Das zentrale Thema ist die Darstellung der Vertreibung der Mauren aus Spanien im 20. Jahrhundert in den drei ausgewählten Geschichtshandbüchern. Die Arbeit untersucht, wie dieses historische Ereignis in den jeweiligen Werken präsentiert wird und welche Faktoren (sprachliche Mittel, Quellen, historischer Kontext) diese Darstellung beeinflussen.
Welche Aspekte der Vertreibung werden untersucht?
Die Analyse umfasst verschiedene Aspekte der Vertreibung, darunter die sprachliche Präsentation (Objektivität, verwendete Begriffe), der Umgang mit Quellen und Forschung, die Darstellung des Falls von Granada 1492, die Zwangstaufen der Morisken und die Folgen der Migration. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der Darstellungen in den verschiedenen Handbüchern und ihren jeweiligen historischen Kontexten.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die Arbeit untersucht, wie die Vertreibung sprachlich dargestellt wird, wie die Autoren mit Quellen und Forschung umgehen, wie der Fall von Granada, die Zwangstaufen und die Folgen der Migration präsentiert werden und wie die maurische Herrschaft in Spanien bewertet wird. Die Einordnung der Darstellungen in den historischen Kontext (Ende der Monarchie, Diktatur, Franco-Ära, Demokratie) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Untersuchungsteil (mit Unterkapiteln zur Präsentation der Handbücher, der sprachlichen Präsentation, dem Umgang mit Quellen, der Darstellung der Vertreibung und der Bewertung der maurischen Herrschaft) und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel fasst seine Ergebnisse zusammen.
Welche Zeitspanne wird betrachtet?
Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von 1492 (Fall Granadas) bis 1609 (offizielles Ende der Vertreibung der Morisken). Die Analyse der Geschichtshandbücher bezieht sich jedoch auf ihre Entstehung im 20. Jahrhundert und deren jeweilige historische Einordnung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vertreibung der Mauren, spanische Historiographie, 20. Jahrhundert, Reconquista, Zwangstaufe, Migration, Historia de España, Quellenkritik, sprachliche Objektivität, Historiographie des 20. Jahrhunderts, Handbücher, Ballesteros y Beretta, Menéndez Pidal, Suárez Fernández, Granada, Morisken.
Wo finde ich die detaillierten Kapitelzusammenfassungen?
Detaillierte Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel (Einleitung, Präsentation der Handbücher, sprachliche Präsentation, Darstellung der Vertreibung und Bewertung der maurischen Herrschaft) sind im bereitgestellten HTML-Code enthalten.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für die akademische Verwendung gedacht, insbesondere für die Analyse von Themen in der spanischen Historiographie des 20. Jahrhunderts. Die OCR-Daten dienen der strukturierten und professionellen Themenanalyse.
- Quote paper
- Astrid Ahl (Author), 2007, Die Vertreibung der Mauren in der spanischen Historiographie des 20. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117552