Fast hundert Jahre nach der Entstehung von Poeta en Nueva York wird weiterhin intensiv über dessen Zugehörigkeit zum Surrealismus diskutiert. Das verwundert nicht, denn Lorcas Gedichtband ist dermaßen vielschichtig, dass sich Meinungsverschiedenheiten in Hinsicht auf die Zugehörigkeit nicht vermeiden lassen. Studiert man die Forschungslage, ist es allerdings sehr verwunderlich, wie dogmatisch und oberflächlich mit dem Begriff „surrealistisch“ umgegangen wird. Oft wird diese Bezeichnung mit einzelnen Eigenschaften des Surrealismus gleichgesetzt, zum Beispiel dem Automatismus, was dazu führt, dass das Werk voreilig für nicht surrealistisch erklärt wird.
In Hinblick auf die Forschungslage, die sich zuweilen zu wenig mit den Regeln und den Künstlern des Surrealismus beschäftigt, soll diese Arbeit genau diese behandeln.
Der analytische Teil dieser Arbeit soll anhand von den Gedichten La aurora, Niña ahogada en el pozo und New York (Oficina y denuncia) die These bestätigen, dass Poeta en Nueva York genügend surrealistische Eigenschaften besitzt, um als ein surrealistisches Werk anerkannt zu werden. Die Gedichte sollen dann jeweils mit den Gemälden Frau mit Rosenhaupt (1935), Illuminierte Freuden (1929) und mit dem Film Un chien andalou (1929) verglichen werden. Durch diese Juxtaposition sollen Poeta en Nueva Yorks Ähnlichkeiten mit surrealistischen Werken hervortreten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das erste Manifest des Surrealismus
- Das zweite Manifest des Surrealismus
- Die Exhaustivität der Manifeste für surrealistische Werke
- Über die Manifeste hinausgehende surrealistische Eigenschaften
- Wie Spanien und Lorca mit dem Surrealismus in Kontakt traten
- Analyse von La aurora
- Vergleich von La aurora mit Frau mit Rosenhaupt
- Analyse von Niña ahogada en el pozo (Granada y Newburgh)
- Vergleich von Niña ahogada en el pozo mit Illuminierte Freuden
- Analyse von New York (Oficina y denuncia)
- Vergleich von New York (Oficina y denuncia) mit Un chien andalou
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert den Gedichtband "Poeta en Nueva York" von Federico García Lorca auf seine surrealistischen Eigenschaften. Dabei wird untersucht, ob das Werk, trotz des Umstands, dass der Autor im Kontext des surrealistischen Manifests von André Breton und seinen Prinzipien stand, als ein surrealistisches Werk bezeichnet werden kann. Darüber hinaus wird die Frage behandelt, inwiefern die Manifeste des Surrealismus erschöpfend sind und ob es nicht sinnvoll wäre, die kreativen Variationen von Künstlern wie Dalí, Buñuel oder Magritte in die Repertoire der surrealistischen Techniken zu zählen.
- Analyse der surrealistischen Manifeste von André Breton
- Erforschung der Exhaustivität der surrealistischen Manifeste
- Untersuchung der kreativen Variationen des Surrealismus durch Künstler wie Dalí, Buñuel und Magritte
- Analyse von ausgewählten Gedichten aus "Poeta en Nueva York" auf surrealistische Merkmale
- Vergleich der Gedichte mit Werken des Surrealismus von Dalí und Buñuel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Motivation und den Zweck der Arbeit, die sich mit der Frage der Surrealität in "Poeta en Nueva York" beschäftigt. Kapitel 2 und 3 befassen sich mit den ersten beiden Manifesten des Surrealismus von André Breton, wobei das erste Manifest das Wesen der Phantasie und das zweite den Einfluss des Irrationalen in der Kunst behandelt. Kapitel 4 und 5 analysieren die Exhaustivität der Manifeste für surrealistische Werke und diskutieren die Erweiterung des surrealistischen Repertoires durch künstlerische Variationen. Kapitel 6 stellt die Verbindung von Lorca, Dalí und Buñuel dar und erklärt, wie Lorca durch seine Freunde mit dem Surrealismus in Kontakt kam.
Kapitel 7, 9 und 11 analysieren die Gedichte "La aurora", "Niña ahogada en el pozo" und "New York (Oficina y denuncia)" auf surrealistische Eigenschaften. Kapitel 8, 10 und 12 vergleichen diese Gedichte mit den Werken "Frau mit Rosenhaupt", "Illuminierte Freuden" und dem Film "Un chien andalou", um die Ähnlichkeiten von "Poeta en Nueva York" mit surrealistischen Werken hervorzuheben.
Schlüsselwörter
Surrealismus, Federico García Lorca, Poeta en Nueva York, André Breton, Salvador Dalí, Luis Buñuel, Manifeste, Phantasie, Irrationalität, Automatismus, kreative Variationen, Kunst, Literatur, Analyse.
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- Brandon Tress Masforroll (Author), 2021, Surrealismus in Federico García Lorcas "Poeta en Nueva York", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176351