Bei dem Thema Pädophilie handelt es sich um ein absolutes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Negative Schlagzeilen prägen die Medienlandschaft, aber die Stigmatisierung von Menschen mit pädophilen Neigungen findet kaum Beachtung in der deutschen Öffentlichkeit. Im Gegenteil, es bestehen viele Vorurteile und Stereotypen gegenüber Pädophilen, sogar bei den Betroffenen selbst. Sexuelle Vorlieben kann sich kein Mensch aussuchen. Doch was bedeutet es, wenn erwachsene Menschen sich sexuell zu Jungen und/oder Mädchen hingezogen fühlen, die meist nicht älter als zwölf Jahre sind?
Zwar mag diese Thematik in politischen und gesellschaftlichen Debatten angekommen sein, dennoch ist die Diagnose Pädophilie noch immer eng mit einem Stigma verbunden. Die Weltgesundheitsordnung macht darauf aufmerksam, dass Stigma einen Teufelskreis von Ablehnung und Diskriminierung schafft, welche schwerwiegende Folgen für Betroffene und Angehörige nach sich ziehen. Betroffene Personen müssen damit zurechtkommen, als Kinderschänder betitelt zu werden. Adjektive wie „eklig“, „abartig“ und „unnatürlich“ fallen in diesem Kontext und Oppositionelle sprechen sich radikal für die Todesstrafe aus, obwohl Pädophilie und Kindesmissbrauch nicht gleichzusetzen sind und an dieser Stelle dringend differenziert werden muss. Dieser Problematik widmet sich diese Bachelorarbeit. Ziel ist es, die vorhandenen Stigmatisierungen und Diskriminierungen pädophiler Menschen aufzudecken und die dahinter stehenden Zusammenhänge zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Pädophilie
- 2.1 Sexuelle Gesundheit
- 2.2 Sexualpräferenz
- 2.3 Sexuelle Störung
- 2.4 Definition Pädophilie
- 2.5 Pädophilie in der Geschichte
- 2.6 Ursachen und Erklärungsansätze
- 2.7 Abgrenzung zur Pädosexualität
- 3. Stigmatisierung
- 3.1 Definition von Stigmatisierung
- 3.2 Entstehung von Stigmata
- 3.3 Typen von Stigmata
- 4. Das Stigma, pädophil zu sein
- 4.1 Öffentliche Stigmatisierung und die Rolle der Medien
- 4.2 Selbststigmatisierung
- 4.3 Folgen der Stigmatisierung
- 4.3.1 Folgen für die Betroffenen
- 4.3.2 Folgen für die Angehörigen
- 4.4 Individuelle Bewältigungsversuche
- 5. Beitrag der Sozialen Arbeit zur Stigmabewältigung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Stigmatisierung von Menschen mit pädophilen Neigungen in der Gesellschaft. Sie analysiert die Ursachen und Folgen dieser Stigmatisierung und untersucht die Rolle der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit pädophilen Neigungen zu beleuchten und ein mögliches Konzept zur Bewältigung der Stigmatisierung zu entwickeln.
- Das Störungsbild Pädophilie und seine Definition
- Die Entstehung und Folgen von Stigmatisierung
- Die öffentliche Wahrnehmung von Menschen mit pädophilen Neigungen
- Die Folgen der Stigmatisierung für Betroffene und deren Angehörige
- Der Beitrag der Sozialen Arbeit zur Bewältigung der Stigmatisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Tabuisierung von Pädophilie in der Gesellschaft und die damit verbundene Stigmatisierung. Kapitel 2 definiert den Begriff der Pädophilie und betrachtet ihn im Kontext der sexuellen Gesundheit und Störung. Es werden die Ursachen und Erklärungsansätze für pädophile Neigungen beleuchtet. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Stigmatisierung im Allgemeinen und untersucht die Entstehung von Stigmata, deren Typen und Funktionen. Kapitel 4 fokussiert auf die Stigmatisierung von Pädophilen in der heutigen Gesellschaft und beleuchtet die Folgen dieser Stigmatisierung für Betroffene und deren Angehörige. Es werden auch individuelle Bewältigungsversuche thematisiert.
Schlüsselwörter
Pädophilie, Stigmatisierung, Diskriminierung, öffentliche Wahrnehmung, Medien, soziale Arbeit, Integration, gesellschaftliche Integration, sexuelle Gesundheit, sexuelle Störung, Pädosexualität, Betroffene, Angehörige, Folgen der Stigmatisierung, Bewältigungsmechanismen
- Citar trabajo
- Ita Räpke (Autor), 2020, Stigmatisierung als Herausforderung für eine gelingende Gesellschaft von Menschen mit pädophilen Neigungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176221