Der Afrikafeldzug. Welche Faktoren führten 1943 zu der Kapitulation der Achsenmächte im Afrikafeldzug?

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kriegsverlauf
2.1 Beginn des Afrikafeldzugs und Verlauf bis Ende 1942
2.2 Kriegswende und Kapitulation

3. Kriegsstrategischer Austausch der Achsenmächte

4. Logistik und Infrastruktur
4.1 Strategischer Nachschub
4.2 Operativer Nachschub

5. Ausrüstung und Kriegsmittel

6. Funkaufklärung

7. Nordafrika als Nebenkriegsschauplatz

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Taktik gewinnt viele Schlachten, aber Strategie gewinnt Kriege.“¹ – So resümiert der US-amerikanische Militärhistoriker Charles B. Burdick in seinem Werk Unternehmen Sonnenblume über den Afrikafeldzug. Dieser erstreckte sich während des Zweiten Weltkriegs von September 1940 bis Mai 1943 über Libyen, Ägypten und Tunesien. Das Deutsche Reich und das Königreich Italien kämpften dabei als verbündete Achsenmächte gegen das Vereinigte Königreich mit dem Commonwealth of Nations und den Vereinigten Staaten von Amerika, welche zu den Alliierten gehörten.

Obwohl es in der Forschung zahlreiche Werke über den Afrikafeldzug gibt, stellt bisher keines die einzelnen Faktoren des Scheiterns eingehend dar. Hans-Otto Behrendts Monografie gibt Einblicke in die Feindnachrichtenarbeit und Funkaufklärung der Achsenmächte,² während sich das Werk von Charles Burton Burdick ausführlich mit den Kriegsmitteln befasst.³ Die Monografie von Peter Lieb bietet eine Gesamtdarstellung des Afrikafeldzugs, wobei er auch auf kriegsstrategische Aspekte eingeht.⁴ Edmund Theil gibt ebenfalls einen Überblick über das gesamte Kriegsgeschehen, konzentriert sich jedoch insbesondere auf die deutsche Perspektive.⁵

Ist die Niederlage der Achsenmächte wirklich auf die Unterlegenheit der eigenen Strategie zurückzuführen? Schließlich ist der Oberbefehlshaber des deutschen Afrikakorps, Erwin Rommel, als ausgezeichneter Militärstratege bekannt. Hatte er einen Fehler begangen? Um die Hintergründe des Scheiterns nachvollziehen zu können, widme ich mich im Folgenden der Frage, welche Faktoren zu der Kapitulation der Achsenmächte im Jahr 1943 geführt haben.

Dabei werden zuerst die Hintergründe des Afrikafeldzugs und dessen Verlauf bis Ende 1942 dargelegt. Danach wird der Kriegsverlauf seit der Kriegswende mit der Dritten Schlacht von El Alamein bis zur Kapitulation behandelt, wobei die kriegsentscheidenden Operationen der Alliierten näher betrachtet werden. Es folgt eine Ausführung über den kriegsstrategischen Austausch der Achsenmächte sowie das Zusammenspiel der deutschen und italienischen Truppen. Daraufhin werden die Rolle der Logistik und Infrastruktur in Italienisch-Libyen beleuchtet. Im Anschluss werden Material und Mittel sowie die Relevanz der Funkaufklärung behandelt und abschließend diskutiert, ob die Achsenmächte dem Krieg in Nordafrika zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet haben.

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¹ Burdick, Charles Burton: Unternehmen Sonnenblume. Der Entschluss zum Afrikafeldzug (= Die Wehrmacht im Kampf. Band 48), Neckargemuend 1972, S. 117.

² Behrendt, Hans-Otto: Rommels Kenntnis vom Feind im Afrikafeldzug. Ein Bericht über die Feindnachrichtenarbeit insbesondere die Funkaufklärung (= Einzelschriften zur militärischen Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Band 25), Freiburg im Breisgau 1980.

³ Burdick: Unternehmen Sonnenblume.

⁴ Lieb, Peter: Krieg in Nordafrika 1940 – 1943 (= Kriege der Moderne), Stuttgart 2018.

⁵ Theil, Edmund: Rommels verheizte Armee. Kampf und Ende der Heeresgruppe Afrika von El Alamein bis Tunis, Wien [u.a.] 1979.